Nachhaltiges GärtnernVom Strunk zum Salat: So funktioniert Regrowing

Den Strunk nicht zu kurz abschneiden - sonst wächst es nicht so gut.

Den Strunk nicht zu kurz abschneiden - sonst wächst es nicht so gut.

Aus Alt mach Neu: Das verspricht die Anbau-Methode Regrowing. Ein schönes, grünes Hobby für Nachhaltigkeits-Fans und alle, die wenig Platz zur Bepflanzung haben. So geht's.

Regrowing, das heißt so viel wie Nachwachsen (lassen). Mithilfe dieser Technik lassen sich Abfälle wieder zu knackigem Gemüse verwandeln.

Melissa Raupach, Buchautorin und Mitgründerin von Plantura, beschreibt anhand eines Beispiels, wie das funktioniert: „Man schneidet einen Salat und dann wandern die Strünke in den Müll. Beim Regrowing verwendet man sie wieder und lässt sie nachwachsen.“ Raupach verrät, wie Sie zum Regrowing-Experten werden und worauf zu achten ist.

Was brauche ich für das Regrowing?

Fast nichts. Es ist kein Garten notwendig, noch nicht mal ein Balkon, so Raupach. Eine Voraussetzung ist aber ein Fenster, durch das die Sonne hereinscheinen kann. Was Sie auch brauchen, sind ein Messer, ein Glasgefäß und eventuell ein Pflanzgefäß mit Erde.

„Empfehlenswert ist es für alle, die vielleicht den ersten Schritt Richtung Gärtnern angehen wollen. Weil mir oft auffällt, dass viele Leute ein wenig den Kontakt dazu verloren haben“, sagt Raupach. Regrowing ist auch spannend für Familien mit Kindern. Die Kleinen sind oft fasziniert, wenn aus den Wurzeln etwas Neues wächst.

Für den Einstieg ins Regrowing empfiehlt Raupach Gemüsesorten wie Frühlingszwiebeln, Lauch und Romana-Salat.

Schritt für Schritt zum Regrowing

Tipps für Regrowing-Anfänger

Raupach verrät, worauf beim Regrowing außerdem zu achten ist:

Verwenden Sie zum Abschneiden des Strunkes ein sauberes Messer, um die Bildung von Keimen und Bakterien zu vermeiden. Das Wasser, in dem der Strunk oder die Wurzeln stehen, sollten Sie regelmäßig wechseln - im Sommer am besten täglich. Die Pflanze sollten Sie weder überwässern noch vergessen zu gießen. Raupach empfiehlt einen einfachen Test: Gehen Sie mit dem Finger etwas in die Erde, ungefähr einen Zentimeter. Ist die Erde trocken, muss gegossen werden. Ob zu viel gegossen wurde, erkennen Sie, wenn Wasser im Untertopf steht, das die Pflanze nicht aufnehmen konnte. «Das sorgt für Staunässe und kann Pflanzen wirklich schaden». Nicht aufgeben! Wenn es beim ersten Versuch nicht gleich klappt, rät Raupach, es noch mal zu versuchen. Manchmal ist die verwendete Pflanze zu alt oder hat nicht genügend Licht bekommen, um auszutreiben. (dpa)