Ewiger AußenseiterSo tickt der Mann hinter dem irren Tatort-Mörder
Copyright: RBB
„Charité“-Star Christoph Bach spielte im Berliner „Tatort“ die Titelrolle des „Harbinger“.
ANZEIGE
ANZEIGE
Berlin – Millionen sahen ihn am Sonntag als verrückten Mörder im „Tatort“.
Was nur wenige wissen: „Charité“-Star Christoph Bach, in der Krimi-Titelrolle (hier unsere Kritik zum „Tatort: Dein Name sei Harbinger“ nachlesen) zu sehen, ist der ewige Außenseiter im Lieblingskrimi der Deutschen. Es war schon sein vierter Auftritt – und alle waren ein bisschen verrückt.
Erst wird er von einem durchgedrehten Reproduktions-Mediziner zum Handlanger gemacht – weil er in einem Wahnsystem, seiner eigenen großen Verschwörungstheorie lebt. Am Ende dreht er völlig durch, zündet seinen Peiniger an.
Die Blumenverkäuferin Romy (Luise Aschenbrenner) hat für Harbinger (Christoph Bach) eine ganz besondere Bedeutung.
Gestatten, Christoph Bach. Ihm gefiel der „permanente Ausnahmezustand“ dieser Rolle, erzählte der Schauspieler, der gerade erst in der Erfolgsserie „Charité“ als Arzt „Paul Ehrlich“ glänzte, uns. „Einer der wenigen zu sein, der die drohende Apokalypse abwenden kann“, das gefiel ihm.
Copyright: RBB
Seinen Schlüsseldienst in einem U- Bahnhof öffnet Harbinger , gespielt von Christoph Bach, nur sporadisch.
Wer ist Christoph Bach?
Geboren in Reutlingen, nach dem Abi Geschichts- und Philosophie-Studium in Berlin (wo er bis heute lebt). Gehörte zum MTV-Ensemble von „Unter Ulmen“, Durchbruch als „Rudi Dutschke“ im gleichnamigen ZDF-Historiendrama. Verheiratet mit Videokünstlerin Rebecca Riedel.
Ewiger „Tatort“-Eigenbrötler
Und im „Tatort“ kein Unbekannter. Immer spielt er den Außenseiter – wird so 2002 im Hamburger „Tatort“ von Robert Atzorn und 2008 im Kölner Krimi von Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär verdächtigt – sowie als Mörder in „Lu“ von Ulrike Folkerts und Andreas Hoppe überführt.
Copyright: NDR/Thorsten Jander
Bachs erster TATORT-Auftritt 2002 in Undercover als Famulant Gregor Stein.
Copyright: ORF
Bach 2015 als Mark Moss und erstmals als Mörder im TATORT in "Lu"
Copyright: WDR/Uwe Stratmann
2008 in der Kölner Folge Brandmal als Mario Klemper
Warum so oft diese speziellen, leicht irren Typen? „Ich freue mich auch sehr über jede eigenbrötlerische, grenzgängerische oder einzelgängerische Figur, von denen es tatsächlich auch schon viele gab in meiner Schauspielerlaufbahn“, erklärt er im Interview. „Das sind immer hochambivalente Figuren, die für mich als Schauspieler sehr dankbar sind.“
Copyright: ARD
Heftiger Anblick: Die verkohlte Leiche.
Hier nachlesen, warum Mark Waschke im „Tatort“ auf Kollegin Meret Becker schoss.
Übrigens hat er seine neueste Figur selbst nicht komplett entschlüsselt. „Ich glaube, dass ich den nicht ganz verstanden habe. Wobei es auch nicht meine Auffassung ist, eine Figur bis zum Ende psychologisch aufschlüsseln zu müssen. Es ist viel interessanter, wenn wir eine Figur kennenlernen, aber das Geheimnis dieser Figur bleibt.“