Mark Forster kam, sah und nutzte die Chance zur ganz großen Fußball- und Pfalz-Party: Der Quizshow-Überraschungssieger aus der Vorwoche und Joko-Winterscheidt-Bezwinger kostete als Moderator von „Wer stiehlt Mark Forster die Show“ seinen persönlichen ProSieben-Traumabend voll aus.
„Wer stiehlt mir die Show?“Bitteres Ende für Mark Forster – „Schaffen nur die Besten“
Bengalos, ekstatische Fan-„Chöre“, ein rotes Fahnenmeer: Mark Forster erfüllte sich mit der Moderation von „Wer stiehlt mir die Show“ einen Jugendtraum. Der glühende Verehrer des 1. FC Kaiserslautern verwandelte das ProSieben-Studio in Berlin in eine Art Betzenberg-Hexenkessel.
Die Band mutierte zur Kultformation „Mark Forsters Betzebuben“. ARD-Fußball-Kommentator Tom Bartels führte mit nicht ganz objektiven Seitenlinien-Bemerkungen und einer originellen „Halbzeit-Analyse“ durch die Sendung. Und auf seinem Moderatorenpult prunkte ein echter, funkelnder DFB-Pokal, den sich Forster von seinem Heimatverein 1. FC Kaiserslautern einfach mal ausgeliehen und mit in die Sendung gebracht hatte. „Heute mach ich die Regeln“, sagt der glückliche kleine Mann im Trainingsanzug. Und wer wollte ihm den Spaß verderben?
Gut, Joko Winterscheid vielleicht. Der grätschte nämlich schon ziemlich früh dem „Noch-Moderator“ in die Parade. „Viele kennen den Verein halt nicht - das ist das Problem“, ätze der Show-Erfinder über Forsters Kaiserslautern-Liebe. Doch der duldete keine Fouls. „Gelbe Karte, Freundchen“, reagierte der Musiker-Moderator im Trainingsanzug umgehend. „Bei Gelb-Rot fliegst du raus.“
„Kämpfen! Quizzen! Siegen!“: Mark Forster liebt die Stadionatmosphäre
Wie jeder Fußballer und Fußball-Fan weiß, kann es spielentscheidend sein, wenn man den Gegner gezielt angeht und ihn früh in die Schranken weist. Mark Forster fackelte da nicht lange. Er hatte es darauf abgesehen, wie schon in der Vorwoche Joko Winterscheidt, der sich zudem auch noch frech als Borussia-Mönchengladbach-Fan outete, erneut öffentlich zu demütigen. Mit Parolen wie „Kämpfen! Quizzen! Siegen!“ puschte sich Forster von Beginn an auf.
Und tatsächlich entwickelte sich der Quiz-Mehrkampf zum Duell Winterscheidt-Forster und zum epischen Spektakel, das einem legendären Länderspiel oder einem Meister-Derby in nichts nachstand. „El Clásico“ eben, wie Mark das nannte. Fast wäre ihm dann auch die Sensation geglückt. Es wurde erbittert und nicht immer ganz fair bis zum Ende gekämpft.
„Wer stiehlt Mark Forster die Show?“: Handkäs mit Musik - und Helmut Kohl
Allerdings steckt in dem glühenden Lokalpatrioten Forster auch ein gemütliches Kerlchen und ein Genussmensch, der zu feiern weiß: Eine Pfalz-Spielrunde verlegte Forster kurzerhand ins Freie. Dort zog ein Traktor einen Kutschenanhänger, auf dem der heimatverbundene Popstar seinen Kollegen erst ein Ständchen auf Pfälzerisch, dann Wein und lokal gefärbte Fragen unter dem gestrengen Blick eines Helmut-Kohl-Porträts anbot. Man gönnt sich ja sonst nichts. Und die Regeln der Show machte, wie mehrfach von ihm betont, eben der Moderator!
Dumm nur, dass neben den beiden Kampfhähnen die sympathischen Mitstreiter zu unfreiwilligen Nebendarstellern wurden. Anke Engelke sowie ihr Quiz-Kollege Riccardo Simonetti bemühten sich redlich mitzuhalten. Doch wie schon in der Vorwoche spitzte sich erst zum Ende hin alles zu. Die sogenannte „Wildcard“-Kandidatin, diesmal eine aufgeweckte Morgenradio-Moderatorin, musste sich als Erste verabschieden - gefolgt vom engelsgleichen Star-Influencer und Anke Engelke.
„Wer stiehlt Mark Forster die Show?“: Nervenkrieg im Finale
„Ich hol' mir das Ding zurück“, schwor Joko Winterscheidt und kündigte sogar forsch an, seinem Gegner „intellektuell den Hintern zu versohlen“. Wie ernst er es damit meinte, konnte man davor sehen: Da trat Joko vor Wut über eine verpatzte Musikfrage wie einst Jürgen Klinsmann ein Loch in die Requisitenwand. Allerdings ließ sich der Pfälzer nicht so leicht einschüchtern. Er hatte sogar für ein nun ziemlich beeindruckendes Bluff-Gesicht geübt. Und Selbstbewusstsein steckt in Mark Forster bis weit über die Käppi hinaus. „Diese Show zu stehlen, schaffen nur die Besten“, tönte er.
Dumm nur, dass es doch anders kam: Nicht zuletzt, weil Joko Winterscheidt mit der Maximalzahl von drei Spiel-Wimpeln, statt der sonst üblichen Spiel-Münzen, ins Finale gestartet war und gut taktierte. Ausgerechnet bei der Fragen nach den „cozze“, dem italienischen Namen für ein Muschelgericht, schlug Forster das offenbar doch Unausweichliche auf den Magen. Er verlor - und Joko holte sich den Ehrentitel zurück.
„Das ist meine Show“, jubelte er in der letzten Spielminute wie berauscht und strafte dabei auch Kommentator Tom Bartels Lügen: Der bezeichnete Winterscheidt als „Altstar, der vielleicht noch ein paar gute Minuten hat“. Nächste Woche werden viele dazu kommen. (tsch)