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SchlagerAndreas Gabalier ganz offen: „Habe viel Trauer verarbeitet“

Schlager-Star Andreas Gabalier performt auf einem Konzert.

Schlager-Star Andreas Gabalier geht im Frühjahr auf große Tour. Auch in Köln spielt er ein Konzert.

Andreas Gabalier geht 2023 auf große Tour. Im Vorfeld sprach er mit EXPRESS.de über Authentizität, Fans und Konzerte.

von Luisa Maria Stickeler  (ls)

Streamings im Milliardenbereich, Gold- und Platinawards. Andreas Gabalier (38) gehört zu den populärsten und erfolgreichsten Musikern und Entertainern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

In diesem Jahr geht der Volks-Rock'n'Roller auf „Dirndl-Wahnsinn-Hulapalu“-Tour. Am 11. Mai 2023 macht er auch in der Lanxess-Arena Station. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass es – trotz der schweren Zeiten – eine derartige Ticket-Nachfrage für meine Konzerte gibt. Das macht demütig und euphorisch zugleich“, sagt er im großen EXPRESS.de-Interview.

Andreas Gabalier geht auf große Tour

Im vergangenen Jahr haben Sie ein Mega-Konzert in München gespielt. Wie fühlte sich das an?Andreas Gabalier: Das war unglaublich. In Summe waren es knapp 100.000 Volks-Rock’n’Roll-Fans in Lederhosen und Dirndl-Kleidern. Ich bin nicht esoterisch veranlagt, aber das war geballte Energie an Lebensfreude, weil so viele Menschen gemeinsam wegen einer Sache da waren. Die haben gefeiert und meine Lieder mitgesungen. Das war eine riesengroße Freude. Und stolz darf ich auch ein bisschen sein, wenn man da oben steht und das erleben darf.

Sind Sie vor solchen Auftritten denn noch immer nervös?Andreas Gabalier: Ja, irgendwie möchte man jahrein, jahraus ein bisschen was anderes machen. Wenn ich beispielsweise auf ein Bryan-Adams-Konzert gehe, dann will ich auch die Klassiker hören. Vielleicht macht man sich da manchmal zu viele Gedanken. Aber da ist schon so ein gesundes Kribbeln im Bauch. Es ist eine große Vorfreude, aber jetzt nicht unbedingt Angst oder Nervosität.

Die vergangenen Monate haben Sie sich eine kleine Auszeit gegönnt...Andreas Gabalier: Ich hab die Weihnachtszeit und den Wechsel in das neue Jahr gut genossen, mit viel Entspannung und Krafttanken – zum ersten Mal nach zwölf Jahren. Sechs Wochen Abstand und Pause und Erholung und Sport. Damit ich nun wieder mit vollem Elan an die Sache gehe. Ganz faul war ich natürlich nicht, denn wer rastet, der rostet.

Und jetzt geht es auch schon bald wieder auf Tour.Andreas Gabalier: Wir haben im Vorjahr gesagt, dass wir acht Konzerte spielen. Wir müssen uns da langsam herantasten, ob das nach der Pandemie überhaupt geht, ob die Kaufkraft bei den Leuten da ist, ob die Bereitschaft da ist. Wir haben im vergangenen Jahr so groß gespielt, dass ich mir gedacht hab: ‚Wer weiß, vielleicht ist das zu früh zu viel.‘ Doch viele Shows waren sofort ausverkauft. Und dann haben wir nachgelegt und mittlerweile sind wir bei fast 30 Konzerten.

Andreas Gabalier performt vor tausenden Fans.

Andreas Gabalier spielt 2023 fast 30 Konzerte.

Gibt es einen Ort, auf den Sie sich besonders freuen?Andreas Gabalier: Das Schöne ist, dass das mittlerweile wirklich so ein flächendeckender Brand geworden ist, dass man wirklich kein Nord-Süd-Gefälle mehr spürt bei mir. Da ist die Freude in Hamburg eigentlich gleich ungebrochen wie in Südtirol – oder in der Schweiz gleich wie in Wien. Natürlich tragen auch so Städte wie Köln, wo die Geselligkeit so richtig zu Hause ist – auch vom Karneval und dieser kölschen Natur –, schon besonders zur Stimmung bei. In München habe ich zudem dieses Heimspiel quasi all die Jahre in den Stadien. Das war auch immer so ein Highlight, weil viele Freunde und Familie mitreisen, die dann auch gerne dabei sind. Da gibt es natürlich schon ein paar besondere Konzerte.

Auf welchem Konzert waren Sie selbst denn zuletzt?Andreas Gabalier: Da muss ich jetzt wirklich nachdenken... Dua Lipa in Nashville. Wir haben die letzten zwei Platten zum Teil in Nashville produziert. Das Weihnachtsalbum und auch das letzte Studioalbum „Ein neuer Anfang“. Da haben wir auch Chris Stapleton gesehen, ein riesiger Country-Rock-Superstar. Ich bin ein großer Fan von dieser handgemachten Country-Rock-Musik, die ja in den Staaten sehr, sehr angesagt ist.Nehmen Sie hier an der Schlager-Umfrage von EXPRESS.de teil:

Wie bereiten Sie sich eigentlich auf die Konzerte vor?Andreas Gabalier: Mit viel Sport machen. Ich spiele immer drei Stunden lang. Es sind lange Konzerte, die natürlich auch fordern und deswegen schaue ich, dass ich fast täglich die nötige Portion Sport habe, um fit zu bleiben und auf der Tour abliefern zu können. Ich möchte die Shows, wie in den vergangenen Jahren, wieder topfit, motiviert und mit voller Kraft spielen.

Andreas Gabalier: „Ich bin sehr dankbar“

Die jüngsten Wochen haben Sie auch genutzt, um ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Dort geben Sie Einblick in Ihr Privatleben. Möchten Sie Ihren Fans zeigen, wer Andreas Gabalier wirklich ist?Andreas Gabalier: Die Leute wissen verdammt viel von mir. Ich hab da nie versucht, irgendwas unter den Tisch zu kehren oder mir eine Maske aufzusetzen. Das hat mir über die Jahre immer gut in die Karten gespielt. Ich glaube, wenn man sich für die Öffentlichkeit gänzlich verstellt oder in eine Rolle schlüpft, die man nicht ist, dann geht das über die Jahre nicht gut. Das kennt man von vielen Künstlern der Vergangenheit, die dann doch auf einmal wieder ganz sie selbst sein wollen und nicht diese Kunstfigur.

Und das beherzigen Sie weiter?Andreas Gabalier: Ich habe eigentlich immer meine Lebensgeschichte erzählt. Und das auch in Form vieler Lieder. Darin habe ich viel Trauer verarbeitet, auch aus meiner Familie. Das war sicher auch irgendwo ein Heilungsprozess, mit diesen vielen Konzerten und Bühnenmomenten. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mein Fankreis das einfach angenommen hat. Und dass es auch viele emotionale Momente in den Shows gibt und geben darf.