Wer Facebook oder Instagram ohne Werbung nutzen möchte, muss ab demnächst mindestens zehn Euro pro Monat kosten.
Ab zehn Euro pro MonatFür diesen Service wollen Facebook und Instagram in Zukunft Geld verlangen
Facebook oder Instagram ohne Werbung sollen in der EU laut einem Medienbericht ab zehn Euro im Monat kosten.
Diesen Preis habe der Mutterkonzern Meta in Vorschlägen an Regulierende genannt, schrieb das „Wall Street Journal“ in der Nacht zum Dienstag (3. Oktober 2023). Für einen weiteren verknüpften Account – also zum Beispiel, wenn jemand sowohl Facebook als auch Instagram werbefrei nutzen will – sollen demnach zusätzlich sechs Euro fällig werden.
Meta will für Facebook und Instagram ohne Werbung zehn Euro im Monat
Auf dem Smartphone solle das Abo 13 statt 10 Euro kosten, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Damit würde Meta die Nutzerinnen und Nutzer die Abgabe bezahlen lassen, die Apple und Google als Betreibende der App-Stores vom Kaufpreis einbehalten.
Meta würde mit den Bezahl-Abos auf die veränderte Datenschutz-Lage in Europa reagieren. Nach Gerichtsurteilen und Entscheidungen von Regulierenden wird unter anderem strikter durchgesetzt, dass für die Verwendung von Daten der Userinnen und User zur Personalisierung der Werbung deren Erlaubnis erforderlich ist. Auch dürfen Daten aus verschiedenen Diensten unter dem Dach eines Konzerns nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzenden kombiniert werden.
Bei Meta glaube man, dass mit einer werbefreien Version Bedenken von Regulierenden eingedämmt werden könnten, schrieb die „New York Times“ bereits Anfang September. Das „Wall Street Journal“ berichtet nun erstmals über Metas Preisvorstellungen.
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Im vergangenen Quartal machte allein Facebook in Europa einen Umsatz von 17,88 Dollar pro Nutzendem, fast ausschließlich mit Werbung. Das wären weniger als sechs Euro im Monat – allerdings sind in der Durchschnitts-Zahl auch einige Länder außerhalb der EU enthalten, in denen die Anzeigenerlöse pro Userin oder User niedriger als in der Union liegen dürften.
Der Konzern hatte bisher stets kostenpflichtige Abos abgelehnt, mit der Begründung, dass seine Dienste für alle nutzbar sein sollen. Dem „Wall Street Journal“ zufolge ist noch unklar, ob die Behörden in Brüssel und am europäischen Meta-Sitz Irland den Vorschlag akzeptieren – oder einen kostenlosen Zugang zu den Diensten auch für Nutzende verlangen, die keine Zustimmung zur Verwendung ihrer Daten für die Personalisierung von Anzeigen geben. (dpa)