Fehlbildungen sind zwar selten, doch das Risiko besteht. Die richtige Ernährung kann helfen, Entwicklungsstörungen beim Baby zu verhindern. Was Frauen mit Kinderwunsch wissen sollten.
Gegen FehlbildungenSchwangerschaft: Welche Nährstoffe Frauenärzte empfehlen

Copyright: Christin Klose/dpa-tmn
Das Risiko für bestimmte Fehlbildungen lässt sich mit einer gezielten Versorgung mit essenziellen Mikronährstoffen wie Folsäure, Jod, Eisen und Vitamin D deutlich senken.
Dass das Baby mit Fehlbildungen auf die Welt kommen könnte, ist eine Sorge, die viele Eltern kennen. Fehlbildungen entstehen durch strukturelle und funktionelle Fehlentwicklungen von Organen oder anatomischen Strukturen. Die Ursachen sind multifaktoriell und umfassen sowohl Einzelgendefekte, chromosomale Störungen, Infektionen sowie physikalische und medikamentöse Einflüsse in der Schwangerschaft, so der Berufsverband der Frauenärzte (BVF).
Doch das Risiko für bestimmte Fehlbildungen lasse sich mit einer gezielten Versorgung mit essenziellen Mikronährstoffen wie Folsäure, Jod, Eisen und Vitamin D deutlich senken, erklären die Fachleute.
Folsäure: Schutz vor Neuralrohrdefekten
Folsäure gehört zu den wichtigsten Nährstoffen für eine gesunde Entwicklung des Babys. Sie hilft, Neuralrohrdefekte wie Spina bifida zu verhindern. Expertinnen und Experten empfehlen Frauen mit Kinderwunsch, bereits mindestens einen Monat vor der Empfängnis täglich 400 Mikrogramm Folsäure einzunehmen. Ist die Schwangerschaft bereits eingetreten, sollte die Dosis in den ersten drei Monaten auf 800 Mikrogramm erhöht werden.
Bei bestimmten Risikofaktoren (zum Beispiel, wenn bei der Mutter Diabetes vorliegt oder sie oder bestimmte Medikamente einnimmt) ist eine individuelle Dosierung notwendig.
Jod: Unverzichtbar für die geistige Entwicklung
Jod spielt eine entscheidende Rolle für die Gehirnentwicklung des Kindes. Doch viele Menschen in Deutschland nehmen zu wenig Jod auf – 32 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben einen Mangel. In der Schwangerschaft steigt der Bedarf noch weiter an. Deshalb wird zusätzlich zu jodiertem Speisesalz eine tägliche Supplementierung von 100 bis 150 Mikrogramm Jod empfohlen, so der Verband.
Eisen und Vitamin D: Wichtig für Blut und Knochen
Während der Schwangerschaft benötigt der Körper mehr Eisen für die Blutbildung. Wer sich müde und erschöpft fühlt, könnte einen Eisenmangel haben. Ein niedriger Hämoglobin-Wert kann auf Eisenmangel hindeuten - dieser Wert wird in der Schwangerschaft regelmäßig überprüft. Eine ausgewogene Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Fleisch oder grünem Blattgemüse hilft – oft ist aber auch eine Ergänzung sinnvoll.
Vitamin D wiederum fördert das Knochenwachstum des Babys. Da die Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten häufig nicht ausreicht, wird Schwangeren eine tägliche Zufuhr von 20 Mikrogramm (800 IU) empfohlen.
Besondere Vorsicht bei veganer Ernährung und Medikamenten
Eine rein pflanzliche Ernährung kann das Risiko für bestimmte Nährstoffmängel erhöhen, so der BVF. So könnte es an Zink, Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren, Eiweiß und Kalzium fehlen. Frauen mit Kinderwunsch sollten sich daher frühzeitig beraten lassen, um mögliche Defizite auszugleichen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann die Entwicklung des Babys beeinträchtigen. Eine rechtzeitige Rücksprache mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt ist daher wichtig. (dpa)