Steht er vor der Kamera im ARD-Studio, dann bewahrt Constantin Schreiber stets die Contenance, privat aber kann er auch ziemlich wütend werden – wie er nun nach der jüngsten Streikankündigung von Verdi im Netz beweist.
„Was ist mit der Frau vor uns?“„Tagesschau“-Sprecher wütend, als er Szene im Flughafen sieht

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„Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber (hier in einer Sendung vom Januar 2021) wütet wegen eines unangekündigten Streiks in Hamburg.
Bundesweit legt Verdi am Montag 13 Flughäfen lahm, auch am Flughafen Hamburg geht wegen des Warnstreiks nichts mehr.
Bereits am Wochenende gab es in der Hansestadt überraschend einen Streik am Airport, ausgerechnet zum Ferienbeginn. Die Aktion begann damit einen Tag früher und mit nur 30 Minuten Vorankündigung.
„Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber: „Das ist einfach nur mies“
„Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber rechnet auf X mit Verdi für diese Maßnahme ab. Er schreibt: „Ok, für mich ist es ärgerlich, wenn wegen eines unangekündigten Streiks am Flughafen HH mein Urlaub ausfällt.“
Doch ihm geht es gar nicht um seinen eigenen Urlaub, Schreiber fragt weiter: „Aber was ist mit der Frau vor uns am Security Check, die mit ihrem schwerkranken Kind zur Behandlung fliegen muss? Das ist einfach nur mies.“
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Nur zehn von geplant 144 Ankünften und 139 Abflügen konnten am Sonntagmorgen noch stattfinden, wie Flughafensprecherin Katja Bromm berichtet. Beim Rest stand rot „Gestrichen“ auf den Anzeigetafeln.
Man sei entsetzt, wie rücksichtslos Verdi vorgehe, sagte auch Bromm. „Das Verhalten der Gewerkschaft Verdi ist ehrenlos“. Denn nur in Hamburg beginnen die Ferien aktuell „und dennoch wird der Flughafen der Hansestadt heute als einziger bestreikt“.
Verdi will am Montag 13 deutsche Flughäfen lahmlegen
Verdi schade damit vor allen den Menschen. „Der Streik sollte immer das letzte Mittel der Wahl sein und nicht das erste, bevor man überhaupt miteinander spricht.“ Nicht nur beim „Tagesschau“-Sprecher, auch bei vielen anderen Fluggästen sorgte die unangekündigte Aktion am Flughafen für jede Menge Ärger.
Der Flughafenverband ADV kritisierte die Verdi-Aktion ebenfalls scharf: Der spontane Streik am Hamburger Flughafen zu Ferienbeginn lasse jeglichen Respekt und Verhältnismäßigkeit vermissen, heißt es. Verdi hält dagegen: Man wisse, dass das eine „massive Belastung für Passagiere“ sei. Aber Ziel des Streiks sei es eben, Unternehmen wirtschaftlich zu schaden, um Druck aufzubauen.
Am Montag geht der Ärger dann wohl weiter, auch in Hamburg. Betroffen sind unter anderem die Flugzeugabfertigung und die Sicherheitskontrolle der Passagiere. Bundesweit werden wohl Tausende Flüge ausfallen, Verdi ruft zu Warnstreiks in Hamburg an 12 weiteren deutschen Flughäfen auf.