Ersatz für Prime-Kunden steht bereitAmazon stellt Lebensmittel-Lieferdienst in Deutschland ein

Aus für Amazon Fresh in Deutschland: Künftig sollen Prime-Kunden auf der Plattform nur noch über externe Anbieter Lebensmittel einkaufen können. (Bild: 2021 Getty Images/Leon Neal)

Aus für Amazon Fresh in Deutschland: Künftig sollen Prime-Kunden auf der Plattform nur noch über externe Anbieter Lebensmittel einkaufen können. (Bild: 2021 Getty Images/Leon Neal)

Die Schotten bei Amazons Lebensmittel-Lieferdienst Fresh in Deutschland werden im Dezember dicht gemacht. Doch Ersatz für Prime-Kunden steht in Form der Partnerschaft mit Knuspr schon bereit.

Amazons Lebensmittel-Lieferdienst Fresh ist in Deutschland in wenigen Wochen Geschichte. Wie eine Unternehmenssprecherin der „Lebensmittel Zeitung“ mitteilte, wird der Service zum 14. Dezember eingestellt. Aus der Branche für Lebensmittellieferung zieht sich der Onlineversandhändler jedoch nicht zurück. Erst vergangene Woche hatte Amazon angekündigt, künftig mit Knuspr zu kooperieren. Über den Online-Shop des tschechischen Lebensmittelanbieters auf Amazon können Prime-Mitglieder weiterhin Lebensmittel und Haushaltsartikel bestellen.

„Wir haben unser Angebot und unser Logistiknetzwerk in Deutschland evaluiert und entschieden, unser Lebensmittelgeschäft auf 'amazon.de' zu vereinfachen“, kommentierte eine Amazon-Sprecherin die Neuausrichtung des Konzerns hinsichtlich Lebensmitteln. Künftig werde sich Amazon auf „haltbare Lebensmittel“ konzentrieren.

Das Online-Lebensmittelgeschäft Fresh war 2017 in Deutschland gestartet. Über den Service können Prime-Mitglieder Lebensmittel und Haushaltsartikel online bestellen. Das Angebot ist auf Berlin, Potsdam, Hamburg und München beschränkt. Hierzulande blieb der Erfolg des Lieferdienstes allerdings aus, was den Konzern offenbar zur Neuausrichtung in diesem Geschäftssegment bewog. Der Fokus liegt nun auf externen Anbietern. Vor Knuspr war Amazon bereits eine Partnerschaft mit dem Einzelhandelsunternehmen Tegut eingegangen.

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Was steckt hinter der Knuspr-Kooperation?

Der Knuspr-Supermarkt auf der Amazon-Plattform ist zunächst auf Prime-Mitglieder in 236 Postleitzahlgebieten in und um Berlin beschränkt und umfasst laut Amazon mehr als 15.000 Produkte, darunter gekühlte und gefrorene Waren, Bio-Produkte, Getränke sowie Drogerie- und Haushaltsartikel. Zusätzlich können die Kunden aus einer „Vielzahl“ von Lebensmitteln der Knuspr-Eigenmarken wählen.

Die Produkte wurden „größtenteils“ direkt von Herstellern und mehr als 160 lokalen Landwirten und Manufakturen bezogen, heißt es weiter. Die Auslieferung übernimmt Knuspr. Der Mindestbestellwert beträgt 39 Euro. Die Liefergebühren variieren zwischen 0,90 und 4,90 Euro, ab einem Bestellwert von 79 Euro ist die Lieferung kostenlos. (tsch)