Mit 71US-Rock-Legende der 80er-Jahre wird „Tatort“-Star in Bremen

Im Bremer „Tatort: Stille Nacht“ feiert Helen Schneider ihren Einstand als Rechtsmedizinerin. (Bild: Radio Bremen/Claudia Konerdin)

Im Bremer „Tatort: Stille Nacht“ feiert Helen Schneider ihren Einstand als Rechtsmedizinerin. (Bild: Radio Bremen/Claudia Konerdin)

Der Bremer „Tatort“ hat eine neue Rechtsmedizinerin. Gespielt wird die Rolle von 80er-Rockstar Helen Schneider (“Rock 'n' Roll Gypsy“). Für die 71-Jährige kam das Angebot völlig überraschend. Dabei hat sie schon Erfahrungen beim ARD-Krimi gesammelt.

Helen Schneider schrieb vor allem in der 80er-Jahren Rock-Geschichte. (Bild: 2010 Getty Images/Friedemann Vogel)

Helen Schneider schrieb vor allem in der 80er-Jahren Rock-Geschichte. (Bild: 2010 Getty Images/Friedemann Vogel)

Wenn am kommenden Sonntag, 8. Dezember, den Bremer „Tatort“ einschaltet, dürfte womöglich ins Grübeln geraten. Mit der selbstbewussten Rechtsmedizinerin Edda Bingley gibt es ein neues Gesicht, das man im Krimi von der Weser nicht unbedingt erwartet hätte. Selbst Zuschauer, welche die 80-er als Teenager oder Erwachsene erlebt haben, dürften die Schauspielerin hinter der Rolle nicht zwingend auf Anhieb erkennen. Es ist Helen Schneider (71), die ihren Part laut Radio Bremen auch in den kommenden „Tatort“-Folgen weiterführen soll.

Die New Yorker Vollblutmusikerin wurde 1978 durch einen Auftritt in der Fernsehsendung „Bio's Bahnhof“ bekannt. Sie tourte mit ihrem Fan-Freund Udo Lindenberg und avancierte in den frühen 80ern zu einer der bekanntesten Rockstimmen hierzulande. Erfolge waren im Herbst 1981 der Top-10-Hit „Rock 'n' Roll Gypsy“ oder Alben wie „Schneider with the Kick“. In den späten 80-ern wechselte Schneider ins Musical- und Schauspielfach. Schneider lebte ab 2007 in Berlin und hat seit 2018 ihren Wohnsitz in Hamburg. Nach Bremen ist es von dort nicht sehr weit.

Helen Schneider hatte schon 2009 einen - kurzlebigen - „Tatort“-Auftritt

Im „Tatort: Borowski und die Sterne“ sind Hugo Egon Balder und Helen Schneider in Gastrollen zu sehen. (Bild: NDR / Marion von der Mehden)

Im „Tatort: Borowski und die Sterne“ sind Hugo Egon Balder und Helen Schneider in Gastrollen zu sehen. (Bild: NDR / Marion von der Mehden)

Mit der Anfrage der „Tatort“-Produzenten hatte die Musikerin dennoch nicht gerechnet, wie sie gegenüber „Funk-Uhr“ verriet: „Es war für mich eine große Überraschung“, gestand Helen Schneider, die zugleich betonte: „Ich habe sofort zugesagt.“ Im Team mit den Kommissarinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) fühlt sie sich offenbar sehr wohl: „Das weibliche Bremer 'Tatort'-Team steht für Sisterhood, das zusammenhält und weit weg von irgendwelchem Zickenterror entfernt ist. Die Mädels sind toll“, schwärmt Schneider gegenüber „Nord24.de“.

Ihr „Tatort“-Debüt ist ihr Auftritt in der neuen Bremer Folge „Stille Nacht“ übrigens nicht: Helen Schneider spielte 2009 im Kieler „Tatort: Borowski und die Sterne“ die Ex-Freundin eines von Hugo Egon Balder gespielten Rockstars, mithin das Opfer eines Mordes, den es im Krimi mit Axel Milberg in der Kommissarsrolle aufzuklären gilt. (tsch)