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„Waren die alle geplant?“1, 2, 3 – sieben Kinder? Vom Leben im Großfamilien-Wahnsinn

Die meisten Eltern haben ein, zwei oder drei Kinder und kommen manchmal ganz schön ins Schwitzen. Wie muss es sein, wenn noch einige mehr dazukommen? Corina Schifferdecker weiß es, sie hat insgesamt sieben Kinder. Ein Gespräch.

Liebe Corina, zu allererst: Wer gehört alles zu Deiner Familie?

Corina Schifferdecker: Da sind unsere Kinder Nina (14), Sara (12), Mika (11), Anna (9), Luca (7) und die Zwillinge Emma und Elia (2). Dann noch mein Mann Walter (58), der seit 14 Jahren als Hausmann und Vollzeit-Papa zu Hause ist (gelernter Kfz-Mechaniker und technischer Zeichner) und ich, Corina (35). Ich arbeite als Lehrerin an einer Schule für Körper- und Geistigbehinderte.

Sieben Kinder – was ist der Spruch, den Du deshalb am meisten hörst?

Schifferdecker: So den typischen Spruch gibt es eigentlich nicht. Oft sieht man die Leute, wie sie anfangen zu zählen, aber die meisten sind eigentlich positiv überrascht. Ab und zu fragt aber schon einer: „Waren die alle geplant?" oder „Wow, sind die alle von einem Mann?"

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Corina mit Ehemann Walter und den sieben Kindern. 

Wusstest Du schon immer, dass Du viele Kinder willst oder war das eher spontan?

Schifferdecker: Als wir uns kennen lernten, wollten wir drei Kinder. Walter träumte von zwei Töchtern und einem Sohn, ich von zwei Söhnen und einer Tochter. Damit jeder die gleichen Chancen hat, einigten wir uns auf vier Kinder - zwei Söhne und zwei Töchter. Aber - wie wir alle wissen - kann man das ja eh nie planen. Nach zwei Töchtern und einem Sohn kam Tochter Nummer drei. Also versuchten wir, Mika noch einen Bruder zu schenken, was ja auch klappte. Irgendwann dachten wir: drei Mädchen und drei Jungs wäre doch perfekt. Dann kamen die Zwillinge. Junge und Mädchen. Die Mädchen bleiben also in der Überzahl bei uns und daran wird sich jetzt auch nichts mehr ändern, glaube ich.

Was ist das Schönste an einer Großfamilie?

Schifferdecker: Ich denke, für die Kinder ist es schön, dass sie immer jemanden haben. Wenn man sich mit einem Geschwister streitet, hat man ja noch die anderen. Bisher haben sich die Kinder jedenfalls noch nie beschwert über die Großfamilie. Im Gegenteil: Sie würden sich auch noch mehr Geschwister wünschen und könnten sich ein Leben mit keinen oder weniger Geschwistern nicht vorstellen.

Und was ist das Stressigste an einer Großfamilie?

Schifferdecker: Stressig ist natürlich das ganze Organisatorische: Training, Kieferorthopädie, Augenarzt, Kinderarzt. Unsere Kinder spielen Eishockey - und das bestimmt vor allem in der Saison (von September bis März) ganz schön unser Leben. Alles muss um Training und Spiele herum organisiert werden, und da alle in verschiedenen Altersklassen spielen, steht immer bei jemandem irgendetwas an. Manchmal müssen auch vier Kinder an vier verschiedenen Orten zur gleichen Zeit sein. Da muss man dann einfach andere Eltern um Hilfe bitten, ob sie unsere Kinder mal mitnehmen können.

Und dann sind da natürlich die ganz normalen Dinge, die auch in anderen Familien vorkommen: Geschwisterstreit, Schule, Hausaufgaben, Pubertät, Trotzphasen. Das bleibt ja bei uns auch nicht aus, im Gegenteil - eigentlich ist bei uns einer immer in irgendeiner „Phase". Aber da müssen wir durch, wir wollten es ja genauso.

Wie und wo lebt Ihr?

Schifferdecker: Wir wohnen in einem Haus mit einem kleinen Garten, das wir vor elf Jahren gekauft haben. Damals hatten wir drei Kinder. Da es nun sieben sind, reicht der Platz natürlich hinten und vorne nicht mehr und wir suchen etwas Größeres. Leider ist das echt schwer.

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„Die Kinder könnten sich ein Leben mit keinen oder weniger Geschwistern nicht vorstellen.“

Welche Unterstützung hast Du im Alltag?

Schifferdecker: Gar keine. Unsere große Tochter muss oft den Babysitter für die Zwillinge spielen, was natürlich nicht optimal ist, aber eine bessere Lösung haben wir im Moment oft einfach nicht. Da mein Mann aber Hausmann ist, komme ich nicht in Schwierigkeiten, wenn mal ein Kind krank ist.

Wie würdest Du Euren Alltag optimieren, wenn Du könntest?

Schofferdecker: Ein größeres Haus näher an der Trainingsstätte unserer Kinder würde uns sehr vieles erleichtern. Aber im Großen und Ganzen läuft alles ganz gut. Ich würde nicht viel verändern wollen. Ach so: Die Kinder sollen immer brav sein und genau das machen, was sie sollen. Wobei: Das wäre wohl schnell langweilig.

Wohin würdet Ihr als Familie gerne mal reisen?

Schifferdecker: Was heißt würdet? Wir tun es! Viele denken, als Großfamilie kann man sich keinen Urlaub leisten. Das ist aber nicht so. Wir haben in den letzten drei Jahren mindestens 16 Länder bereist. Wir haben ein altes Feuerwehrauto und einen Wohnwagen. Letztes Jahr waren wir in Portugal, Spanien und Frankreich. Das Jahr zuvor in Griechenland über den Landweg durch Kroatien, Albanien usw. Mein nächster Wunsch ist Richtung Bulgarien durch Rumänien. Mehr über unsere Reisen und unser Leben schreibe ich auf unserer Facebook-Seite.

Was ist Euch als Familie wichtig?

Schifferdecker: Eishockey und Reisen.

Was wünscht Du Dir für deine Kinder?

Schifferdecker: Dass sie als weltoffene Kinder aufwachsen können und sich ihre Spontanität und ihr Interesse an der Welt bewahren. Und dass sie ihre Ziele erreichen.

Lisa Harmann & Katharina Nachtsheim

Auf Stadt Land Mama tauschen sich zwei junge Mütter mit sechs Kindern zwischen null und elf Jahren aus. Mal witzig, mal nachdenklich – mal verzweifelt. Lisa Harmann (li.) und Katharina Nachtsheim.

Und jetzt noch ein paar schnelle Fragen, einfach nur eine Zahl als Antwort:

Wie viele Maschinen Wäsche pro Tag?

Schifferdecker: Drei.

Wie viele Liter Milch pro Woche?

Schifferdecker: 20.

Wie viel Kilo Nudeln für ein Abendessen?

Schifferdecker: Zwei.

Wie viele Minuten absolute Ruhe im Haus pro Tag?

Schifferdecker: 30 - vom Zeitpunkt, an dem alle Kinder schlafen, bis ich selbst ins Bett gehe. Naja, nachts ist es zum Glück für gewöhnlich auch ruhig bei uns.

Der Text erschien ursprünglich im Blog "Stadt-Land-Mama".

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