Sterne- und Fernsehkoch, Strahlemann und ehemaliges Gangmitglied – Tim Raue spricht heute offen über seine Vergangenheit: Er gehörte einer berüchtigten Gruppierung an.
„Ich verstecke mich nicht mehr“TV-Koch Tim Raue spricht offen über seine Gang-Zeit
Tim Raue (50) gilt als Strahlemann der Kochbranche, doch der Sternekoch ist kein unbeschriebenes Blatt: Hinter ihm liegt eine raue Zeit.
In einem Interview offenbarte er nun Einblicke über seine Vergangenheit: Er war nämlich Mitglied einer berüchtigten Bande.
Koch Tim Raue war Mitglied einer Gang
Der bekannte Koch wuchs in einfachen Verhältnissen auf, wechselte in elf Jahren insgesamt achtmal die Schule und wurde sogar zum Kleinkriminellen: In Berlin gehörte er einer Bande an.
Die Straßen Kreuzbergs waren ihr Revier: Nachdem sich die Bande „36 Boys“ aufgelöst hatte, schlugen die ehemaligen Mitglieder ganz verschiedene Pfade ein. Manche verharrten in der Kriminalität, während sich andere, wie etwa Tim Raue, einer zivilgesellschaftlichen Laufbahn widmeten.
In einem Interview gab er einen Einblick in seine Zeit bei den „36 Boys“, einer berüchtigten Kreuzberger Jugendgang. Raue gehörte dieser laut eigener Aussage im Alter von 15 bis 17 Jahren an.
„Das war das erste Mal, dass ich wirklich Freunde hatte. Keine Ahnung, wie oft ich zwischen 9,5 und 14,5 Jahren zwischen meinen Eltern hin und her geschickt wurde“, erinnerte er sich im Gespräch mit „Watson“.
Für ihn bot die Gang auch einen gewissen Schutz vor dem gewaltbereiten Vater, wie Raue erzählte: „Mein Vater war ein Riesen-Arschloch, der mich nie unterstützt hat. Der mich verprügelt hat. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir zugehört wurde.“
Kein Einzelfall ist es, dass Tim Raue auch mal einen härteren Ton anschlägt oder gar ein Schimpfwort fällt, wodurch er allerdings umso sympathischer wirkt. Der Grund dafür mag in seiner Vergangenheit liegen, wie er verriet, die bis heute seinen Hang zu klaren Worten geprägt hat.
„Ich verstecke mich nicht mehr. Aber das sorgte leider auch für Aggressionen. Irgendwann ist mir in einer Talkshow der Kragen geplatzt. Ich muss mir nicht die Frage stellen: Brauche ich das? Muss ich das machen? Und das hilft ungemein. Ich bin frei“, sagte Raue in dem Interview.
Allerdings hat sein altes Leben mit seinem jetzigen Alltag herzlich wenig zu tun – und er spart dahingehend nicht mit deutlichen Worten: „Das wäre schlimm, wenn ich mich seitdem nicht weiterentwickelt hätte. Die Zeit ist heute kein Teil meines Lebens mehr.“