Berlinerin auf HawaiiWie Delfine ihr bei der Geburt halfen

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Schwimmen mit Delfinen. Dorina Rosin sagt, die Tiere haben ihr Kraft gegeben in der Schwangerschaft.

„Frau will im Ozean entbinden – mit Delfinen als Hebammen“ – diese verrückte Geschichte kursierte kürzlich im Netz. Dorina Rosin heißt die Frau, sie ist Berlinerin und lebt auf Hawaii. Uns erzählt sie, was an der Geschichte wirklich dran ist.

Wir haben Dorina Rosin auf Hawaii erreicht, wohin sie 2014 auswanderte. So viel vorab: Ihre Tochter Moana Hoku kam vor drei Monaten gesund zur Welt.

Dorina, Du bist berühmt geworden als die Frau, die ihr Kind im Ozean gebären will – mit Delfinen als Geburtshelfern. Was ist dran an der Geschichte?

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Babybauch im Sonnenuntergang: Die Berlinerin Dorina Rosin fühlt sich wohl auf Hawaii.

Dorina Rosin: Ich lebe zusammen mit meinem Mann in Hawaii in einer Gegend, wo Delfine tagsüber zum Ausruhen in die Buchten kommen und wo Menschen seit langem mit Delfinen schwimmen, kommunizieren und von ihnen lernen. Ich bin schon vor meiner Schwangerschaft viel mit den Delfinen hier geschwommen und hatte das Glück, auch in der Schwangerschaft viel mit ihnen schwimmen zu können.

Ich hatte die Vision von einer Geburt in der Natur – direkt am Meer auf der Wiese vor unserem Haus, aber in Anwesenheit unserer Hausgeburtshebamme. Wir hatten ein Geburtsbecken mit warmem Wasser geplant und ich stellte mir vor, dass die Delfine mich energetisch unterstützen würden. Die Idee, dass ich mit den Delfinen im Meer gebären wolle, wurde von der Presse schlichtweg erfunden.

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In der Schwangerschaft schwamm Dorina häufig mit Delfinen im Meer.

Eine Geburt im Meer wäre also zu gefährlich gewesen?

Rosin: Die Buchten hier, in die die Delfine kommen, sind viel zu tief, um mit den Delfinen zu gebären – zumindest kann ich mir nicht vorstellen, wie das praktisch gehen sollte. Es gibt kleine natürliche Becken hier, in denen eine Geburt eventuell vorstellbar wäre. Ich habe eine Frau getroffen, die ihren Sohn in einem solchen, also im Meer geboren hat. Dort sind dann aber keine Delfine. Bei einer Freundin von mir haben die Wehen im Wasser mit den Delfinen angefangen und sie ist dann noch eine Weile mit ihnen geschwommen, bis die Wehen stärker wurden. Aber real mit ihnen zu gebären ist hier in Hawaii nicht vorstellbar.

Hättest Du mit so viel internationaler Aufmerksamkeit gerechnet?

Rosin: Nein, das hat mich ziemlich überrascht. Eine Produktionsfirma vom englischen Fernsehen hatte Kontakt mit uns aufgenommen, sie wollten über alternative Möglichkeiten von Schwangerschaftsvorsorge und Geburt informieren.

Das englische Fernsehen schickte eine Kamerafrau, die uns im letzten Drittel der Schwangerschaft und nach der Geburt interviewte und filmte. Da war aber nicht die Rede davon, dass wir mit Delfinen gebären wollen. Das haben sie ohne unser Wissen für ihre Show erfunden. Und wir bekamen weltweit Anfragen von Journalisten, die über unsere Delfingeburt berichten wollten.

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Glücklich nach der Geburt: Dorina mit ihrem Mann Suneagle und Baby Moana Hoku.

Und wie hast Du Dein Kind stattdessen geboren?

Rosin: Mein Traum ist Wirklichkeit geworden. Ich habe meine Tochter im Garten des Hauses, in dem wir gerade wohnen, auf einer Wiese am Meer geboren. In Einklang mit meinem Körper, mit der Natur und dem Baby, so dass es sehr schnell ging.

Nach weniger als vier Stunden, in denen mein Mann Didgeridoo spielte, hielt ich im Stehen den kleinen Kopf in meinen Händen, und mein Mann hat sie dann kurz danach aufgefangen – im Beisein unserer Hausgeburtshebamme. Ich konnte sie sofort in den Arm nehmen – gesund und überglücklich.