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Studie liefert erschreckende ZahlenDas können Eltern gegen Cybermobbing tun

Cybermobbing ist ein wachsendes Problem an Schulen und im privaten Umfeld von Kindern. (Bild: iStock/Moore Media)

Cybermobbing ist ein wachsendes Problem an Schulen und im privaten Umfeld von Kindern. (Bild: iStock/Moore Media)

Cybermobbing tritt immer häufiger auf. Laut einer aktuellen Studie ist fast jedes fünfte Kind schon einmal Opfer von Hass und Verläumdung im Netz geworden. Was Eltern tun können, wenn ihr Kind betroffen ist.

Sie werden online beleidigt, Fake-Profile der Opfer werden in sozialen Medien erstellt, und in Chatgruppen werden Lügen über sie verbreitetet: Hierzulande gibt es immer mehr Opfer von Cybermobbing. 18,5 Prozent der Schülerinnen und Schülern sind betroffen, wie aus der am Mittwoch (23. Oktober) vorgestellten Studie „Cyberlife V - Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern“ des Vereins Bündnis gegen Cybermobbing hervorgeht. Das entspricht rund zwei Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland. 2017 waren es noch 12,7 Prozent.

Besonders besorgniserregend ist, dass ein Viertel (26 Prozent) der Opfer schon einmal Suizidgedanken hatte. Cybermobbing wird oft als schlimmer empfunden, als Mobbing in der analogen Welt. Unter anderem deshalb, weil Betroffene keinen sicheren Rückzugsort haben. Selbst in ihren Zimmern kann ihnen online Schmerz zugefügt werden. So gaben 13 Prozent der Betroffenen an, dass sie aus Verzweiflung schon mal zu Alkohol, Tabletten oder Drogen gegriffen haben. Laut Uwe Leest, dem Vorstandsvorsitzenden des Bündnisses gegen Cybermobbing, fühlen sich viele Eltern mit der Thematik überfordert.

So erkennen Sie, ob Ohr Kind online gemobbt wird

Für Eltern ist es nicht immer leicht, zu erkennen, ob das eigene Kind im Internet gemobbt wird. Folgendes Verhalten Ihres Kindes könnte darauf hindeuten, dass es ein Opfer von Cybermobbing geworden ist:

Nach dem Gang ins Internet wirkt es traurig, wütend oder ist in sich gekehrt. Es legt nervös das Handy weg oder klappt das Notebook zu, wenn Sie den Raum betreten. Es verbringt weniger Zeit am PC oder Handy. Es trifft sich seltener mit Freunden und Freundinnen. Es bringt plötzlich schlechtere Noten mit nach Hause.

Das können Eltern bei Cybermobbing tun

Wenn Eltern eine Verhaltensänderung nach dem Gang ins Internet bei Ihrem Kind feststellen, können Sie folgendes tun:

Beistehen: Sprechen Sie mit Ihrem Kind und geben Sie ihm das Gefühl, dass es nicht alleine ist. Keine Verbote: Indem Sie Ihrem Kind die Nutzung des Handys oder von sozialen Netzwerken verbieten, bestrafen Sie es dafür, dass es Opfer geworden ist. Kontakt aufnehmen: Den Klassenlehrer oder der Klassenlehrerin über das Mobbing informieren und nach Absprache an die Eltern des Täters oder der Täterin wenden. Beweise sammeln: Screenshots von Nachrichten, Chat-Verläufen und Fotos machen, sowie von den Profilen der Täter und Täterinnen. Bei besonders schlimmem Cybermobbing kann dieses bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden. Löschen: Nach der Beweissicherung können Sie versuchen so viel zu löschen, wie möglich ist. In Gruppen von sozialen Netzwerken gibt es meist Administratoren, die dabei behilflich sein können. Ihr Kind sollte entsprechende Chatgruppen verlassen und entsprechende Nutzer in seinen Kontakten blockieren. Nicht antworten: Eltern sollten ihr Kind dazu ermutigen, nicht auf beleidigende Nachrichten zu antworten. In einigen Fällen verlieren Mobber oder Mobberinnen dann das Interesse.

Hier können sich Eltern und Kinder bei Cybermobbing Hilfe holen

Eltern stehen nicht alleine da, wenn es darum geht, Ihrem Kind bei Cybermobbing zu helfen:

Das Bündnis gegen Cybermobbing hat auf seiner Internetseite eine Broschüre "Gefangen im Netz" als Erste-Hilfe-Anleitung zum Download. Beim Kinder- und Jugendtelefon der "NummergegenKummer" unter 116 111 finden Kinder und Jugendliche kostenlose und anonyme Beratung. Eltern können sich an das entsprechende Elterntelefon bei der "NummergegenKummer" unter 0800 111 0550 wenden. (tsch)