15 Minuten „#PolitikUndAnstand“ bei ProSieben: Joko & Klaas schenkten ihre gewonnene Sendezeit am Mittwochabend den drei Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Friedrich Merz und Robert Habeck.
„Joko & Klaas“Scholz, Merz und Habeck stellen klar: „Wir sind keine Feinde“
Schon in der Vergangenheit nutzten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf ihre in der Show „Joko & Klaas gegen ProSieben“ gewonnene Sendezeit, um auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen und ernsthafte Diskurse zu führen: Die ProSieben-Moderatoren begleiteten etwa die Schicht einer Pflegerin in Echtzeit oder ließen einen Geflüchteten über die katastrophalen Zustände im Flüchtlingslager Moria berichten.
Am Mittwochabend sorgten Joko & Klaas für eine weitere Premiere im deutschen Fernsehen: Zur besten Sendezeit durften die drei Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU) und Robert Habeck (Grüne) 15 Minuten lang sprechen, um unter dem Motto „#PolitikUndAnstand“ für einen fairen demokratischen Wettstreit zu werben.
Habeck: Scholz und Merz fühlen sich auch „dem Wohl des Landes verpflichtet“
Bundeskanzler Olaf Scholz begann seinen Beitrag mit einem klaren Appell: „Politik darf niemals zum Selbstzweck werden. Politik ist dazu da, Fragen zu klären und Probleme miteinander zu lösen.“ Nach dem Bruch der Ampelkoalition wird Olaf Scholz am Montag, 16. Dezember, die Vertrauensfrage stellen, um den Weg für Neuwahlen am 23. Februar 2025 freizumachen.
Dabei machte Scholz bei „Joko & Klaas“ klar, dass er im anstehenden Wahlkampf respektvoll mit den politischen Konkurrenten umgehen will: „Wir können uns streiten, aber wir sind keine Feinde“, erklärte Scholz.
Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, griff die Worte von Scholz auf und ergänzte: „Olaf Scholz und Friedrich Merz würden andere Bundeskanzler sein als ich. Aber wie ich fühlen die sich dem Wohl des Landes verpflichtet.“ Er warnte vor den Gefahren sozialer Netzwerke wie TikTok und denjenigen, „die Regeln brechen wollen, um unsere Demokratie zu zerstören“. Mit diesen Aussagen unterstrich Habeck seine Besorgnis über demokratiefeindliche Strömungen.
CDU-Chef Friedrich Merz hob die Errungenschaften der deutschen Demokratie hervor: „Wir Deutschen sind nicht unter den ältesten Demokratien der Welt, aber wir haben eine Kultur geschaffen, auf die wir stolz sein können.“ Er zeigte sich ebenfalls versöhnlich gegenüber seinen Konkurrenten: „Olaf Scholz und Robert Habeck sind keine Feinde - sie sind politische Konkurrenten und Wettbewerber.“
Miteinander sprachen die drei Kanzlerkandidaten nicht, das Setting war minimalistisch: Die Politiker saßen allein auf einem Stuhl im Scheinwerferlicht, während die Bühne dunkel blieb. Die Aktion war ein voller Erfolg: Binnen weniger Minuten erreichte der Hashtag #PolitikUndAnstand Tausende Zuschauer auf YouTube. (tsch)