Mit Blutkonserven auf BesuchArzt rund um die Uhr an seiner Seite: Riskiert König Charles III. seine Gesundheit?

Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein König in die britische Ex-Kolonie reist. Die Krebserkrankung von König Charles III. hat allerdings Folgen fürs Programm in Down Under.

König Charles III. (75) hat mit einem Gottesdienst in Sydney offiziell seinen Besuch in Australien eröffnet. Für den krebskranken Monarchen ist es auch ein Treffen mit der Familiengeschichte: Sein Urgroßvater George V. hatte 1881 als Teenager den Grundstein für die St.-Thomas-Kirche gelegt.

König Charles III. und seine Ehefrau Königin Camilla (77) plauderten mit Schaulustigen, die ihnen Geschenke mitgaben. Am Rande demonstrierten einige Menschen gegen die Monarchie, Vertreter der indigenen Australier forderten Reparationen für Vertreibungen der Aborigines zu Zeiten als britische Kolonie.

Arzt der Royal Navy begleitet König Charles III. auf Schritt und Tritt

Für Charles ist es zudem die erste Fernreise, seit er vor einigen Monaten eine Krebserkrankung öffentlich machte. Seine Behandlung hat er britischen Medien zufolge wegen des Besuchs unterbrochen.

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Der 75-Jährige wird auf der Reise von einem Arzt der Royal Navy begleitet. Dieser hat bereits im Vorfeld Kliniken recherchiert. Außerdem führt er einen mobilen Defibrillator mit sich. Auch Blutkonserven wurden für den Monarchen vorbereitet. Mehr dazu siehst du oben im Video.

Die Strapazen der Reise hat der König eingeplant. Da er in Australien auch Staatsoberhaupt ist, liegt ihm die Reise besonders am Herzen. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein König das Land besucht. Vor Charles, der zum insgesamt 17. Mal in Down Under weilt, war nur dessen Mutter Queen Elizabeth II. als amtierende Monarchin dort.

Dennoch hat die Krankheit Auswirkungen: Der Zeitplan sieht keine Abendtermine oder Staatsdinner vor. Nach der Landung am Freitagabend (18. Oktober, Ortszeit) war der Samstag ein Ruhetag. Die Reise war wegen der Erkrankung um einige Monate verschoben worden. Ein geplanter Besuch in Neuseeland wurde abgesagt.

Für Charles ist es die erste Fernreise seit Bekanntwerden seiner Krebserkrankung.

Für Charles ist es die erste Fernreise seit Bekanntwerden seiner Krebserkrankung.

Nach dem Gottesdienst besuchte das Königspaar eine Feier zum 200. Jahrestag des Parlaments von New South Wales. Charles war - als Thronfolger - bereits beim 150. Geburtstag dabei gewesen.

„Wenn Demokratie auf Weisheit und gutem Glauben beruht, besitzt sie meiner Meinung nach eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Innovation, Kompromissbereitschaft und Anpassungsfähigkeit sowie Stabilität“, sagte Charles. Starke parlamentarische Systeme seien grundlegend für die Demokratie, vor allem angesichts der ständigen sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen der Gesellschaft.

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Am Mittwoch will das Paar zum Commonwealth-Gipfel in den Inselstaat Samoa weiterreisen. Dem Staatenbund gehören vor allem frühere britische Kolonien an.

Neues Stipendienprogramm

Die Association of Commonwealth Universities führte anlässlich des royalen Besuchs ein neues Stipendienprogramm ein. Es sei von Charles und seinem Lebenswerk inspiriert und solle Chancen schaffen sowie aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel und Ungleichheit angehen, teilte die Vereinigung von Universitäten aus Mitgliedern des Staatenbunds mit. Die Initiative zielt vor allem auf kleine Inselstaaten.

„Wir können so viel voneinander lernen, wenn wir innerhalb des Commonwealth zusammenarbeiten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und sie, wie diese Stipendien in kleinen Inselentwicklungsstaaten, dort anzugehen, wo sie am stärksten zu spüren sind“, wurde der König zitiert. (dpa)