Tanzverbot?Ostern 1991 lag ein Welthit auf Platz 1 der deutschen Charts

von Christian Spolders  (spol)

New York – Ist das wirklich schon 30 Jahre her? Die für viele sicherlich erschreckende Antwort: Ja! Im Frühjahr 1991 war „Gonna Make You Sweat“ von C+C Music Factory fünf Wochen auf Platz 1 der deutschen Single-Charts.

  1. Welthit von C+C Music Factory
  2. Freedom Williams und Martha Wash sangen „Everybody Dance Now”
  3. 5 Wochen auf Platz 1 der deutschen Charts

Und wenn jemand mit dem offiziellen Titel sowie der Band heute nur noch wenig anfangen kann, dann erinnert er sich vermutlich bei diesen drei Worten direkt.

Nummer-1-Hit in Deutschland: „Everybody Dance Now”

„Everybody dance now“, heißt es noch vor den ersten Tönen in dem etwa mehr als vier Minuten langen Song.

C+C Music Factory, das waren die beiden Produzenten David B. Cole und Robert Clivillés. „Gonna Make You Sweat“ war 1990 ihr erstes und erfolgreichstes Album. Zwei weitere („Anything Goes!, 1994, und „C+C Music Factory", 1995) folgten. Im Jahr des letzten Albums verstarb Cole im Alter von nur 32 Jahren. 1994 gewann er für Whitney Houstons Album „The Bodyguard“ einen Grammy.

Martha Wash und Freedom Williams singen „Everybody Dance Now”

Clivillés und Cole, deren Anfangsbuchstaben der Nachnamen für C+C stehen, lernten sich in den Achtzigerjahren in New York kennen. Bei ihrer Arbeit an „Everybody Dance Now“ wurden sie von Rapper Freedom Williams und Weather-Girls-Powerfrau Martha Wash unterstützt, die dem Song ihre Stimmen gaben.

Martha_Wash

Martha Wash, hier 2012 bei einem Auftritt in Montreux, war eines der Weather Girls und die Stimme hinter „Everybody Dance Now”.

Anfang der Neunzigerjahre glich der Dance-Sound von „Everybody Dance Now“ einer Sensation. Der Song bereitete den Weg für etliche Hits des typischen Klangs der 90er.

Ob Snap! mit „Rhythm Is A Dancer“ (1992), „What Is Love“ von Haddaway (1993) oder „Mr. Vain“ von Culture Beat (1993) – alle folgten erst nach „Everybody Dance Now“.

Lyrics von „Everybody Dance Now”

Wenig überraschend übrigens, was Freedom Williams im Text rappt. Es geht natürlich ums Tanzen. „Spring zum Rhythmus“, „Jungs, schnappt euch ein Mädchen“ oder „Hände in die Luft, komm schon und sag: yeah“ heißt es da etwa.

Dass uns der Song auch nach 30 Jahren nicht aus dem Kopf geht, liegt auch daran, dass er immer wieder gespielt wird – nicht nur auf Feiern, sondern auch in Filmen und TV-Serien wie „Space Jam“, „Madagascar“ oder „Der Prinz von Bel-Air“.

In den deutschen Charts lag „Everybody Dance Now” vom 4. März bis 7. April an der Spitzenposition. Diese hatte das Lied unter anderem auch in Österreich, der Schweiz und den USA inne – dort stieg der Songs sogar schon im November 1990 in die Charts ein. (spol)