Jetzt drohen KündigungenBeliebte deutsche App plötzlich verkauft – Mitarbeitende sind geschockt

Blick auf die App Komoot (Archivbild): Das Potsdamer Tech-Unternehmen wird nun verkauft.

Blick auf die App Komoot (Archivbild): Das Potsdamer Tech-Unternehmen wird nun verkauft.

Das sind bittere Nachrichten für die rund 150 Angestellten: Am Donnerstagnachmittag haben sie davon erfahren, dass ihre Firma verkauft wird. Eine beliebte App in Deutschland wechselt nun den Besitzer. 

von Martin Gätke  (mg)

In Deutschland gilt Komoot als Benchmark für Wander-Apps, das Potsdamer Tech-Unternehmen galt hierzulande als Hidden Champion. Jetzt wird sie verkauft.

Für die Mitarbeitenden kam diese Nachricht sehr plötzlich: Erst am Donnerstagabend haben die 150 Angestellten von Komoot davon erfahren. Das berichtet die „Wirtschaftwoche“.

Komoot: Mitarbeitende reagierten geschockt auf Nachricht

Inhalt der Nachricht: Ihr Unternehmen wird verkauft, neuer Eigentümer ist Bending Spoons, eine italienische Software-Firma. Weder der Kaufpreis wurde kommuniziert noch wurden Nachfragen beantwortet. 

Dem Bericht nach erfuhren die Mitarbeitenden eine Stunde vorher von dem außerplanmäßigen Meeting. Komoot-CEO Markus Hallermann habe bei dem Termin die Übernahme verkündet und den neuen Eigentümer vorgestellt. Zudem wurde erklärt, dass es auch Kündigungen geben werde. Das Team reagierte geschockt über die Nachricht, betonen mehrere Angestellte laut „WiWo“.

Hallermann teilte in der Pressemitteilung zur Übernahme mit: „Seit 17 Jahren sind wir auf der Mission, Outdoor-Abenteuer für alle zugänglich zu machen. Von den bescheidenen Anfängen in unseren Studentenzimmern haben wir komoot von Grund auf aufgebaut und auf 45 Millionen Nutzer erweitert, was es zu Europas führender Outdoor-Plattform macht.“

Um weiterzuwachsen, brauche das Unternehmen eine andere Denkweise als in der Aufbauphase. Dies erhoffe man sich jetzt von Bending Spoons.

Die beliebte Wander-App Komoot wurde 2010 in Potsdam gegründet, 2023 erwirtschaftete sie einen Umsatz von 36 Mio. Euro. Die Gründer hielten den Großteil der Anteile an Komoot – der Verkauf dürfte nun also für volle Taschen sorgen. 

Der neue Eigentümer sitzt in Mailand, hat in der Vergangenheit auch andere bekannte Apps aufgekauft, zum Beispiel die Notiz-App Evernote oder WeTransfer. Schon bei diesen Käufen wurde ein Großteil der Belegschaft entlassen.