Eigentlich hätte es ein Routine-Einsatz für Joko Winterscheidt werden können. Nach der zwischenzeitlichen Übernahme seiner Sendung durch Teddy Teclebrhan hatte er wieder das Sagen. Doch diesmal lief's extrem unentspannt - mit einem gefährlichen Studio-Crash. Und dann fast einem Malheur.
„Nicht in die Hose“Als Joko die Peinlichkeit kaum noch zurückhalten kann, greift die Regie ein

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Joko Winterscheidt hatte im Finale ein großes Problem: Er musste pinkeln. Rea Garvey war sichtlich amüsiert. (Bild: ProSieben)

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Fassunglos wirkte Joko Winterscheidt: Was diesmal alles schief ging in der Show. (Bild: Joyn/Florida TV / Julian Mathieu)
Eigentlich sollte einen 46-jährigen Showmaster doch nichts aus der Ruhe bringen. Immerhin steht Joko Winterscheidt seit der Zeit, als er einst die Schule verließ, vor der Kamera. Doch was ihm am Sonntagabend bei ProSieben passierte, dürfte den Moderator noch lange verfolgen. Selten lief eine Ausgabe von „Wer stiehlt mir die Show?“ so chaotisch ab. Zwischenzeitlich bestand ernsthaft Gefahr für Leib und Leben. Und ganz zum Schluss riskierte Joko für alle Zeiten seinen guten Ruf. Er hätte sich so schnell nicht mehr in der Fernsehbranche sehen lassen können. Wenn ...
Doch was genau war passiert? Zunächst einmal: Nicht viel. Mehr noch: Es sah anfänglich nach einer sehr entspannten Sendung aus. Nach dem Durcheinander zuvor, als Teddy Teclerbrhan die Leitung der Show übernommen hatte, war jetzt wieder Joko am Drücker. Und mit seinem grünen Rolli und dem groß karierten Sakko sah er wie ein routinierter Sachbearbeiter aus, der mehr oder weniger Moderationsdienst nach Vorschrift absolvieren würde.
Und plötzlich rummst eine Torte von der Studiodecke

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Mächtig unter Druck geriet nicht nur Heike Makatsch. Sie musste bei einem Mix aus Geschicklichkeits- und Rate-Spiel Haltung bewahren. (Bild: Joyn/Florida TV / Julian Mathieu)
Zudem wirkte es ganz so, als ob Joko richtig Spaß an der Sache hatte, weil die Redaktion für ihn eine besonders charmante Mitspielerin ausgewählt hatte: Tatsächlich erwies sich die 29-jährige Paula, die diesmal als sogenannte Wildcard-Kandidatin mitquizzen durfte, als echte Bereicherung für den Abend. Sie wusste viel, setzte sich schnell sogar an die Spitze des Rate-Felds - und bezauberte mit einer natürlichen, sympathischen Ausstrahlung sowie mit ganz viel Energie.

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Früher Abschied: Nach seiner Rückkehr auf die Kandidaten-Seite hielt Teddy Teclebrhan diesmal nicht lange durch. (Bild: Joyn/Florida TV / Julian Mathieu)
Doch dann geriet die Show gefährlich in Schieflage. Ausgerechnet dann, als es eigentlich etwas zu feiern geben sollte. Diesmal sollte bei „Wer stiehlt mir die Show?“ gewürdigt werden, dass es schon mehr als 50-mal die kultige Quizrunde mit den vermeintlich „leichten Fragen“ gab. Dafür holte sich Joko Winterscheidt sogar ausnahmsweise eine Freundin an die Seite - Katrin Bauerfeind, die schon vor ihrem traditionellen Einsatz in der Final-Phase mitmoderierte. Immerhin gab es in der Sondervariante des Spiels diesmal nicht fünf, sondern 51 „leichte Fragen“ zu stellen - und zwar direkt hintereinander weg.
Katrin Bauerfeind hatte sichtlich Spaß an ihrem Zusatzauftritt - vermutlich auch, weil sie aus den Proben wusste, dass etwas Besonderes geplant war. Von der Studio-Decke sollte nämlich eine überdimensionale Torte herab gelassen werden - zur Feier des 51er-Frage-Jubiläums. Ein netter Einfall, der jedoch dramatisch fehlschlug. Platziert hatten die Studio-Techniker die große Torte nämlich auf einer Plattform, die an Seilen herabgelassen werden sollte. Plötzlich verhakte sich die Mechanik, die Plattform wackelte - und der riesige, schwere Kuchen patschte nach unten, wo er mit einem saftigen Schmatzen aufschlug.
„War das so geplant?“

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Die alte Ordnung war wieder hergestellt: Die Spieler quizzten, und Joko moderierte. Dann kam es zum Crash im Studio. (Bild: Joyn/Florida TV / Julian Mathieu)
Tatsächlich sah das für einen Moment irritierend witzig aus, war aber offenbar durchaus gefährlich. Joko Winterscheidt wurde recht blass. Ihm war zuvor nämlich eingeschärft worden, nicht unter dem Abseil-Bereich der Torte zu stehen - allerdings nur deswegen, weil für den Überraschungseffekt auch noch Feuerwerkskörper gezündet wurden, deren Funken ihn hätten treffen können. Mit dem Crash der Torte war nicht zu rechnen. Kaum auszumalen, welche Verletzungen sie hätte verursachen können. „War das so geplant?“, stammelte Joko noch - und gab sich selbst entsetzt die Antwort. Natürlich nicht!

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Große Enttäuschung: Heike Makatsch verzockte sich - und musste vorzeitig gehen. (Bild: Joyn/Florida TV / Julian Mathieu)
Hinter den Kandidaten-Pulten war der Schrecken ebenfalls für einen Moment groß. Sogar Spaßmacher Teddy Teclebrhan wirkte verwirrt. Katrin Bauerfeind rettete die Situation. „Das war Comedy, Teddy“, sagte sie. Rea Garvey lachte schallend. Und dann mussten arme Assistenzkräfte herbeieilen, um die matschig-cremige Sauerei in Rekordzeit aufzuwischen. Puh, gerade noch mal gut gegangen!
Allerdings: Nicht nur die ungeplant bizarre Überraschungseinlage mit der Torte ging in die Hose. Auch bei Joko Winterscheidt zeigte der Schreck Spuren. Und die größte Gefahr - ebenfalls mit einem „in die Hose gehen“-Thema - baute sich nach und nach auf. Es dauerte noch einige Zeit. Aber dann stand der schlanke Lulatsch mit der Brille mit schmerzverzerrtem Gesicht im Scheinwerferlicht.
Schluss-Fight mit schmerzverzerrtem Gesicht

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Rea Garvey leistete nicht nur beim Abschleppen eines Fernsehgeräts Großartiges. Er sicherte sich auch den Show-Sieg - und darf die nächste Ausgabe moderieren. (Bild: Joyn/Florida TV / Julian Mathieu)
Joko wand sich, trat von einem Bein auf das andere, rang sich merkwürdige Verrenkungen ab. Was war nur los mit ihm? Es war ein sehr menschliches Problem, das jedoch in der Sendung unmenschliche Konsequenzen gehabt hätte: Joko musste offenbar tierisch dringend auf die Toilette. Und weil ihm das genau in der dramatischen Final-Phase der Show passierte, gab es kein Entkommen. Joko musste durchhalten - so gut es eben ging.
Diese Qualen wird er jedenfalls nie wieder vergessen: Ins Finale der Show hatte es Rea Garvey geschafft - bereits zum zweiten Mal in dieser Staffel. Und nun sah der olle Ire seine Chance zur Joko-Vernichtung. „Ich bin absolut ehrgeizig“, sagte er. Immerhin lief es gut: Rea konnte auf drei Spielmünzen vertrauen, die er im Quiz-Verlauf eingesammelt hatte. Und er platzierte seine Vorteils-Münzen geschickt.
Joko Winterscheidt dagegen hatte gegen innere Dämonen zu kämpfen - und gegen seinen Harndrang. Laut brüllte er: „Ich mach mir gleich in die Hose.“ Mitleid zu erwarten hatte er keines. Aus dem Off schaltete sich sogar die Regie-Stimme ein und machte klar, dass die Show in der Schlussphase nicht mehr unterbrochen werde. „Joko - piss' dir bitte nicht in die Hose“, schallte es durch den Lautsprecher.
Also: Zusammen-Zwicken! Joko quälte sich immer mehr - und verlor. „Oh Gott, ich schäme mich so“, sagte er nur noch. Ein kurzer Handschlag für Rea Garvey, den Sieger der Sendung. Konfetti-Regen. Schluss-Applaus - und Joko flitzte wie angestochen davon. Man sah nur noch, wie er den Studio-Hintergrund durch das berühmt-berüchtigte Tor für den „Walk of Shame“ verließ. In Panik. Und auf schnellstem Weg zum Klo. Armer Junge! (tsch)