Florian Silbereisen„Traumschiff“-Kollegin spricht über Gerüchte um seinen TV-Abschied

„Traumschiff“ an Ostern: Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) navigiert das Schiff Richtung Malediven.

„Das Traumschiff“ (hier eine Ausgabe von 2021: Schiffsärztin Dr. Jessica Delgado (Collien Ulmen-Fernandez) und Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen, Mitte) gehören zur Crew.

Macht Florian Silbereisen bald Schluss mit dem ZDF-„Traumschiff“? Gerüchte darüber gibt es immer wieder, im Gespräch mit EXPRESS.de äußerte sich nun TV-Kollegin Collien Ulmen-Fernandes dazu.

von Simon Küpper (sku)

Er ist der Kapitän, aber wenn es mal krankt an Bord, kommt sie zum Einsatz: Schiffsärztin Dr. Delgado. Seit 2020 spielt Collien Ulmen-Fernandes die Rolle der „Traumschiff“-Ärztin und erlebte in dieser Zeit nur einen Kapitän. Florian Silbereisen, als Kapitän Max Parger.

Im Gespräch mit EXPRESS.de spricht die frühere Viva-Moderatorin über Abschieds-Gerüchte, Bord-Partys mit Florian Silbereisen, die Kritik an dessen fehlender Schauspiel-Ausbildung und Gender-Diskussionen mit Harald Schmidt.

„Traumschiff“-Star spricht über Dreharbeiten und Bord-Partys

EXPRESS.de: Frau Ulmen-Fernandes, warum haben die Menschen gerade an Weihnachten und Neujahr so viel Sehnsucht nach Filmen wie dem „Traumschiff“?

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Collien Ulmen-Fernandes: Es ist total interessant, wer alles an Weihnachten und Neujahr das „Traumschiff“ guckt, auch zum Beispiel aus dem politischen Bereich. Ich kann jetzt keine Namen nennen, aber ich hatte das nun nach einigen Interviews oder Begegnungen in einem anderen Kontext. Irgendwann kommt: „Übrigens: Ich gucke immer das ‚Traumschiff‘, das hat bei uns Tradition.“ Ich bin immer wieder erstaunt, wer das alles sagt. Das gehört bei so vielen traditionell dazu und man spürt, dass sie eng mit dem Thema verbandelt sind. Das freut mich natürlich total. Dieses Gefühl, was die Leute beim Schauen haben, haben wir auch beim Drehen. Ein „die Welt ist doch noch in Ordnung“-Gefühl. In diesen Zeiten haben offenbar einige eine starke Sehnsucht nach Eskapismus.

Es löst sich beim ZDF-Klassiker immer alles schnell zum Guten auf…

Collien Ulmen-Fernandes: Das „Traumschiff“ packt inzwischen auch härtere und gesellschaftlich relevante Themen an, die es so früher vermutlich nicht gegeben hätte und das ist auch gut so. Die Filme entwickeln sich weiter.

Ist es auch Teil Ihrer Weihnachts-/ Neujahrstradition, die Filme zu schauen?

Collien Ulmen-Fernandes: Ich versuche über die Feiertage abzuschalten. Wenn ich mich selbst anschaue, bin ich sofort wieder im Arbeitskosmos. Ich bin auch super selbstkritisch. Ich denke dann, warum hast Du so geguckt und nicht anders. Wenn ich nicht dabei wäre, würde ich es auf jeden Fall schauen. Im Bordfernsehen laufen ständig alte „Traumschiff“-Filme. Die gucke ich immer – aber die, in denen ich selber vorkomme, hebe ich mir für meine Bürozeiten auf. (lacht)

Im Weihnachts-„Traumschiff“ kommt Ingolf Lück als Hypochonder zu Ihnen in Behandlung…

Collien Ulmen-Fernandes: Oh ja. Für Frau Doktor Delgado das Schlimmste, was passieren kann. Herr Kessler, gespielt von Ingolf Lück, ist der absolute Horrorpatient, und dann kommt in der Folge auch noch Harald Schmidt (spielt Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle, Anm. d. Red.) dazu. Zwei Hardcore-Hypochonder gleichzeitig an Bord. Das bringt Frau Doktor ziemlich an den Rand der Verzweiflung. Es gibt Szenen, in denen sie nah am Nervenzusammenbruch ist.

Dr. Jessica Delgado (Collien Ulmen-Fernandes, M.)  hat alle Hände voll zu tun, die beiden Hypochonder Oskar Schifferle (Harald Schmidt, l.) und Jens Kessler (Ingolf Lück, r.) zu beruhigen.

Collien Ulmen-Fernandes bekommt es als Dr. Jessica Delgado gleich mit zwei schwierigen Patienten zu tun: Oskar Schifferle (Harald Schmidt, l.) und Jens Kessler (Ingolf Lück, r.)

Sie sprechen Harald Schmidt schon an: Sprechen Sie mit ihm während Dreharbeiten auch schonmal über Dinge wie Gendersternchen oder Fotos mit Hans-Georg Maaßen?

Collien Ulmen-Fernandes: Das Foto entstand ja erst nach den Dreharbeiten. Aber es gab ein paar Gespräche, bei denen ich seine Perspektive nachvollziehen konnte. Generell habe ich das Gefühl, dass die Fronten, was das Thema Gendern angeht, zu verhärtet sind. Ich glaube, dass wir generell mehr aufeinander zugehen und in den Dialog treten sollten. Ruhig und sachlich. Es ist doch so: Je krawalliger, desto weniger erreicht man. Ich kann auch das ein oder andere Argument von Menschen, die Gendern schwierig finden, nachvollziehen. Und es macht doch Sinn, Argumente auszutauschen. Nur so kommt man weiter.

Kreuzfahrten stehen immer wieder sehr in der Kritik, Sie sind jemand, der sich viele Gedanken um Gesellschaft, Umwelt, Zusammenleben und Zukunft macht – schonmal überlegt das Traumschiff deswegen hinzuschmeißen?

Collien Ulmen-Fernandes: Ich glaube, dass das ein generelles Problem unserer Zeit ist. Natürlich fliege ich auch für die Arbeit, gleiche meine Flüge aber mit CO2-Kompensationsprogrammen aus.  Wir haben ein Drittel unseres Grundstücks mit Solarzellen ausgestattet, haben eine Brennstoffzellenheizung. Es ist unmöglich, zu 100 Prozent nachhaltig zu sein. Das ist niemand, aber jeder sollte so nachhaltig sein, wie möglich. Phoenix-Reisen, der Reiseveranstalter des „Traumschiff“, hat in letzter Zeit mehr als 170 Millionen in die technische Verbesserung der Umweltverträglichkeit investiert. Was das Thema angeht, ist in der Welt gerade viel im Umbruch.

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Apropos dem „Traumschiff“ erhalten bleiben: Bei Florian Silbereisen kommen immer wieder mal Spekulationen auf, er könnte das „Traumschiff“ wieder verlassen, weil er so viel zu tun hat. Ist da was dran?

Collien Ulmen-Fernandes: Wir alle haben ja neben dem „Traumschiff“ auch noch andere Projekte. Aber die Produktionsfirma schaut schon, dass uns das zeitlich möglich gemacht wird. Und ich bin zuversichtlich, dass das auch in Zukunft so sein wird.

Sie haben bisher nur Florian Silbereisen als Kapitän erlebt.

Collien Ulmen-Fernandes: Stimmt. Für mich gehört er auf die Brücke. Aber ich habe gehört, dass es da durchaus auch mal andere gab…

Kritik gab es daran, dass er kein ausgebildeter Schauspieler ist. Finden Sie das nachvollziehbar?

Collien Ulmen-Fernandes: Ich drehe ja nun schon seit 22 Jahren Filme. Grundsätzlich ist es so, dass an Filmsets, grob geschätzt, 30 bis 40 Prozent der Schauspielenden keine Schauspiel-Ausbildung haben. Es gibt viele Quereinsteiger. Das ist zum Beispiel bei der Serie „jerks“ nicht anders. Es geht eben ganz viel um Intuition, Herz, Reinfühlen in die Rolle. Man muss sich einfach so stark in die Situation hineinversetzen, dass man sie glaubwürdig transportieren kann. Method Acting nennt man das.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Es heißt, die Partys beim „Traumschiff“ sollen super sein – stimmt das?

Collien Ulmen-Fernandes: Wer sagt das? (lacht) Könnte sein. In Sachen Work-Life-Balance ist das „Traumschiff“ schon ziemlich gut. In jeglicher Hinsicht. Auch was das Thema Ausflüge angeht. Was ich da schon alles gesehen habe von der Welt.

Es heißt auch, Florian Silbereisen bekommt man da nicht immer so viel zu Gesicht…

Collien Ulmen-Fernandes: Das stimmt nicht. Florian ist immer mit dabei. Wir hängen teilweise wochenlang auf dem Schiff rum. Aber klar, jeder hat mal Phasen, in denen er auch andere Dinge dreht.

ZDF-„Traumschiff“: Darum gehts am 26. Dezember und 1. Januar

Das ZDF-„Traumschiff“ läuft bereits seit 1981 regelmäßig im TV. Florian Silbereisen ist nach Günter König, Heinz Weiss, Siegfried Rauch, Sascha Hehn und Daniel Morgenroth (hatte als Erster Offizier einen Interimseinsatz), der sechste Kapitän.

Am 26. Dezember 2023 ging es für die Crew nach Utah, wo Staff-Kapitän Grimm (Morgenroth) und Kapitän Parger (Silbereisen) verhaftet wurden. Am 1. Januar 2024 legte das „Traumschiff“ in Nusantara (Borneo, Indonesien) an. Hier gestand Kapitän Parger einer Urlaubsbekanntschaft seine Liebe.