Verstoßene AdeligePrinzessin Xenia: „Ich bin arm wie Aschenputtel“

Das Buch erscheint im Schwarzkopf -Verlag.

Vorbei die Zeiten, als Xenia Gabriela Florence Sophie Iris Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen mit platinblonder Mähne, Asitoaster-Bräune und superkurzen Minis nur eins wollte: Ruhm und Blitzlichtgewitter.

Heute gibt die 24-Jährige sich geläutert, schildert in ihrer Biografie „Xenia“, dass auch in einem Prinzessinnenleben nicht alles rund läuft. Wir trafen sie zum Interview.

Auftritt mit Josefine, einem epileptischen Zwergspitz. Josy gehört ihr ganzes Herz. Traumprinz? Fehlanzeige, seit ihr erster Freund ihr sagte, dass er nur wegen ihres Titels mit ihr zusammen sei. „Ich war 19, total geschockt, konnte es nicht verstehen. Seitdem bin ich extrem vorsichtig geworden, was Männer angeht.“

Aber kann man überhaupt noch Vertrauen in Männer fassen, wenn man von seinem eigenen Erzeuger so enttäuscht wurde? Dem Mann, der die Vaterschaft erst nach einem Test anerkannte und seiner Tochter dann das schlimmste antat, was einem Kind passieren kann?

Er missbrauchte sie, fotografierte sie in eindeutigen Posen, bis die Polizei an der Tür ihrer Mutter klingelte, sie mit den Fotos konfrontierte. Xenia, wie sie genannt werden will, knetet die Finger, knibbelt am Nabelbett, sagt mit stockender Stimme: „Es zerstört die Seele. Ich hatte keine Therapie, habe nach dem Missbrauch eine imaginäre Zwillingsschwester erfunden, um klarzukommen. Das ist ja ihr passiert und nicht mir.“ Lange habe es gedauert, bis sie sich darüber im Klaren war: „Du musst verzeihen, um zu vergessen.“

Verzeihen. Die Prinzessin, deren Stammbaum auf August den Starken zurückgeht, hofft, dass irgendwann auch ihre Familie ihre Jugendsünden verzeihen kann. Ihre Auftritte in Trash- und Castingshows zum Beispiel, wo sie nicht wegen ihrer Stimme, sondern wegen des Stammbaums genommen wurde.

Leben, so exzessiv wie möglich. Schrill, laut, ohne Rücksicht auf Verluste. Nach ihrer Hirntumor-OP und anschließendem Wachkoma mutierte der rebellische Teenie zum Partyhopper, wurde von der Familie verstoßen. Heute sagt Xenia selbstkritisch: „Jeder macht mal Fehler. Meine Einstellung zum Leben war Blödsinn. Jetzt träume ich davon, in zehn Jahren auf irgendeiner Insel ein Studio zu haben und total relaxt Filmmusik zu komponieren.“

Ein Traum, der derzeit noch an den Finanzen scheitert. Nein, Prinzessin Xenia (Mutter Iris ist Friseuse) ist wahrlich nicht auf Rosen gebettet, ist arm wie Aschenputtel. Sie wohnt in einer Wohngemeinschaft und gesteht: „Da ich in keinem Angestelltenverhältnis lebe, kann ich, wenn es eng wird, mit zehn Euro in der Woche auskommen. Es gab auch mal Monate, wo ich nicht einmal einen Euro hatte, um mir was zu essen zu kaufen.“