17 Jahre stand Friederike Kempter für den Münsteraner „Tatort“ vor der Kamera. Nun spielt sie die Hauptrolle in einer neuen Sky-Serie. Vorab sprach sie mit EXPRESS.de über Dating und Beziehungen.
„Tatort“-StarFriederike Kempter verrät Dating-Geheimnis – „brauche ein bisschen Reibung“
Im Münsteraner „Tatort“ wurde Friederike Kempter (43) der breiten Masse bekannt. 17 Jahre löste sie in der Rolle der Nadeshda Krusenstern heikle Kriminalfälle. Im Jahr 2020 stieg sie mit einem unwiderruflichen Serien-Tod aus der beliebten Krimi-Reihe aus.
Den Bildschirmen blieb sie aber keineswegs fern. So konnte man sie im Jahr 2021 unter anderem im Kinofilm „Sweet Disaster“ sehen. Auf den TV-Bildschirmen erscheint die Schauspielerin am 6. April in der Rolle der Mila in der romantischen Sci-Fi-Serie „Tender Hearts“. Mit EXPRESS.de sprach sie vorab über Dating und Beziehungen.
Ex-„Tatort“-Kommissarin Friederike Kempter in neuer Rolle
Was hat Sie an der Rolle der Mila fasziniert?Friederike Kempter: Dass es eine Frauenfigur ist, die sehr vielschichtig ist – und über 40. Es ist immer noch so, dass gerade Liebesgeschichten häufig über jüngere Frauen erzählt werden. Man hätte die Geschichte auch mit einer 25-Jährigen erzählen können. Aber ich finde es spannend, dass das hier nicht der Fall ist. Ich suche gerne Herausforderungen und in der Rolle konnte ich mich schauspielerisch richtig austoben.
Die Protagonistin der Serie hat keine Lust mehr auf Online-Dating. Stattdessen soll ein Liebes-Roboter als Partner einspringen. Gab es in der Vergangenheit einen Moment, an dem Sie Ihren Traummann sozusagen einfach backen wollten?Friederike Kempter: Konkret gibt es keinen Moment, an den ich mich erinnern kann, aber man kommt ja vielleicht irgendwann an den Punkt, an dem man einfach denkt, dass alle blöd sind. Natürlich ist das eine verführerische Idee. Trotzdem glaube ich, dass ich mich schnell langweilen würde, wenn ich mir einen Mann quasi selbst gebacken hätte (lacht). Also ich brauche schon ein bisschen Reibung in einer Beziehung.
Was macht für Sie denn eine gute Beziehung aus?Friederike Kempter: Ich finde es total wichtig, dass man sich nicht verbiegen muss. Wir wollen alle vom anderen gesehen werden. Wir wollen so akzeptiert werden, wie wir sind und in unseren Träumen und Zielen unterstützt werden – und nicht jemanden haben, der unsere Träume kleinredet oder sogar verbietet. Das sind für mich wichtige Dinge in einer guten Beziehung. Darüber hinaus macht es eine Beziehung natürlich auch spannend, wenn man an die Punkte kommt, an denen es ein bisschen schwieriger wird. Dann muss man einen gemeinsamen Weg finden.
Hatten Sie denn auch mal eine schlechte Dating-Erfahrung?Friederike Kempter: Ich habe tatsächlich noch nie Online-Dating gemacht, aber natürlich hatte ich früher auch Dates. Und da weiß ich auch noch: Das kann schon eine Zeitverschwendung sein (lacht).
Stichwort Online-Dating. Geben wir online zu viel von uns preis?Friederike Kempter: Ich glaube, dass wir zu großzügig sind mit Informationen über uns. Ich zum Beispiel versuche es ein bisschen diskreter zu handhaben und würde niemals alles von mir preisgeben. Ich finde das irgendwie komisch. Ich bin so alt, dass ich mich noch an Zeiten erinnern kann, da konnte man den anderen eben nicht googeln. Das war schön.
Sie sind der breiten Masse als „Tatort“-Kommissarin bekannt geworden. Könnten Sie sich vorstellen, sich noch einmal so lange an eine Rolle zu binden?Friederike Kempter: Stand heute – eher nicht. Aber das kann man nicht so theoretisch beantworten, weil manchmal passt es dann irgendwie doch total – wenn es eine Rolle ist, der man immer wieder was Neues abgewinnen kann. Aber tatsächlich ist es jetzt gerade erstmal so, dass ich mich nicht so lange an eine Reihe oder Serie binden möchte, sondern dass ich gerade froh bin, immer wieder ganz neue Sachen ausprobieren zu können.
Vermissen Sie Ihre „Tatort“-Rolle denn ein bisschen?Friederike Kempter: Was ich tatsächlich vermisse, sind meine Kolleginnen und Kollegen. Ich habe das total geliebt, mit denen zu drehen und zu arbeiten, mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers und allen, die dabei waren. Wenn ich jetzt sehe, dass die alle zusammen drehen, in Köln zum Beispiel, dann habe ich da manchmal schon Sehnsucht.