Diese Karriereentwicklung lässt aufhorchen: Mit 20 Jahren debütierte sie mit einer Hauptrolle in Steven Spielbergs „West Side Story“. Und nun, vier Jahre Später, spielt sie in Disneys Mammut-Produktion „Schneewittchen“ die Titelfigur. Wer ist Rachel Zegler?
„Schneewittchen“-DarstellerinWer ist Rachel Zegler?
Mit Rachel Zegler ging Disney seinerzeit ein Risiko ein. Als der Konzern vor vier Jahren die angehende Schauspielerin für „Schneewittchen“, die Realfilm-Neuverfilmung des Zeichentrick-Klassikers aus dem Jahr 1937, besetzte, war sie noch ein unbeschriebenes Blatt.
Aber auch für die damals 20-Jährige stellte das Filmprojekt eine immense Herausforderung dar. Nicht nur, weil sie eine berühmte Rolle schultern musste, sondern auch, weil sie zum Mittelpunkt einer heftigen Kontroverse zu werden drohte.
Rachel Zegler setzte sich gegen 30.000 weitere Bewerberinnen durch
Geboren wurde Rachel Zegler am 3. Mai 2001 im US-Bundesstaat New Jersey, wo sie als Tochter eines US-Amerikaners mit polnischen Wurzeln und einer Kolumbianerin aufwuchs.
Zeglers erste Erfahrungen in Musical-Inszenierungen in der High School sowie als Sängerin rückten sie 2019 in den Kandidatinnen-Kreis für die Rolle der Maria in Steven Spielbergs Filmmusical-Remake „West Side Story“.
Am Ende setzte sich Zegler, die schon mit zwölf Jahren Schauspielerin werden wollte und Barbra Streisand als eines ihrer Vorbilder nennt, gegen rund 30.000 weitere Bewerberinnen durch.
Das Musical bedeutete für sie 2021 den großen Durchbruch. Dass die Debütantin darin auch schauspielerisch überzeugte und dazu noch für einen Golden Globe nominiert wurde, gab ihrer Karriere zusätzlichen Schub. Es folgte ein Auftritt in einem weiteren Kino-Großspektakel: In der Fantasyroman-Verfilmung „Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds and Snakes“, die die Vorgeschichte zur „Tribute von Panem“-Reihe erzählt, übernahm sie die weibliche Hauptrolle der Tributin Lucy Gray Baird.

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Ihren Durchbruch hatte Rachel Zegler mit der weiblichen Hauptrolle in Steven Spielbergs Musical „West Side Story“ (Bild). (Bild: Disney)
Mit keinem ihrer bisherigen Filme stand sie aber so sehr im Mittelpunkt des Interesses wie mit „Schneewittchen“. Grund sind auch die Negativschlagzeilen, die den Film von Anfang an begleitet haben.
Kontroversen um „Schneewittchen“
Im Zentrum der Kontroverse: Hauptdarstellerin Zegler, die sich schon früh mit rassistischen Anfeindungen konfrontiert sah. Die Schauspielerin, so lautete die Kritik, passe nicht zur Rolle. Die Latina sei schlicht nicht „weiß genug“ für eine Grimm'sche Märchenfigur, deren Haut, wie es in der Märchenvorlage heißt, „weiß wie Schnee“ sei.
Rachel Zegler bezieht Stellung
Öl ins Feuer der Aufregung um „Schneewittchen“ goss Zegler aber auch immer wieder selbst. Die Schauspielerin ist nicht auf den Mund gefallen und sagt, was sie denkt. Ihre Ansicht über das Disney-Heiligtum schlechthin, den „Schneewittchen“-Originalfilm, nahmen ihr viele übel. Dem Zeichentrickfilm von 1937 merke man sein Alter an, erklärte sie 2023 im Gespräch mit „Extra TV“. Der Fokus des Klassikers liege auf der Liebesgeschichte, und der Prinz des Originals sei ein „Stalker“. Dagegen zeige die Neufassung die „innere Reise“ Schneewittchens hin zu ihrem „wahren Selbst“.

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Die Besetzung Rachel Zeglers als Schneewittchen sorgte für eine Kontroverse. (Bild: Disney)
Mit diesen Äußerungen eckte Zegler an, ihre Meinung lässt sie sich aber nicht verbieten. Das gilt auch für ihre politischen Überzeugungen. Nach Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas setzte sich die Schauspielerin in den sozialen Medien für ein „freies Palästina“ ein. Auch forderte sie im Januar dieses Jahres einen Waffenstillstand, ohne jedoch - so der Vorwurf ihrer Kritiker - auf die Geiseln hinzuweisen, die sich weiterhin der Gewalt der Hamas befinden.
Wie verstand sich Zegler am Set mit Gal Gadot?
Auch brisant in dieser Causa: Zeglers „Schneewittchen“-Kollegin Gal Gadot ist Israelin und Jüdin, die sich gegen Antisemitismus und für die Freilassung der Hamas-Geiseln engagiert. Es heißt, dass die Dreharbeiten zum Märchenfilm von Spannungen zwischen den Hauptdarstellerinnen überschattet gewesen seien. Die beiden hätten „nichts gemeinsam“, sagte eine Quelle dem Boulevardmagazin „People“. Ein anderer Insider relativierte: Gadot habe die Dreharbeiten „genossen“, sie hätte zu Zegler ein „gutes Verhältnis“ gehabt - auch wenn sie „keine Freunde“ gewesen seien.
Nun wartet die Zukunft auf Zegler. Nach der „Schneewittchen“-Promotour geht es für sie nach London, wo sie am West End Theatre ein Engagement hat. In der Neuauflage des Musicals „Evita“ spielt sie die ehemalige First Lady Argentiniens, Eva Perón. (tsch)