„Alien: Romulus“, „Almost Fly“ und „Fast Charlie“: Das sind die DVDs und Blu-rays der Woche.
Überlebenskampf im WeltraumDas sind die Heimkino-Highlights der Woche
Im Horror- und Science-Fiction-Kino gehört Ridley Scotts „Alien - Das unheimlichen Wesen aus einer fremden Welt“ unbestreitbar zu den Klassikern. „Oft kopiert, selten erreicht“, lautet die Diagnose auch 45 Jahre nach Erscheinen des Films, der Sigourney Weaver zu einem Star und ihre Figur der zupackenden Astronautin Ellen Ripley zu einer der ersten weiblichen Actionikonen machte. Der Kampf gegen eine aggressive, beängstigend überlebensfähige außerirdische Spezies, Xenomorph genannt, weitete sich bis 1997 auf drei Fortsetzungen aus, die teilweise deutlich weniger euphorisch aufgenommen wurden. Der an den Sequels nicht beteiligte Ridley Scott übernahm anschließend wieder das Ruder und inszenierte mit „Prometheus - Dunkle Zeichen“ (2012) und „Alien: Covenant“ (2017) zwei bildgewaltige, philosophisch angehauchte Prequels, deren Erklärung zum Ursprung der Aliens jedoch ebenfalls nicht allen Fans gefielen. Der siebte Film „Alien: Romulus“, bei dem Scott „nur“ noch als Produzent fungierte, spielt zwischen dem Original von 1979 und dem 1986 veröffentlichten zweiten Teil „Aliens - Die Rückkehr“. Der Schocker erscheint nun ebenso wie die Coming-of-Age-Serie „Almost Fly“ und der Action-Thriller „Fast Charlie“ auf DVD und Blu-ray.
„Alien: Romulus“ (VÖ: 13. Dezember)
Handlungsort von „Alien: Romulus“ ist die titelgebende Raumstation im All, auf die es eine Gruppe junger Kolonisatoren zieht. Ihr Plan: wertvolles Equipment einsammeln und rasch wieder verschwinden. Was nach einem relativ simplen Coup klingt, entpuppt sich jedoch als Höllenritt. Denn natürlich begegnen die Plünderer an Bord einer mörderischen außerirdischen Bedrohung. Die schon im Original auftauchenden Facehugger, jene spinnenartigen Geschöpfe, die sich auf die Gesichter ihrer Opfer setzen und ihnen über den Mund das Alien einpflanzen, sind ungemein aktiv. Die Folgen sind bekannt - einschließlich jenes Moments, in dem sich der Parasit den Weg nach draußen bahnt. Mit weltweiten Einnahmen von mehr als 350 Millionen US-Dollar spielte „Alien: Romulus“ nicht nur mehr als das Vierfache der Produktionskosten von 80 Millionen Dollar ein, der Film steht außerdem auf Platz 14 der weltweit erfolgreichsten Kinofilme des Jahres 2024. Nachschub ist bereits in Arbeit. Allerdings nicht in Form eines Kinofilms. 2025 soll die von Noah Hawley (“Legion“) entwickelte Serie „Alien: Earth“ an den Start gehen, die - ein Novum in der Reihe - das Geschehen auf die Erde verlagert.
Preis DVD: circa 15 Euro
US, 2024, Regie: Fede Álvarez, Laufzeit: 114 Minuten
„Almost Fly“ (VÖ: 6. Dezember)
Der schüchterne Walter (Samuel Benito) soll mit seinem Metal-Bruder „Helli“ die Tankstelle des Vaters übernehmen. Er ist Erzähler der wunderbaren sechsteiligen Serie „Almost Fly“. Gemeinsam mit seinen Freunden, dem dunkelhäutigen Ben (Andrew Porfitz) sowie Technik-Nerd Nik (Simon Fabian), träumt er jedoch von anderen Dingen als KFZ-Lehre und ödem Provinz-Lebensmief. Dank der nahen US-Militärbasis kommen die 16-jährigen Freunde 1990 mit geheimnisvollen Rap-Shows und Typen in Kontakt, die definitiv um Lichtjahre cooler sind als alles, was man bisher kannte. Gemeinsam mit Ossi-Mädchen Denise, die als D-Nice (Paula Hartmann) Breakdance zelebriert, wollen die Außenseiter eine eigene HipHop-Band auf die Beine stellen, die es den amerikanischen Vorbildern gleichtut. Weil das Schul-Englisch kaum ausreicht, um die Texte zu verstehen, geschweige denn selbst welche zu schreiben, kommt ihnen die Idee, das Ganze auf Deutsch zu versuchen. Die ebenso witzige wie anrührende Coming-of-Age-Geschichte „Almost Fly“, was man mit „fast cool“ übersetzen könnte, ist eine authentische Zeitreise in die deutsche (West)-Provinz von 1990, die sich so echt anfühlt, als wäre man selbst dabei gewesen. Man reist zu den Anfängen der deutschen HipHop-Kultur und folgt einer ebenso leichtfüßig wie sensibel erzählten Geschichte übers Erwachsenwerden.
Preis Blu-ray: circa 18 Euro
DE, 2022, Regie: Florian Gaag, Laufzeit: 270 Minuten
„Fast Charlie“ (VÖ: 12. Dezember)
Als James Bond jagte Pierce Brosnan Ende der 1990-er das Böse, in seinem aktuellen Film „Fast Charlie“ schlüpft der inzwischen 71-Jährige nun selbst in die Rolle eines Auftragskillers: Charlie Swift (Pierce Brosnan), der aufgrund seiner effizienten Arbeitsweise gerne auch mal „Fast Charlie“ genannt wird, hat im gleichnamigen Actionthriller ein Problem: Der Leiche jenes Mannes, den er im Auftrag des skrupellosen Mafioso Beggar Mercado (Gbenga Akinnagbe) umlegen sollte, fehlt der Kopf. Wie soll er nun beweisen, dass es sich bei dem Toten tatsächlich um das gewünschte Opfer handelt? In seiner Not bleibt Swift nichts anderes übrig, als die Ex-Frau des Toten, Marcie Kramer (Marina Baccarin), hinzuzuziehen. Sie entpuppt sich als Glücksgriff, als plötzlich Charlies Freund und Mentor Stan Mullins (James Caan) verschwindet und Charlie zur Flucht gezwungen ist. Es beginnt ein lebensbedrohlicher Trip mit vielen Leichen ...
Preis DVD: circa 16 Euro
US, 2023, Regie: Phillip Noyce, Laufzeit: 87 Minuten (tsch)