„Schande für die Familie“Jauch greift ein, doch WWM-Kandidat nützt es nichts – Ex-Vizekanzler als Telefonjoker

Feierlaune und Frohsinn? In der Rosenmontags-Ausgabe von „Wer wird Millionär?“ (RTL) ist eher Katerstimmung bei Kandidat Kjell Möller aus Elmshorn angesagt. Er stürzt schon früh auf 500 Euro ab und geißelt sich selbst. Eine andere Kandidatin überrascht mit einem berühmten Ex-Politiker als Telefonjoker.

Kandidat Kjell Möller ist erst 19 Jahre alt und macht derzeit eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen. Günther Jauch ist neugierig: „Wie viel verdienen Sie da im Monat?“ Rund 1.100 Euro brutto, antwortet Möller.

Ein fetter Gewinn bei „Wer wird Millionär?“ käme da schon recht. Jauch will aber schon über ein anderes Thema reden: die Begleitung des jungen Kandidaten. „So einen gut aussehenden Opa hatten wir schon lange nicht mehr“, sagt der Moderator anerkennend.

Kandidat bereut seine Teilnahme bei „Wer wird Millionär?“

Kjell Möller spielt die Varianate mit vier Jokern. Doch schon bei der 200-Euro-Frage bekommt er Probleme: „Was schmeckt nicht nur Turnlehrern zum Kaffee?“ Kastenkuchen, Recktorte, Schwebebalkengebäck oder Barrenkekse stehen zur Auswahl.

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Doch der junge Quiz-Fan hat noch keinen der Begriffe je gehört. 97 Prozent der Zuschauer helfen ihm mit der richtigen Lösung: dem Kastenkuchen. „Den werde ich mal probieren nach der Sendung“, beschließt der 19-Jährige.

Kurze Zeit später steht Möller erneut auf dem Schlauch. Für 1.000 Euro soll er diese Frage beantworten: „Man hält traditionell eine Dankesrede in der Dank, Wutrede in der Wu, Büttenrede in der Bütt oder Trauerrede in der Trau?“ Möller hadert mit sich: „Warum bin ich eigentlich überhaupt hier? Büttenrede ja wohl nicht? Trauerrede in der Trau hört sich noch am sinnvollsten an“, ist er auf dem falschen Dampfer. Günther Jauch hakt nach: „Was ist denn eine Trau?“ Möller hat keinen Plan und gibt zu: „Ich hatte echt Angst, mich zu blamieren! Ich habe schon überlegt: Spiele ich die Auswahlfrage mit?“

Da er bei der Frage nicht alleine weiter kommt, ruft er als Telefonjoker seinen Vater an und fürchtet: „Der schlägt die Hände über dem Kopf zusammen!“ Jauch hingegen amüsiert sich köstlich: „Soll ich sagen, es geht um 125.000 Euro?“ Mit Papas Hilfe erklimmt Kjell Möller schließlich doch noch die nächste Stufe. Günther Jauch fragt im Anschluss das Publikum, wer die korrekte Lösung gewusst hätte. Alle im Saal stehen auf. „Ich bin eine Schande für die Familie“, stöhnt der Kandidat.

Günther Jauch hilft - doch der junge Kandidat ignoriert es

Es wird nicht besser: Die 4.000-Euro-Frage ist für den jungen Kandidaten „so schwierig wie die Millionenfrage“, wie er immer nervöser zugibt: „Was ist häufig das Ergebnis, wenn Unwetter schwere Schäden anrichten? Blitzeisen, Hagelasphalt, Sturmholz oder Gewitterstein?“ - „Ich hätte mir einfach bessere Fragen gewünscht!“, rebelliert Möller aus schierer Verzweiflung. Erneut muss er einen Joker opfern. Doch dann behauptet der Publikumsjoker fälschlicherweise, Hagelasphalt sei die richtige Lösung, das habe er „schon mal gehört“.

Moderator Günther Jauch würde gern helfen. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Moderator Günther Jauch würde gern helfen. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Gerade, als Möller die Lösung einloggen will, greift Günther Jauch ein - offenbar hat er Mitleid mit dem ahnungslosen Youngster: „Ich überlege gerade, ob ich heute eine Spendierhose anhabe“, sagt er unter aufbrandendem Applaus. Er gibt dem nun bereits völlig verunsicherten 19-Jährigen den dringlichen Rat, den 50:50-Joker einzusetzen.

Nach einigem Hin und Her tut er das auch, dabei bleiben nur die Begriffe Blitzeisen und Sturmholz stehen. Möller ist sich nun sicher: „Ich sage Blitzeisen!“ Die richtige Antwort wäre aber Sturmholz gewesen.

Linda Kotzur hat einen prominenten Ex-Politiker als Telefonjoker. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Linda Kotzur hat einen prominenten Ex-Politiker als Telefonjoker. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Kjell Möller ist geschockt, doch Günther Jauch hat zum frühen Aus noch ein paar aufmunternde Worte für den glücklosen Kandidaten: „Sie sind noch jung, machen Sie sich keinen Kopf - aber unterhaltsam war es auf jeden Fall.“

Günther Jauch stutzt: „Das ist doch der Ex-Vizekanzler?!“

Kandidatin Linda Kotzur hat zwar auch schon bei der 500-Euro-Frage einen Hänger, rettet sich aber gerade noch aus der Situation. Bei der 16.000-Euro Frage („Über 200.000 Bahamer und knapp 5.000 Rheinland-Pfälzer leben in ... Coburg, Gotha, Oranien oder Nassau?“) ruft sie dann ihren Telefonjoker an. Als Günther Jauch die Liste sieht, staunt er: „Dr. Philipp Rösler? Das ist doch der ehemalige Vizekanzler von der FDP?!“ Linda Kotzur bestätigt das unaufgeregt: „Wir kennen uns vom Fliegen“, erklärt sie. Die Vertriebsmitarbeiterin hat einen Pilotenschein und ist zudem als Flug-Influencerin unterwegs.

Günther Jauch nutzt die Gunst der Stunde, als er tatsächlich den Ex-Vizekanzler an der Strippe hat und fragt direkt nach: „Was ist denn aus Ihnen geworden?“ Philipp Rösler wirkt leicht amüsiert, als er antwortet: „Ich lebe jetzt in Zürich und habe eine kleine Beratung.“ Ab und zu informiere er sich noch darüber, was politisch so los sei in Deutschland. „Aber da bin ich ganz froh, dass ich nicht mehr so aktiv bin in der Politik“, sagt der ehemalige FDP-Mann.

Die Frage kann er aber nicht beantworten, die Zeit läuft vorher ab. Günther Jauch stichelt: „Es ist ja ganz selten, dass einer von der FDP, wenn er was gefragt wird, erst mal nix sagt.“ Nassau wäre die richtige Antwort gewesen. Linda Kotzur hört sicherheitshalber auf - mit 8.000 Euro.

Zuvor drückt sie Günther Jauch aber noch frech ihre Visitenkarte in die Hand und sagt: „Ich würde mich gern bei Ihnen bewerben! Wenn Sie mal irgendwann keine Lust mehr haben, würde ich gern Ihren Job machen!“ Günther Jauch stutzt nur kurz und antwortet dann gewohnt schlagfertig: „Ich arbeite diese Bewerbung allerdings in der Reihenfolge ihres Eingangs ab - und vor zwei Stunden hat sich schon Kai Pflaume bei mir gemeldet.“ (tsch)