Stefan Raab ist mit seiner Spiel- und Entertainment-Show im Free-TV angekommen. Premieren-Gast Robert Habeck durfte sich über so manche Zuneigung freuen. Für FDP-Chef Christian Lindner hat der RTL-Star hingegen einen Schmäh-Song verfasst.
Plötzlich füßelt Schöneberger mit Habeck bei Raab„Sympathien kann man nicht unterdrücken“
![„Hier wurde gefüßelt!“, stellte Stefan Raab (rechts) fest. Seine Gäste Barbara Schöneberger und Robert Habeck waren sich in der Tat kurz nahe gekommen. (Bild: RTL)](https://static.express.de/__images/2025/02/12/187ab9e3-1dd3-412e-aa03-1d62eace2f27.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1132&fm=jpeg&s=9e8c6422fb5ba2f4b3bf50048aa352b5)
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„Hier wurde gefüßelt!“, stellte Stefan Raab (rechts) fest. Seine Gäste Barbara Schöneberger und Robert Habeck waren sich in der Tat kurz nahe gekommen. (Bild: RTL)
Robert Habeck hat es im Wahlkampf nicht ganz leicht. Die Umfragen lassen noch einiges an Luft nach oben gemessen an den Kanzlerambitionen des Grünen-Spitzenkandidaten. In Bayern hat der CSU-Chef den Noch-Vizekanzler zum Feindbild schlechthin erklärt. Und zum Wahl-Duell bei ARD und ZDF am Sonntag war er nicht mal eingeladen.
Stattdessen machte Habeck nun Station bei Stefan Raab. Der geht ab diesem Mittwoch (12. Februar, 20.15 Uhr) mit seiner bisher nur im Streamingprogramm verfügbaren Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ erstmals „bei RTL ins richtige Fernsehen“, wie er in der vorab aufgezeichneten Show informierte. Da Raab einschlägige Erfahrungen als TV-Duell-Moderator hat (2013, Merkel gegen Steinbrück), bestand für seinen Premieren-Gast durchaus Glatteisgefahr. Hätte man zumindest meinen können.
„Hier wurde gefüßelt!“
![„Ich hab' den Job gerne gemacht und bin noch nicht fertig“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (links) bei Stefan Raab. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)](https://static.express.de/__images/2025/02/12/ebd095a6-af5b-4334-b4bc-c6aede5c5226.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1332&fm=jpeg&s=b3196ae693562924d5ff54a10ec672b9)
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„Ich hab' den Job gerne gemacht und bin noch nicht fertig“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (links) bei Stefan Raab. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)
Tatsächlich wird es Robert Habeck in den Tagen bis zur Wahl wohl sehr viel kommoder als in der Raab-Show nicht mehr angerichtet bekommen. Aus der Riege der Berliner Spitzenpolitiker wüsste man auch keinen, der den halbernsten Schnack mit einem Entertainment-Host so lässig am Laufen halten könnte. „Krass, cool“, war zu vernehmen vom schlagfertigen Minister im Griemelmodus. Manchmal schien ihm die viele Zuneigungen fast selbst ein bisschen unheimlich zu werden.
Als sich spät in der Sendung Barbara Schöneberger hinzugesellte, um über das von ihr moderierte anstehende ESC-Casting zu sprechen, war von ihr über Habeck zu vernehmen: „Wir kennen uns, weil wir Fans voneinander sind.“ Ob sie sich als TV-Moderatorin politisch äußern dürfe, wollte Raab von seiner Kollegin wissen. „Ich glaube nicht offiziell“, überlegte Schöneberger. „Aber gewisse Sympathien kann man nicht unterdrücken.“
![Stefan Raab (rechts) hat für die Grünen einen Wahlkampf-Spot gedreht - zur freien Verwendung. Robert Habeck bedankte sich artig dafür. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)](https://static.express.de/__images/2025/02/12/22279287-b5da-4683-881d-6935ac1924a5.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1332&fm=jpeg&s=7c068476e767fd2a740c21070bd80b29)
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Stefan Raab (rechts) hat für die Grünen einen Wahlkampf-Spot gedreht - zur freien Verwendung. Robert Habeck bedankte sich artig dafür. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)
Hauchte es und streckte das Bein lasziv zum verdutzen Kanzlerkandidaten. „Hier wurde gefüßelt!“, hielt der Show-Gastgeber begeistert fest und vergewisserte sich: „Herr Habeck, Sie sind verheiratet, oder?“ Der holte verlegen zur Antwort aus: „Jaja, aber das ...“ Weiter kam er nicht. „Die Ehen sind in keinem Fall in Gefahr“, beeilte sich Barbara Schöneberger zu versichern.
Stefan Raab schrieb Spott-Song über Christian Lindner
Immerhin eine Frage stellte Raab dem Polit-Gast, die schwer an seine berühmte „King of Kotelett“-Replik gegen den damaligen SPD-Kandidaten Peer Steinbrück erinnerte. Ob er denn im Bundestag bleiben wolle, wenn er nicht noch mal in Regierungsverantwortung käme? „Ich schaue auf den 23. und dann gucke ich, wie die Ergebnisse sind“, antworte Habeck ausweichend und kam damit durch. Und ob er, wenn es zum Kanzler nicht reichen sollte, wieder Wirtschaftsminister werden wolle? Habeck: „Ich hab' den Job gerne gemacht und bin noch nicht fertig.“
![„Wir kennen uns, weil wir Fans voneinander sind“, sagte Barbara Schöneberger bei Stefan Raab (rechts) über Robert Habeck. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)](https://static.express.de/__images/2025/02/12/f7c6cd1b-ce62-4edc-bc47-3e8814c8cd5c.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1126&fm=jpeg&s=cc59f6b76220b2831ea35aeb437b7029)
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„Wir kennen uns, weil wir Fans voneinander sind“, sagte Barbara Schöneberger bei Stefan Raab (rechts) über Robert Habeck. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)
Viel Sendezeit ging bei #DGHNDMBSR allerdings auch diesmal für Raab selbst drauf. Der RTL-Star hat sich vorgenommen, zumindest den meisten Parteien noch vor der Wahl Werbeclips zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung zu stellen. Mit dem vorgestellten Habeck-Funk-Song „Green As F..ck“ konnte der Gast zufrieden sein. Auch für die FDP hat Raab ein Lied gedichtet, eine schwülstige Seventies-Soul-Nummer, in der gereimt wird: „Christian Lindner ist ne Lusche, doch das ist mir schei..egal. Ich wähl die Pfeife trotzdem, zum allerletzten Mal.“
„Es ist fair für alle, ich kann nicht für jeden das gleiche Lied machen“, entschuldigte sich Raab scheinheilig. „War schon ein bisschen fairer für uns“, hatte Habeck ganz richtig erkannt. Raab fand: „Den Spaß-Faktor muss man ja mitbewerten.“ Er würde den FDP-Chef und Ex-Finanzminister nächste Woche einladen, „wenn er noch Bock hat“. Habeck war sich sicher: „Der hat Nehmer-Qualitäten, der kommt schon.“
Robert Habeck findet Parallelen zwischen Pop und Politik
Tiefere Erkenntnisse durfte man sich von so einem Auftritt natürlich nicht erhoffen. Wobei, eine gab es vielleicht doch, im Anschluss an eine Diskussion über das leidige Abschneiden der deutschen Starter beim Eurovision Song Contest. „Ich hab' eben zugehört und dachte, es ist nicht so anders als Politik beziehungsweise die Fehler, die in der Politik gemacht werden“, wurde Habeck da ein bisschen philosophisch: „Im Betrieb guckt man immer nach innen und will das richtigere Argument haben und eine Kommastelle mehr wissen.“ Aber am Ende sei es mit der Politik wie mit der Musik: Entscheidend sei wohl, „dass es sich irgendwie vernünftig anfühlt“.
Der Auftritt bei Stefan Raab dürfte sich für Robert Habeck ziemlich vernünftig angefühlt haben. Aber da kommen noch härtere Termine vor der Wahl. Zum Beispiel gleich am nächsten Sonntag, wieder bei RTL, wenn Günther Jauch und Pinar Atalay ab 20.15 Uhr live zum großen „Quadrell“ bitten.
„Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ ist ab sofort mittwochs, 20.15 Uhr, bei RTL zu sehen und jeweils zuvor ab 8.15 Uhr bei RTL+. (tsch)