TV-Publikum völlig entsetztModerator in eigener Live-Sendung gefeuert: „Heute ist dein letzter Tag“

Moderator Gustavo Macalpin (l.) wird in seiner Sendung Ciudadano 2.0 beim Lokalsender Canal 66 vor laufender Kamera von Sender-Chef Luis Arnoldo Cabada gefeuert.

Moderator Gustavo Macalpin (l.) wird in seiner Sendung „Ciudadano 2.0“ beim Lokalsender Canal 66 vor laufender Kamera von Sender-Chef Luis Arnoldo Cabada gefeuert.

Nach über sechs Jahren eiskalt abserviert – in der eigenen Live-Show. Für TV-Moderator Gustavo Macalpin begann die Woche mit einem Albtraum. Zuschauerinnen und Zuschauer sind fassungslos.

von Béla Csányi  (bc)

Über sechs Jahre stand er für seinen Sender vor der Kamera, war beliebt beim Publikum und geschätzt für seine Arbeit. Doch die TV-Karriere von Moderator Gustavo Macalpin ist seit Montag (7. Oktober 2024) schlagartig beendet – zumindest beim Lokalsender Canal 66.

Macalpin führte dort durch seine eigene Sendung „Ciudadano 2.0“, in der er sich immer wieder auch kritisch mit sozialen und politischen Themen beschäftigte, dabei vor allem eine bessere Gesellschaft vor Augen hatte. Zu Wochenbeginn erlebte er dann allerdings den schlimmsten Moment seiner Laufbahn.

TV-Moderator eiskalt abserviert: Publikum startet Boykott-Aufruf

Macalpin führte gerade durch die letzten Minuten der Montags-Ausgabe, als plötzlich Sender-Boss Luis Arnoldo Cabada ins Studio kam, den der Moderator zunächst noch überschwänglich begrüßte.

Nachdem beide anfangs ein Lächeln auf den Lippen hatten, setzte Cabada zu einer Lobeshymne an. „Ich möchte dir für sechs Jahre deiner Arbeit danken, hervorragender Arbeit. Und vor allem für deinen Einsatz, weil du dich immer in deine Projekte reingehängt hast.“

Spätestens in diesem Moment dürfte Macalpin eher an eine Gehaltserhöhung statt an die drohende Kündigung gedacht haben. Doch Sekunden später hörte er Cabada sagen: „Im Leben schließt sich jeder Kreis. Und bei dir ist es jetzt auch so weit. Das ist dein letzter Tag.“

Macalpin fiel aus allen Wolken. „Ach … wirklich?“, presste er nur verwirrt heraus, ehe sich der Sender-Boss nach überbrachter Botschaft auch schon freundlich lächelnd verabschiedete.

Erst danach fing sich der Moderator kurz wieder. „Das war für Sie zu Hause jetzt eine ganz schöne Überraschung“, sagte Macalpin: „Eine ganz schön ungewöhnliche Art und Weise, jemanden in Kenntnis zu setzen.“

In Mexiko verbreitete sich der Clip in Windeseile, wurde millionenfach geklickt – und sorgte für entsprechend große Empörung. Vor allem, weil die bislang nicht belegte Behauptung kursierte, Macalpin sei auf Drängen von Politikerin Marina del Pilar gefeuert worden, weil er in seiner Sendung kritisch über deren Ehemann gesprochen habe.

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Immer wieder fiel in den Kommentaren das Wort „Zensur“. Ein Nutzer schrieb: „Was ist Macht nur für eine ekelhafte Seuche.“ Auf seinem Instagram-Kanal verbreitete der Moderator die zahlreichen Solidaritäts-Bekundungen inklusive vielfacher Aufrufe, den Sender aus der Stadt Mexicali im Norden des Landes künftig zu boykottieren.

Canal 66 reagierte auf das Image-Desaster bislang noch nicht öffentlich, Politikerin del Pilar dagegen wehrte sich bei Instagram gegen die Anschuldigungen und versicherte, nichts mit dem Rauswurf zu tun zu haben. Sie schrieb unter anderem: „Wir kennen die Gründe für das Ende seines Arbeitsverhältnisses nicht, aber ich werde die freie Meinungsäußerung immer verteidigen.“