Bei Straßenschäden sollte man das Tempo immer anpassen. Warnschilder sind ernst zu nehmen, und auch Pfützen können tückisch sein. Doch wer zahlt, wenn das Auto trotz aller Vorsicht Schaden nimmt?
Risse und SchlaglöcherStraßen-Frostschäden: So verhalten Sie sich richtig
![Wer mit hohem Tempo durch ein Schlagloch fährt, riskiert Schäden an Lenkung, Radaufhängung, Reifen und Felgen.](https://static.express.de/__images/2025/02/14/02946fde-5a73-456f-91a6-cd92656be619.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1332&fm=jpeg&s=7a9b99dccdce835794e604d78687a45f)
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Wer mit hohem Tempo durch ein Schlagloch fährt, riskiert Schäden an Lenkung, Radaufhängung, Reifen und Felgen.
Frost und Tauwetter im Wechsel: Der Winter kann sich zuweilen von seiner launischen Seite zeigen. Solche Temperaturschwankungen machen nicht nur Menschen zu schaffen, sondern auch den Straßen.
Denn der Wechsel kann für Risse in der Straße sorgen, die schon mal größer ausfallen können. Schlaglöcher und Co sind dann ein Risiko für die Verkehrsteilnehmer, erläutert der Auto Club Europa (ACE).
Tempolimits und Warnschilder - im Zweifel noch langsamer
Vor allem bei zu hohem Tempo drohen Schäden, wenn man es mit Straßenschäden zu tun hat. Also: Vorsichtig fahren, Warnschilder achten, Tempolimits befolgen und immer die Fahrweise an den Zustand der Straße und der Witterung anpassen. Manchmal kann aber auch das erlaubte Tempo viel zu schnell sein - etwa, wenn Pfützen auftauchen, die Straßenschäden verbergen.
Setzt das Fahrzeug beispielsweise auf, können sowohl Karosserie als auch der Auspuff Schaden nehmen. Wer mit Karacho durch ein Schlagloch brettert, erntet mitunter Schäden an Lenkung, Radaufhängung, Reifen und Felgen.
Trotz aller Umsicht ist es aber nicht möglich, allem rechtzeitig gefahrlos auszuweichen oder das Tempo entsprechend zu drosseln. Denn natürlich darf man nicht in den Gegenverkehr fahren, nur um Schlaglöchern auszuweichen.
Auf Änderungen penibel achten
Nach einer Schlagloch-Durchfahrt rät der ACE dazu, penibel auf verdächtige Geräusche zu achten, die zum Beispiel auf einen kaputten Auspuff hinweisen. Schäden an den Felgen sind auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: Hier zählt der Autoclub Luftverlust, Reifenschäden, Vibrationen und Folgeschäden auf. Bricht eine Felge, kann es zum Verlust Fahrzeugkontrolle kommen.
Schon bei kleinsten Veränderungen – auch die Lenkung betreffend – rät der ACE dazu, anzuhalten und im Zweifel den Pannendienst zu rufen. Je nach Beschädigung sollte man höchstens noch vorsichtig direkt zur nächsten Werkstatt fahren.
Um andere zu warnen: Straßenschäden könnten auch bei der zuständigen Verwaltung gemeldet werden. Dazu bieten manche Städte und Gemeinden Online-Formulare an.
Wer zahlt meine Schäden?
Wer einen Schaden feststellt, sollte diesen und auch den Zustand der Straße möglichst zeitnah, aber ohne sich in Gefahr zu bringen, fotografieren und die Polizei rufen. Bei vorhandener Vollkaskoversicherung kann diese den Schaden regulieren.
Ansonsten bleibt, den Schaden beim zuständigen Straßenbaulastträger einzufordern. Das kann je nach Straße die Kommune, das Land oder der Bund sein. Im Zweifel erfährt man bei der Kommune, wer verantwortlich ist.
Aber: Der sogenannten Verkehrssicherungspflicht des Straßenbaulastträgers steht die Pflicht aller Autofahrer gegenüber, die Fahrweise an den Zustand der Straße und an die Witterung anzupassen.
Heißt wie eingangs erwähnt: Zeigen sich Schäden auf der Fahrbahn und wird das Tempo daraufhin nicht angepasst, schwindet den Angaben zufolge die Chance auf Schadenersatz. Und auch schon ein vor den Straßenschäden warnendes Schild kann mögliche Haftungsansprüche ausräumen. Um die Erfolgsaussichten auf Schadenersatz beurteilen zu können, rät der ACE im Zweifelsfall zu anwaltlicher Hilfe. (dpa)