Drei Jahre haben sich die Entwickler Zeit genommen, um mit der jüngsten Ausgabe ihres Agrar-Spiels die Messlatte höher zu hängen. Ernten Spieler gern, was Giants Software gesät hat? Das sagt die Presse zum „Landwirtschafts-Simulator 25“.
Früchte der ArbeitPressestimmen zum „Landwirtschafts-Simulator 25“
Mit schweren Maschinen die Felder beackern, das Vieh füttern und schrittweise einen Agrar- und Forst-Betrieb hochziehen: In der „Landwirtschafts-Simulator“-Reihe kann jeder der Landlust frönen, ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Nach drei Jahren Pause kommt nun ein neuer Ableger mit der Nummer „25“ auf den Markt. So fallen die ersten Eindrücke der Fachpresse aus.
Zu den ersten, die den neuesten Teil der beliebtesten Simulationsserie in Deutschland, testeten, zählt „PCGames.de“. Die Entwickler würden bei „Landwirtschafts-Simulator 25“ zwar „jede Menge an Feinschliff“ leisten, „erfinden das Rad aber wieder einmal nicht neu“, heißt es im Bericht. „Eine echte Kampagne mit einer eigenen Story oder Missionen suchen wir vergebens“, wird bemängelt.
Die Fülle an Handlungsmöglichkeiten ohne konkrete Aufgaben könnte zudem „auf Neueinsteiger ziemlich erschlagend wirken“. Das kreidet „PCGames“ den Machern als Fehler an, aus dem man auch bei den Vorgängern nichts gelernt habe. „Wer neu in die Simulationsreihe einsteigt, braucht Zeit und Geduld, um sich zurechtzufinden“, so die Kritik.
Gelobt wird dagegen das Feintuning an der Grafik. Dabei geht es vor allem um dynamische Schatten, Licht-, Wetter- und Wassereffekte, aber auch um verbesserte Bodentexturen. Bemängelt werden „vereinzelte Fehler und Ungenauigkeiten“ wie beispielsweise die Qualität der Wolken-Texturen. Dafür findet sich an anderer Stelle Liebe zum Detail: So lässt sich der Realismus hinsichtlich der Verschmutzung des eigenen Fahrzeugs während des Einsatzes individuell einstellen.
Die Umgebung „wirkt noch immer sehr steril“, bemängelt indes der Test. Dazu kommen nachladende Texturen, Kantenflimmern und kleinere Grafikbugs. Gelobt wird abermals die Detailtreue und die Animationen des Fuhrparks und der landwirtschaftlichen Maschinen. Mehr als 400 lizenzierten Fahrzeugen von 150 Marken sind an Bord. Auch gibt es neue Feldfrüchte, Tiere und Mechaniken wie ein GPS-System für die Feldarbeit. Neben Europa und Amerika ist nun auch Ackerland in Asien vertreten. Das Fazit der „PCGames“-Redaktion: 8 von 10 Punkten.
Reis-Reisen nach Asien
Auch „Computerbild“ hat sich bereits auf den Trecker gesetzt. Gelobt werden „die detailverliebten Maschinen, die unglaublich vielen Marken und das stetig erweiterte Fruchtsorten-Portfolio“. Neu sind im „Landwirtschafts-Simulator 25“ unter anderem Reis, Erbsen, Bohnen und mehrere Gewächshauspflanzen. Alle Fruchtvarianten haben spezielle Anforderungen. Was die Tierwelt angeht, sind Wasserbüffel und Ziegen neu.
Auch die „tolle Optik“ und die Erweiterung um die asiatische Karte wird gelobt. Erwähnt wird zudem, dass die Wetterereignisse nicht nur optische Abwechslung ins Spiel bringen, sondern auch ein Gameplay-Element darstellen - beispielsweise dann, wenn die Hobby-Bauern Vorkehrungen gegen Unwetter treffen müssen.
Allerdings kommt die Redaktion ähnlich wie „PCGames“ zu dem Schluss, dass Anfänger „noch besser geführt werden“ könnten und dass die „Landschaft immer noch nicht wirklich lebendig“ wirkt. Die abschließende Note 2,0 entspricht der Schulnote „gut“.
Was sagen die Kollegen aus der Schweiz?
Das Schweizer Medium „Games.ch“ hat ebenfalls bereits virtuell Früchte gesät und sich an der Viehzucht versucht. Dass es für alle Rinderarten und Ziegen neuerdings auch Jungtiere gibt, bringe allerdings „weniger einen spielerischen, aber wenigstens einen atmosphärischen Mehrwert“.
Wie die Kollegen aus Deutschland bemängelt auch die Redaktion von „Games.ch“: „Einsteigern macht Giants Software das Leben kaum leichter.“ Das neue Ingame-Tutorial führe - wie im Vorgänger - lediglich in die absoluten Grundlagen ein.
Technisch sei der „Landwirtschafts-Simulator 25“ zwar ein Fortschritt im Vergleich zum letzten Teil (beispielsweise bei Effekten), spielerisch aber beobachtet die Redaktion „weitgehenden Stillstand“ und in manchen Aspekten sogar kleine Rückschritte. Bemängelt wird beispielsweise, dass das GPS-System die Route scheinbar nur einmalig berechnet und nicht dynamisch, sodass der KI-Helfer die Arbeit nicht immer so ausführen würde, wie der digitale Landwirt es erwartet. Alles in allem war „der Sprung vom 'Landwirtschafts-Simulator 19' zum 'LS22' gefühlt größer“, so das Fazit. Insgesamt vergibt „Games.ch“ 81 von 100 möglichen Punkten. (tsch)