Fast schon gruselig!Hier sehen Sie, was Google alles über Sie weiß
Google hat einen großen Stellenwert in der digitalen Welt. Ob als Suchmaschine, Betriebssystem für das Smartphone oder als Mail-Provider: Viele Menschen nutzen täglich die Dienste des Unternehmens. Sie sind jedoch nicht so kostenlos, wie sie zunächst erscheinen. Nutzer bezahlen letztendlich mit ihren Daten. Wie viele von diesen wertvollen Informationen das Unternehmen speichert, ist allerdings nur den wenigsten bewusst.
Nutzer können sich aber einen einfachen Überblick darüber verschaffen – und zwar bei Google selbst. Wir zeigen, wie es funktioniert.
Google Activity: Alles, was Nutzer je gemacht haben
In dieser Auflistung haben Nutzer die komplette Übersicht über alle Aktivitäten, die sie jemals mit Google-Diensten getätigt haben – von der Suchanfrage bis hin zur Navigation. Um darauf wie auf die weiteren Informationen zugreifen zu können, muss man sich jedoch erst mit seinem Google-Konto anmelden.
Search History: Wonach haben Sie gesucht?
Hier werden alle Suchanfragen aufgelistet, außerdem können Nutzer dort einzelne Einträge oder Themenbereiche löschen. Android-User sehen auch, welche Apps sie wann wie oft nutzen. Unter „Aktivitätseinstellungen“ kann man ein Häkchen dagegen setzten, dass zukünftige Suchen gespeichert werden.
Google Preferences: Das denkt Google über Sie
Um Werbung gezielter auf den User abstimmten zu können, erstellt Google ein Grundprofil von ihm. Aus den Online-Aktivitäten zieht das Unternehmen dann Rückschlüsse auf Vorlieben und Interessen. Welche das sind, kann man hier sehen.
Local History: Wo Sie überall waren
Hier sehen Nutzer eine Landkarte mit ihren Aufenthaltsorten. Android-Nutzer, die mit ihrem Smartphone reisen, werden hier natürlich mehr Punkte sehen als Apple-User. Doch auch wer sich im Ausland über sein Google-Mail-Konto eingeloggt hat, kann hier den Standortverlauf beobachten.
Google Permissions: Diese Add-ons greifen auf das Konto zu
In dieser Liste können Nutzer sehen, welche Smartphone-Apps Zugriff auf ihre Daten haben – dort können sie die Berechtigungen auch widerrufen.
Warum sammeln Google und Co. überhaupt Daten?
Google, Facebook und Co. sammeln möglichst viele persönliche Daten ihrer Nutzer. Das Argument: Je mehr die Systeme über die Nutzer wissen, desto besser können sie ihren Service an sie anpassen. Doch die Daten werden vor allem auch genutzt, um damit Werbung gezielter platzieren zu können – damit können Unternehmen ihre Anzeigen auf die Kunden abstimmen und sie damit zum Kaufen verführen.
Von Android-Usern weiß Google mehr
Von Android-Nutzern kann Google noch mehr Daten sammeln, als von Leuten, die nur die Suchmaschine nutzen. Das Betriebssystem des Smartphones läuft nämlich nur mit einem Google-Konto, so wie für das iPhone eine Anmeldung bei Apple nötig ist. GPS-Daten, Suchanfragen oder Online-Shopping: Alles läuft dann über einen Zugang – für Hersteller reines Datengold.
Apple sammelt aber ebenso viele Daten
Allerdings können iPhone-Nutzer jetzt nicht beruhigt aufatmen. Genau wie Google sammelt auch Apple Daten. Zwar hat Unternehmens-Chef Tim Cook allen Apple-Kunden 2014 in einem offenen Brief versprochen, dass ihre Daten für Apple nicht wichtig seien. Damals reagierte Cook damit auf den Datenschutzskandal, bei dem Hacker Nacktfotos von Promi-Konten bei Apple kopiert und veröffentlicht haben. Was Apple jedoch wirklich mit den Daten macht, ist nicht ganz klar. Das Unternehmen verhält sich in dieser Frage recht intransparent. Anders als bei Google haben Nutzer hier keine Einsicht darüber, welche Daten gesammelt werden.
So geben Nutzer weniger über sich Preis
Auch bei Google gibt es Unklarheiten darüber, was das Unternehmen genau mit den Daten macht. Letztendlich müssen Nutzer sich also selbst entscheiden, was sie Preis geben wollen. Eine einfache Möglichkeit ist es, mehrere Konten für Google zu nutzen – beispielsweise eins für das Android-Smartphone und eins für den Mail-Kontakt. Datenschützer raten hier schon bei der Anmeldung nicht ganz so großzügig alle verlangten Informationen herauszugeben.
Ein Bewusstsein darüber zu entwickeln, was die Daten für die Unternehmen wert sind, ist auch schon ein erster Schritt – durch die Überprüfung bei Google bietet sich dadurch eine gute Möglichkeit dazu.
(chs)
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