„Massenware, knapp unter Gartenzwerg“Horst Lichter muss „Bares für Rares“-Kandidat abweisen

Horst Lichter musste in der Dienstagsausgabe von „Bares für Rares“ einen Gast ohne Händlerkarte heimschicken. (Bild: ZDF)

Horst Lichter musste in der Dienstagsausgabe von „Bares für Rares“ einen Gast ohne Händlerkarte heimschicken.

„Jetzt muss ich dich ohne Kärtchen wegschicken, das ist nicht schön“: Horst Lichter zeigte bei „Bares für Rares“ viel Mitgefühl. Der verhinderte Verkäufer ging mit einem Versprechen.

Horst Lichter befürchtete schon, sein „Bares für Rares“-Gast würde ihn demnächst aus Rache mit Voodoo-Zauber strafen. Denn für einen Kandidaten aus Köln gab es in der ZDF-Trödelshow kein Happy End. „Jetzt muss ich dich ohne Kärtchen wegschicken, das ist nicht schön“, zeigte der Moderator Mitgefühl. Was war geschehen?

Der verhinderte Verkäufer Werner hatte nach Pulheim immerhin eine kurze Anreise. Im Gepäck: eine Skulptur der weltberühmten Leinwand-Komiker Laurel & Hardy. Doch schon die Analyse des Materials ergab nichts Gutes: Plastik!

Horst Lichter: „Es ja im Prinzip Neuware, in Massen hergestellt, das ist ein Problem“

Dann wurde Experte Detlev Kümmel noch deutlicher: „Es ist, ich sag’ mal das böse Wort: Massenware.“ Horst Lichter hakte ein: „Also keine Antiquität und keine Rarität.“ Kümmel bestätigte: „Es ist knapp unter Gartenzwerg.“ Oha! „Schade“, kam die Replik vom Gast, der versuchte, die Pleite sportlich und mit Humor zu nehmen.

Lichter erklärte, dass er den Kandidaten unter diesen Vorzeichen nicht in den Händlerraum lassen dürfe: „Es ja im Prinzip Neuware, in Massen hergestellt, keine Antiquität und keine Rarität, das ist ein Problem.“ Dennoch interessierte sich der Moderator für den nunmehr hypothetischen Preiswunsch des 76-jährigen Ex-Werbeleiters aus Köln.

Für 300 oder 400 Euro habe er die Skulptur in Düsseldorf gekauft, diese Summe hätte er nun gerne zurückgehabt, um nach dem geplanten Umzug im neuen, kleineren Heim nördlich von Köln Platz zu schaffen.

„Ihr Wunsch ist in Ordnung. Nur, es ist eben keine Rarität“, sagte dazu Experte Kümmel. Werner versprach unverdrossen: „Ich komme mit etwas anderem wieder!“

Der Experte urteilte: „Es ist knapp unter Gartenzwerg.“ (Bild: ZDF)

Der Experte urteilte: „Es ist knapp unter Gartenzwerg.“

Mehr Glück hatten diese Verkäufer: Anfang der 70er-Jahre hatte Verena die beiden Sessel und den Tisch erstanden. Ein halbes Jahrhundert später sollten sie weitergereichten werden.

Detlev Kümmel berichtete, dass die drei Wohnmöbel des finnischen Designers Eero Aarnio aus dem Ende der 1960er-Jahre stammen. Aus Kunstharz gefertigt wiesen sie leichte Gebrauchsspuren auf, die jedoch leicht polierbar waren.

Wirklich bequem sahen sie nicht aus. „Man kann ohne Sitzkissen aber wunderbar darin sitzen“, versicherte jedoch die Verkäuferin. Das ließ sich der Gastgeber nicht zweimal sagen - und ließ sich in dem wackeligen Sessel plumpsen. „Da sitzt man aber nett“, musste Horst Lichter zugeben. „Das Problem ist das Rauskommen“, zwinkerte Detlev Kümmel.

Herausforderung angenommen: „Man faltet erst die Beine, stellt die Füße parat, rutscht ein wenig nach vorne und dann ...“ - glitt Lichter elegant aus dem Sitzmöbel zurück in den Stand. „Ich bin ein bisschen überrascht jetzt“, staunte Detlev Kümmel über den stolzen „Profi“. Der Selbsttest war bestanden.

Und was sollten die Designer-Stücke kosten? 2400 Euro waren von Verena gewünscht, sogar 2500 bis 3000 Euro von Kümmel taxiert.

Als die Händler den geschätzten Wert erfuhren, legten die Gebote deutlich zu. 2100 Euro wurden es am Ende. Benjamin Leo Leo machte den Deal perfekt – und konnte es sich nun zu Hause bequem machen. (tsch)