„The Night Agent“Staffel zwei des Serien-Hits startet bei Netflix: Rennen, schießen, sich verstecken

„The Night Agent“ war die erfolgreichste Netflix-Serie des Jahres 2023. Nun kehrt der atemlose Agentenstoff mit zehn neuen Folgen zurück. Agent Peter Sutherland (Gabriel Basso) und Tech-Talent Rose Larkin (Luciane Buchanan) geraten in Staffel zwei mal wieder von einer Gefahr in die andere.

Es wird viel gerätselt, was man heutzutage tun muss, um einen echten Serienhit zu landen. Manche sagen, man müsse etwas extrem Ungewöhnliches machen, um das mit Stoffen überversorgte Publikum zu schocken und zu faszinieren: so etwas wie die erste Staffel von „Squid Game“ oder die schwer erträgliche Stalker-Geschichte „Rentierbaby“. Doch dann läuft eine Serie, die man glaubt, schon tausendmal gesehen zu haben - und doch wird sie zum Megahit. In diese Kategorie gehörte 2023 „The Night Agent“ von „The Shield“-Schöpfer Shawn Ryan.

Ein neuer Job hat in der zweiten Staffel „The Night Agent“ dazu geführt, dass sich Peter Sutherland (Gabriel Basso) plötzlich in Thailand auf Posten befindet. Doch die Urlauber-Atmosphäre zu Beginn der Serie ist - wie man sich denken kann - nicht von langer Dauer.

Ein neuer Job hat in der zweiten Staffel „The Night Agent“ dazu geführt, dass sich Peter Sutherland (Gabriel Basso) plötzlich in Thailand auf Posten befindet. Doch die Urlauber-Atmosphäre zu Beginn der Serie ist - wie man sich denken kann - nicht von langer Dauer.

Eine Erzählung, bei der eigentlich nur die Grundidee künstlerisch wertvoll schien: FBI-Agent Peter Sutherland (Gabriel Basso) sitzt nach einem öffentlichkeitswirksamen Fehler, für den er natürlich nichts konnte, quasi zur Strafe im Keller des Weißen Hauses. Dort wartet er aufs Klingeln eines Notfall-Telefons, das vermutlich nie kommen wird.

Das „Warten auf Godot“-Szenario löst sich allerdings schnell auf, denn das Telefon klingelt selbstredend und Zielperson Rose Larkin (Luciane Buchanan), der zahlreiche Häscher nach dem Leben trachten, muss von Peter beschützt werden. Weil die wendungs- und Action-reiche Serie „The Night Agent“ so erfolgreich war, wurde schnell eine zweite - und mittlerweile dritte - Staffel bestellt. Die zehn Folgen von Runde zwei veröffentlicht Netflix nun am Donnerstag, 23. Januar.

Zu Beginn von Staffel zwei arbeitet Peter eng mit Alice (Brittany Snow) in Bangkok zusammen, die ihn in die Feinheiten des „Night Agent“-Jobs einführt.

Zu Beginn von Staffel zwei arbeitet Peter eng mit Alice (Brittany Snow) in Bangkok zusammen, die ihn in die Feinheiten des „Night Agent“-Jobs einführt.

Peter, der sich in Staffel eins auf höchster Personenschutz-Ebene bewähren konnte, hat nun die Möglichkeit, zum echten „Night Agent“ zu werden. Zu Beginn von Staffel zwei arbeitet er eng mit Alice (Brittany Snow) in Bangkok zusammen, die ihn in die Feinheiten des „Night Agent“-Jobs einführt. Derweil ist Rose an die amerikanische Westküste gezogen, wo sie für ein KI-Start-Up geniale Programme zur Personenerkennung schreibt. Wie man sich denken kann, könnte Roses Expertise in Staffel zwei der Agentenhatz von Vorteil sein. Auch in zehn neuen Episoden werden Peter und Rose, die sich - Achtung: durchschaubarer Spoiler - natürlich wiedersehen von einer gefährlichen Situation in die nächste geraten.

Allzeit bereit! So muss sie lauten, die Losung von „Night Agent“ Peter Sutherland (Gabriel Basso): In der zehnteiligen zweiten Staffel von „The Night Agent“ muss der durchtrainierte Geheimdienstler wieder eine Menge Gefahrenlagen und Action stemmen.

Allzeit bereit! So muss sie lauten, die Losung von „Night Agent“ Peter Sutherland (Gabriel Basso): In der zehnteiligen zweiten Staffel von „The Night Agent“ muss der durchtrainierte Geheimdienstler wieder eine Menge Gefahrenlagen und Action stemmen.

Diesmal bekommt es „Night Action“, die geheime Spezialkommando-Einheit des FBI, für die Peter arbeitet, mit einer anderen Geheimorganisation sowie mit iranischen Machenschaften und einer potenziellen Überläuferin des Mullah-Regimes zu tun. Staffel eins punktete mit dem Gefühl einer ständig lauernden Gefahr, maximal undurchsichtigem Personal und vor allem Actionszenen, in denen wunderbar Oldschool-like gerannt, geschossen und sich versteckt wurde. Staffel zwei bietet nun mehr davon. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Unterhaltsam im Sinne gelernter TV-Spannungs-Reflexe

Chefin Catherine (Amanda Warren) ist nicht immer einverstanden mit den selbstgewählten Alleingängen ihres Mannes Peter Sutherland. Ihrer Meinung nach muss der Grünschnabel in der Geheimorganisation noch viel lernen.

Chefin Catherine (Amanda Warren) ist nicht immer einverstanden mit den selbstgewählten Alleingängen ihres Mannes Peter Sutherland. Ihrer Meinung nach muss der Grünschnabel in der Geheimorganisation noch viel lernen.

Die Serie „Night Agent“ erreicht nicht die Drehbuch- und Schauspielklasse früher „Homeland“-Staffeln (Amazon, Disney+) oder den doppelbödigen Witz des Apple-Kritikererfolges „Slow Horses“. Auch nicht die grandiose James Bond-Optik und charakterliche Subtilität von „Day of the Jackal“ (Sky). Eigentlich ist „The Night Agent“ eine klassische Action-Serie, wie man sie vor 20 oder sogar 30 Jahren im Network-TV hätte sehen können - plus ein wenig Extra-Budget für hochwertige Verfolgungsjagden und Schusswechsel. Warum die durchweg mit schönen Menschen besetzte Serie beim Publikum dennoch so gut ankommt? Sie ist unterhaltsam im Sinne gelernter TV-Spannungs-Reflexe: Wen kann man trauen und wem nicht? Bei wem schaudert es einen? - So etwas zieht einfach immer.

Dann ist da dieser bestens austrainierte Typ. Er beschützt eine Frau, die eine geniale Programmiererin ist? Und natürlich sind da die ausgedehnten Action-Sequenzen, nach denen man die Uhr stellen kann. Immer dann, wenn Figuren in „The Night Agent“ mal zehn oder 15 Minuten intrigiert, recherchiert oder ihre Wunden in einem „Safe House“ geleckt haben, darf man davon ausgehen, dass gleich ein Schuss fällt, Angreifer das Haus umstellt haben und es eigentlich unmöglich ist, aus dieser misslichen Lage zu entkommen. Dass es Peter und Rose dennoch gelingen wird, fordern die Gesetze des Markes allerdings ein. Beruhigend - und auch deshalb erfolgreich. (tsch)