Schauspiel-Star Tim Roth (“Pulp Fiction“, „Planet der Affen“) sieht schwarz für Amerika im Allgemeinen und Hollywood im Speziellen. Wenn Kreative vor Trump fliehen, so glaubt er, könnte die Filmindustrie in Europa profitieren.
Wegen TrumpTim Roth glaubt, dass es schwer wird, in Amerika „Filme mit Anspruch“ zu drehen

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Tim Roth sieht für Amerikas Filmindustrie schwarz - zumindest künstlerisch. (Bild: 2021 Getty Images/Pascal Le Segretain)
Der britische Schauspieler Tim Roth hat den USA seine größten Erfolge gefeiert. Er spielte in Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ (1994), in Woody Allens „Alle sagen: I love you“ (1997) und in Tim Burtons „Planet der Affen“-Neuverfilmung (2001). Doch für die Zukunft der „Traumfabrik“ Hollywood sieht der 63-Jährige schwarz. Wie auch für die USA insgesamt. Das machte er in einem Interview mit „The Hollywood Reporter“ deutlich.
Angesprochen darauf, dass er den Populismus des US-Präsidenten Donald Trump schon während dessen erster Amtszeit kritisiert hatte, erinnerte Roth an seinen amerikanisch-irischen Vater. Der habe im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis gekämpft und seinen Kindern mitgegeben, es sei nur eine Frage der Zeit, bis der Faschismus auch nach Amerika komme.
Tim Roth rechnet damit, dass Trump die Filmindustrie bedrängt
Aktuell, so glaubt Tim Roth, könne man in den USA beobachten, „wie diktatorische Politik-Theorie in der Praxis aussieht“. Das alles sei jedoch erst der Anfang. Er habe keine Ahnung, wohin das noch alles führe. Die Entwicklung nannte Roth „deprimierend“ und „traurig“.
Auswirkungen befürchtet Tim Roth auch auf das Filmgeschäft. „Ich glaube, dass es schwieriger wird, in Amerika Filme zu machen, mit Ausnahme der Unterhaltungsfilme“, prognostizierte der gebürtige Londoner. Die Trump-Administration habe es auf die Filmindustrie und die Kunst abgesehen, „weil sie immer verfolgt, was ihnen möglicherweise schaden könnte“.
Als Konsequenz werde seiner Erwartung nach das Filmemachen in Europa und im Rest der Welt einen Aufschwung erleben: „Kreative werden die USA verlassen, um anderswo zu arbeiten.“ In Hollywood werde es umgekehrt „schwerer werden, Filme mit Anspruch zu realisieren“. (tsch)