Die großen Tech-Giganten aus dem Silicon Valley geraten ins Taumeln, es sieht ganz so aus, als neige sich die Ära der großen Technologie-Erfinder dem Ende zu. Nach den geplanten Umbrüchen bei Twitter kommt es nun auch bei Facebook zu drastischen Maßnahmen.
Ist dies das Ende?Erst Twitter, jetzt das: Heftiger Umbruch bei Facebook – Zuckerberg mit drastischem Schritt
Ist die große Party jetzt vorbei? Seit Monaten schlingert Meta, Zuckerbergs Unternehmen hinter Facebook: Der Gewinn brach zuletzt um 52 Prozent ein. Zuvor hatte das Unternehmen aus dem Silicon Valley, dem Facebook, Instagram, WhatsApp und der Messenger gehören, viele Milliarden Dollar für die Technologie des Metaversums ausgegeben – eine immersive Online-Welt.
Doch nach Metaverse kräht kaum ein Hahn: Während das Projekt immer mehr Geld verschlingt, wirft das Kerngeschäft mit Werbung immer weniger Geld ab. Gleichzeitig verlangsamt sich die Weltwirtschaft immer weiter, die Inflation schießt international in die Höhe. Werbetreibende, Unternehmen, ziehen sich immer mehr zurück.
Facebook: Mark Zuckerberg plant drastischen Schritt
Nun plant Zuckerberg laut US-Berichten einen drastischen Schritt: Laut „Wall Street Journal“ steht noch in dieser Woche ein heftiger Stellenabbau bevor, Zuckerberg will Geld einsparen. Laut „New York Times“ könnten es die bisher bedeutendsten Stellenstreichung seit der Gründung des Unternehmens sein. Wie viele Menschen es genau sein werden, ist noch nicht klar. Bei Meta sind Ende September 87.314 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, 28 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bereits vor einiger Zeit hieß es von Meta, dass es „wesentliche Änderungen auf breiter Front“ geben werde, um effizienter zu werden. Dazu zählten auch die Verkleinerung einiger Teams und die Einstellung vieler Bereiche. Meta-Chef Mark Zuckerberg hatte erklärt, dass die meisten Teams „flach bleiben oder schrumpfen werden“. Er sagte, das Unternehmen werde „das Jahr 2023 entweder mit ungefähr der gleichen Größe oder sogar mit einer etwas kleineren Organisation als heute beenden“.
Zuckerberg kündigt seit Monaten härtere Zeiten an: Im Juli sagte er seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass das Unternehmen mit einem der „schlimmsten Rezessionen in der jüngeren Geschichte“ konfrontiert sei und dass sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer darauf vorbereiten sollten, mehr Arbeit mit weniger Ressourcen zu leisten. Auch ihre Leistungen würden intensiver als bisher bewertet, sagte er.
„Ich denke, einige von Ihnen könnten sich dazu entscheiden, dass dieser Ort nichts für Sie ist“, wird Zuckerberg von der „New York Times“ zitiert. „Realistisch gesehen gibt es wahrscheinlich eine Menge Leute im Unternehmen, die nicht hier sein sollten.“
Facebook, Twitter, Amazon, Google: US-Unternehmen straucheln
Meta ist längst nicht das erste Tech-Unternehmen, das Mitarbeitende entlassen muss: Viele der größten Firmen meldeten in den letzten Wochen, dass sie die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise zunehmend zu spüren bekommen.
Am Freitag entließ Elon Musk, der reichste Mensch der Welt und der neue Twitter-Eigentümer, die Hälfte der Belegschaft des Unternehmens. Auch Microsoft, der Festplattenhersteller Seagate, Uber-Konkurrent Lyft, die Zahlungsabwicklungsplattform Stripe, Snap und viele andere Tech-Firmen erklärten, dass sie Stellen abbauen und Mitarbeitende entlassen müssten.
US-Gigant Amazon sprach ebenfalls von einer „unsicheren Wirtschaftslage“, man habe daher beschlossen, bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine „Pause“ einzulegen. Auch Google meldete starke Umsatzrückgänge.
Facebook, Instagram, Google: Ist der Goldrausch vorbei?
Ist der Goldrausch im einst so gefeierten Silicon Valley vorbei? Die großen Tech-Unternehmen waren lange richtungsweisend, nicht nur für die US-Wirtschaft, doch nun stehen harte Tage für die Branche bevor. Das plötzliche Abbremsen der Tech-Giganten offenbart nun eine Schwäche: Sie haben seit Jahren keine wirkliche neue, profitable Idee gefunden, viele verlassen sich trotz jahrelanger Investitionen in neue Unternehmen vor allem auf Anzeigenverkäufe.
YouTube, das zu Google gehört, und auch Meta Platforms mit seinen Netzwerken Facebook, Instagram, WhatsApp & Co. werden etwa längst durch das viel jüngere TikTok auf den Kopf gestellt, betrieben vom chinesischen Unternehmen ByteDance.
Trotzdem wird weiter investiert: 3,7 Milliarden Dollar hat Zuckerbergs Idee vom Metaverse allein in diesem Jahr verschlungen. „Sehen Sie, ich verstehe, dass viele Leute mit dieser Investition nicht einverstanden sein könnten“, sagte Mark Zuckerberg Ende Oktober gegenüber Finanzanalysten. „Aber soweit ich das beurteilen kann, denke ich, dass dies eine sehr wichtige Sache sein wird, und ich denke, es wäre ein Fehler, wenn wir uns nicht auf einen dieser Bereiche konzentrieren würden, von denen ich denke, dass sie für die Zukunft von grundlegender Bedeutung sein werden.“
Ob Zuckerberg die Zukunft seines eigenen Unternehmens durch diese massiven Investitionen, die sich bislang kaum auszahlen, gefährdet, bleibt abzuwarten. Es scheint jedenfalls so, als stünde den US-Unternehmen ein dunkler Winter bevor.