Ruth Moschner wurde als Kind „männlich gelesen“, sei sich ihrer geschlechtlichen Identität dennoch immer klar gewesen. Das schreibt die Moderatorin zu einem Foto-Post, der sie im Kindesalter zeigt. Anlass ist eine aktuelle Gesetzesinitiative in den USA.
US-Kurzhaar-Verbot für Mädchen? Ruth Moschner reagiert mit eigenen Kinderfotos

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Ruth Moschner hat sich bei Instagram gegen Diskriminierung ausgesprochen. (Bild: 2022 Getty Images/Andreas Rentz)
Die Meldung hat hohe Wellen geschlagen - und bei vielen Menschen die Sorge um das Fortbestehen der liberalen Demokratie in den USA vergrößert: Im US-Bundesstaat Arkansas haben zwei republikanische Abgeordnete einen Gesetzentwurf eingebracht, der unter anderem das Tragen von „non-geschlechtskonformen“ Frisuren verbietet. In der Folge könnten etwa Friseure zivilrechtlich belangt werden, die Mädchen einen Kurzhaarschnitt verpasst haben. Damit wolle man die Kinder vor „Gender-Ideologie“ und „Geschlechtsverwirrung“ schützen.
„Identität ist keine Modeerscheinung, die wieder verschwindet“: Unter dieser Überschrift hat die deutsche TV-Moderatorin Ruth Moschner (“Jeopardy!“, „The Masked Singer“) auf sehr persönliche Weise auf die Nachricht aus Übersee reagiert. Sie postete beim sozialen Netzwerk Instagram zwei Kinderfotos von sich. Auf dem ersten sehe man „exakt den Haarschnitt, der in den USA für Mädchen verboten werden soll“, schreibt Moschner. Weitere Fotos zeigen die 48-Jährige in späteren Jahren mit langen Haaren.
Ruth Moschner wurde als Kind „männlich gelesen“
Auch wenn nicht Donald Trump selbst, sondern zwei Trump-Anhänger für die Gesetzesinitiative verantwortlich zeichnen, spricht Moschner in ihrem Post den US-Präsidenten direkt an: „Hey Donald! Das bin ich! Ein und dieselbe Person auf allen Bildern, nur eben mit unterschiedlichen Frisuren. Wer als Mädchen geboren wird, wird durch eine Frisur kein Junge oder umgekehrt.“
Viele, so Moschner weiter, hätten sie aufgrund ihrer kurzen Haare als Kind „männlich gelesen“. Dennoch sei sie sich ihrer cis-Identität immer klar gewesen, „meinen geschlechtsspezifischen Körpermerkmalen entsprechend“. Personen, die als Transgender gelten, bildeten in der Gesellschaft nur einen „zarten Anteil“. Da wäre es „viel sinnvoller, darüber zu sprechen, wie man Kinder in ihrem Sein und Heranwachsen sinnvoll schützt und unterstützt, anstatt über deren Frisuren“, findet Moschner. Die Gesetzesinitiative reihe sich ein „in eine lange Reihe an Diskriminierungen. Zumal Unsichtbarkeit die Herausforderungen sowieso nicht löschen kann.“
Bei ihren Instagram-Fans trafen die Aussagen der Moderatorin offenbar ins Schwarze. „Wahre Worte und tolle Bilder“, schreibt eine Userin. „Starke Worte, klare Haltung! Und Menschenliebe!“, applaudiert ein anderer.
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