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Matthäus liegt daneben„Mitläufer“ schießt Bayern zum Sieg gegen Hoffenheim

Sky-Experte Lothar Matthäus hatte keine warmen Worte für Leroy Sané. (Bild: Sat.1/Joyn/Sky)

Sky-Experte Lothar Matthäus hatte keine warmen Worte für Leroy Sané. (Bild: Sat.1/Joyn/Sky)

Beim Spiel der Bayern gegen Hoffenheim erlebt Thomas Müller einen normalen Tag im Büro, Hoffenheim zeigt ein Gesicht, und Lothar Matthäus beweist, dass er ein besserer TV-Experte als Kader-Planer ist.

Dafür hatte Leroy Sané im Interview mit Andrea Kaiser gut lachen. (Bild: Sat.1/Joyn)

Dafür hatte Leroy Sané im Interview mit Andrea Kaiser gut lachen. (Bild: Sat.1/Joyn)

Am Mittwochabend hatten Sportfans (also alle, die einfach gerne Live-Sport gucken, unabhängig davon, ob er auf dem Rasen, der Platte oder im Schnee stattfindet) die Wahl zwischen dem ersten Spiel der Deutschen Nationalmannschaft bei der Handball-WM oder dem letzten Hinrundenspiel des Herbstmeisters in der Bundesliga. Wem der Arzt jegliche Aufregung verboten hat, der war beim Fußball besser aufgehoben. Im Spiel der Münchner gegen Hoffenheim herrschte nämlich ab Minute 26 mehr oder weniger Langeweile: Als Harry Kane - mal wieder - einen Elfmeter versenkte. Zum 3:0 für die Bayern. Übrigens der Pausenstand. Beim Handball lag die DHB-Auswahl zu diesem Zeitpunkt mit 12:13 gegen Polen zurück.

Aufgrund des immer unübersichtlicher werdenden Rechtemarktes durfte SAT.1. nach dem Freitagsspiel der Dortmunder gegen Leverkusen nun auch den Kick des Tabellenführers übertragen. In Kooperation mit Sky. Weshalb vor Anpfiff kurz zu Michael Leopold und Lothar Matthäus ins Studio des Bezahlsenders geschaltet wurde. Und der Rekordnationalspieler/TV-Experte kam auch gleich in Fahrt, schließlich hatte er sich schon vor dem Spiel eingeschossen. Auf Leroy Sané nämlich (den er wie einst Jogi Löw beharrlich „Sahne“ nennt). Der sei nur ein „Mitläufer“ und solle besser den Verein verlassen. Spoiler-Alarm: Der Gescholtene traf zweimal und wurde von den Zuschauern per App zum Spieler des Spiels gewählt. Gut möglich, dass „Loddar“ demnächst von anderen Klubs gebeten wird, ihre „Problemspieler“ vor wichtigen Duellen ein bisschen zu beleidigen. Es scheint ja zu wirken.

Hoffenheim hat die Wahl: Hose voll oder Gesicht zeigen?

TSG-Trainer Christian Ilzer versprach vor dem Spiel: „Wir werden ein Gesicht zeigen...“ (Bild: Sat.1/Joyn)

TSG-Trainer Christian Ilzer versprach vor dem Spiel: „Wir werden ein Gesicht zeigen...“ (Bild: Sat.1/Joyn)

Bis der Ball endlich rollte in der Allianz Arena, moderierte Matthias Opdenhövel gefühlt 20 Mal Werbeblock und Gewinnspiel an. Zwischendurch durfte noch TSG-Trainer Christian Ilzer vors Mikro. „Sie kommen nicht her mit vollen Hosen“, meinte Feldreporterin Andrea Kaiser aufmunternd. Natürlich seien die Bayern „die steilste Felswand“, gab der Österreicher zu und beteuerte gleich darauf: „Wir wollen ein Gesicht zeigen!“ Genauer: „Ein geschlossenes Gesicht!“ Was er damit meint? Vielleicht das Gesicht, das man zieht, wenn man die Hose voll hat. Genaues weiß man nicht. Was Hoffenheim dann tatsächlich machte: gute Miene zum bösen Spiel (oder zum ziemlich guten Spiel des FCB).

FCB-Trainer Vincent Kompany sah einen überzeugenden Sieg seines Teams. (Bild: Sat.1/Joyn)

FCB-Trainer Vincent Kompany sah einen überzeugenden Sieg seines Teams. (Bild: Sat.1/Joyn)

Die Partie begleitete wie gewohnt Wolff-Christoph Fuss am Mikro und mit Lars Stindl an seiner Seite. Fuss begrüßte die Hoffenheim-Fans launig mit „Das ganze Dorf ist da!“, was nun doch etwas despektierlich klang, schließlich ist Hoffenheim offiziell ein Stadtteil. Damit war dann aber zur TSG auch schon so gut wie alles gesagt, Kommentator und Co-Kommentator ergingen sich deshalb eine Halbzeit lang in Lobgesängen auf Harry Kane. „Ein einziger Superlativ“, jubelte Fuss. Da ist also noch Luft nach oben für den Engländer. Wir erinnern uns: Messi war mal ein „Ejakulativ“.

Müllert Müller noch ein Jahr?

Experte Lars Stindl (l.) und Moderator Matthias Opdenhövel mussten sich für das Spiel in der Münchner Allianz Arena warm anziehen. (Bild: Sat.1/Joyn)

Experte Lars Stindl (l.) und Moderator Matthias Opdenhövel mussten sich für das Spiel in der Münchner Allianz Arena warm anziehen. (Bild: Sat.1/Joyn)

In Minute 7 eröffnete ausgerechnet Leroy Sané das nun folgende Münchner Schützenfest. Das mochte nicht einmal der Mensch in der Bildregie glauben und blendete stattdessen Raphaël Guerreiro als Torschützen ein. Vielleicht hatte da aber auch Lothar Matthäus seine Hand im Spiel.

Rund 73 Spielminuten später, es stand 5:0 für die Bayern (und 35:28 für die DHB-Auswahl gegen Polen, aber das nur am Rande), wurde Thomas Müller ausgewechselt. Nach einem für ihn, so Fuss, „normalen Tag im Büro“. Wie bei Sané steht ja auch beim „ewigen Müller“ eine Vertragsverhandlung an. Weil der Mann aber 35 ist, wird offen diskutiert, ob er nicht in Rente gehen sollte. Fuss und Stindl allerdings sind längst sich einig, dass man mit dem Ur-Bayern schon noch ruhig ein Jahr verlängern könnte. Trotz seines biblischen Alters. Und irgendwo klopft sich Lindsey Vonn vor Lachen aufs künstliche Knie ...

Bayern ist nicht der BVB

Es blieb beim 5:0, und die Bayern zeigten nach dem Spiel ein Gesicht. Ein ziemlich glückliches. Vor allem Leroy Sané. (An dieser Stelle machen wir ausdrücklich kein Wortspiel mit Sahne. Das hat nun wirklich einen Bart.) Andrea Kaiser behauptete enthusiastisch, die Bayern seien sicher augenblicklich ziemlich froh, nicht Borussia Dortmund zu sein. Das gilt aus Münchner Sicht wohl nicht nur für diesen Abend.

Es folgte noch eine Schalte zu Taktikfuchs Erik Meijer (wegen der Kooperation mit Sky, Sie wissen schon), der einem erklärte, dass die Bayern gerade gewonnen hatten, das aber mit vielen hübschen bunten Pfeilen, und ein gänzlich überflüssiges Gespräch mit Christoph „Icke“ Dommisch. Dann winkten Opdi, Stindl und Co. artig in die Kamera, und SAT.1 zeigte „The Biggest Loser“. Und das ist Hoffenheim gegenüber doch nun wirklich ziemlich respektlos. (tsch)