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Kein Sonnenschutz, kein HelmZehn „Todesfallen“, die wir als Kinder überlebt haben

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Wo ist der Sonnenhut? Und das weißgecremte Gesicht? Und das UV-Shirt? Ein Bild, wie es heute nur noch selten zu sehen ist.

Köln – Als Eltern überlassen wir heute nichts dem Zufall – die Welt ist schließlich gefährlich! Unsere Kinder tragen den ersten Helm auf dem Laufrad, gehen ohne Sonnencreme nicht in die Sonne und wir wissen wirklich IMMER, wo die Kleinen gerade sind. Dabei vergessen wir manchmal: Als wir selbst klein waren, hat sich niemand über solche Dinge einen Kopf gemacht. Groß geworden sind wir trotzdem.

Hier ein paar erzieherische „Todsünden“, die heute glücklicherweise anders sind, aber damals einfach normal waren:

Unterwegs ohne Aufsicht

Geht raus zum Spielen! Alles klar: Man schnappte sich nach dem Mittagessen zwei Freunde und kam im besten Fall erst zum Abendessen zurück. Wo man war? Hier und dort in der Nachbarschaft. So genau brauchten die Eltern das nicht zu wissen. Heute finden verabredete Spieledates entweder unter Aufsicht statt oder das Kind muss sich regelmäßig per Handy melden. Wehe, es ist nicht an der vereinbarten Zeit zuhause – Panik!

Leben mit Zigarettenrauch

Wer erinnert sich nicht ungern an die unzähligen Abende im Wohnzimmer, die man als Kind zwischen den qualmenden Eltern verbracht hat. Ganz zu schweigen von den Autofahrten, bei denen man schön regelmäßig eine voll dosierte Rauchdosis abbekam. Gut, dass sich das geändert hat! Heute ist eher das Gegenteil der Fall: Wer sich draußen im Freien schon in der Nähe des Kinderwagens eine Zigarette ansteckt, erntet einen Todesblick von den Eltern.

Mit Opa Pfeife spielen - heute pädagogisch undenkbar.

Radfahren ohne Helm

Rauf aufs Rad, der Freund schwingt sich auf den Gepäckträger – und los ging die wilde Fahrt. Natürlich ohne Helm oder Schützer. Dass inzwischen mehr auf Sicherheit und Schutz geachtet wird, ist gut und wichtig. Heute tragen aber bereits Einjährige, die im Schneckengang auf ihrem Laufrad entlangwackeln, TÜV-geprüfte Superhelme. Bald sind bestimmt auch Bobbycar-Fahrer dran.

Schock schwere Not! Was machen denn die Kinder da?!

Draußen ohne Sonnenschutz

Sommerzeit gleich Sonnenbrandzeit. Wer kennt sie nicht, die glühend roten Schultern und verbrannten Näschen. Kein Wunder, die ab und zu aufgetragene Sonnencreme hatte ja höchstens Lichtschutzfaktor zehn. Heute verlässt kein Kind das Haus ohne Schatten werfende Kopfbedeckung und Sunblocker Faktor 50. Wenn es überhaupt in die Sonne darf.

Ohne Gurt im Auto

Lange Autofahrten waren ja schon langweilig genug. Gut, dass man im Auto wenigstens herumturnen konnte: Schön ausstrecken auf der Rückbank, dösen im Fußraum und Quatsch machen im Kofferraum. Der Gurt war da erschreckenderweise Nebensache. Heutige Kinder sitzen bewegungslos festgezurrt mit Sicherheitsbügel im Kindersitz – und wehe, einer versucht, sich abzuschnallen!

Süßigkeiten jeden Tag

Zum Pausenbrot gab’s Capri-Sonne, das Calcium brachte die Milchschnitte und auf dem Nachhauseweg noch beim Kaugummi-Automaten Halt machen. Heutige Kinder würden da, nach Meinung ihrer Eltern, wohl direkt ins Zuckerkoma fallen. Willst du nicht lieber eine Dinkelstange, Schatz?

Wo sind eigentlich die Kaugummiautomaten von damals hin?

Leben ohne Hygiene-Spray

Auch wenn die Schnupfennase lief, man teilte sich trotzdem die Limo und das Pausenbrot. Oder was man so an den Sträuchern an Essbarem fand. Verschmierte Hände wurden fix an der Hose abgewischt. Die Eltern erinnerten zwar manchmal ans Händewaschen, aber niemand rannte mit Hygienespray und Feuchttüchern hinter einem her.

Spielzeug ohne TÜV-Siegel

Ob Barbie, Plastik-Spielturm oder Billig-Stofftier: Spielzeug war einfach Spielzeug und wurde ohne vorherige Elterninspektion benutzt. Heute kommt kaum ein Spielgerät in Kinderhände, ohne dass vorher Material, Gütesiegel und Herstellungsbedingungen gecheckt wurden. Komm, wir bauen einen Turm aus farblosen Holzklötzen!

Plastikspielzeug? Bitte nicht! Könnte ja toxisch sein.

Alleine zuhause

Wenn Mama noch kurz was einkaufen musste, die Kneipe rief oder die Nachbarn eingeladen hatten, dann blieben die Kinder einfach mal allein zuhause. Nummer lag am Telefon, was sollte schon passieren. Heute treibt allein die Vorstellung von kurzzeitig verlassenen Kids jungen Eltern den Angstschweiß auf die Stirn. Den Kindern übrigens auch.

Waffen im Kinderzimmer

Zack, der Stein saß! Wenn Schleuder oder Pfeil und Bogen ausgepackt wurden, dann tobte der Bandenkrieg mit den Nachbarskindern. An Karneval jagte man sich mit dem Tomahawk oder lauten Cowboy-Pistolen durch die Turnhalle. Heute werden schon Holzschwerter von den Eltern aus dem Kinderzimmer verbannt, damit das Kind später kein Gewalttäter wird. Peace, man!

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