Wichtige TippsWelcher Hund zu Ihnen passt – und welche Fehler wir immer wieder machen
Köln – Ein Blick in ihre Kulleraugen reicht und sie haben unser Herz erobert. Hunde sind einfach die besten Freunde der Menschen.
Am 9. und 10. Juni feiert der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) die rund 11 Millionen Vierbeiner des Landes mit einem Aktions-Wochenende.
Aber Obacht, liebe angehenden Hundebesitzer: Bello ist nicht gleich Bello. Welcher Hund passt zu welchem Typ Mensch? Hundeexpertin Claudia Ludwig (57, „Tiere suchen ein Zuhause“, „Pfotenhilfe“) klärt auf.
Hunde für Familien mit Kindern
Rassen wie Labrador, Boxer oder Cocker-Spaniel (Foto) gelten als besonders kinderlieb.
Zwar gibt es immer Ausnahmen, trotzdem sollten Familien von kleineren Rassen eher die Finger lassen, rät Ludwig: „Diese sind oft schreckhafter und können schon mal zuschnappen, wenn ihnen etwas nicht passt. Außerdem sind sie nicht so robust.“
Hunde für begeisterte Sportler
Wer selbst gerne Sport treibt, für den eignen sich Rassen wie der Border Collie besonders. Sie sind intelligent, ausdauernd und echte Balljunkies.
Wer gerne schwimmt, der wird mit Labradoren oder Neufundländern glücklich. Wichtig bei Hunden aus dem Tierheim: „Langsam an die Belastung gewöhnen, oft sind die Muskeln verkürzt und die Pfoten empfindlich geworden.“
Was Sie über Zecken wissen sollten, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Hunde für die Wohnung in der Stadt
Wohnungsbesitzer und Hunde? Warum nicht, meint Expertin Ludwig. „Auch eine kleine Wohnung kann für einen Hund wunderbar sein. Hauptsache, er ist bei seinem Rudel.“
Vor allem für große Hunde wie den Schäferhund ist es kein Problem, wenn er genug Auslauf bekommt. Wichtig bei alten Hunden: Die Wohnung sollte im Erdgeschoss liegen oder ein Aufzug vorhanden sein.
Hunde für empfindliche Allergiker
„Je weniger der Hund haart, desto wahrscheinlicher ist er für Allergiker geeignet“, sagt Ludwig.
Denn die Allergene des Hundes befinden sich im Speichel und Urin und gelangen darüber häufig ins Fell – zum Beispiel, wenn sich der Hund abschleckt.
Tipp der Expertin: Der klassische Pudel (Foto) eignet sich gut – und als exotischere Rasse der Portugiesische Wasserhund.
Lesen Sie hier: Experten warnen – warum Sie Ihrem Hund nie rohes Fleisch geben sollten
Hunde für Senioren
Menschen in fortgeschrittenem Alter sollten sich einen ruhigeren Hund zulegen, der keinen Jagdtrieb besitzt und einfach nur froh ist, wenn er regelmäßige Spaziergänge bekommt – zum Beispiel einen Labrador (Foto). Er sollte auch schon älter sein.
Expertin Ludwig bestärkt Senioren, einen Hund anzuschaffen. Sie sollten aber etwa für den Fall vorsorgen, dass sie selbst erkranken.
Hunde für Singles
Hunde für Singles sollten – wie ihre Besitzer – kontaktfreudig sein. „Geeignet ist ein belastbarer Hund, der auch auf Feten mitgeht, den man auch mal bei Bekannten oder der Familie parken kann“, sagt Ludwig.
Rassen wie der Akita Inu (Foto) orientieren sich gerne an einzelnen Menschen, benötigen aber eine gute Erziehung. Ludwigs Empfehlung: Ein „munterer Mischling aus dem Tierheim“ kann gut allein bleiben.
Hunde für Bewegungsmuffel
Sie wollen einen Hund, der sie zu Aktivitäten motiviert? Dann könnte der Dalmatiner die passende Rasse sein. Er gehört zu den klassischen Laufhunden.
Im Prinzip eignet sich jedoch – wie bei den Hunden für Sportskanonen auch – jeder drahtige, hochbeinige Hund. Ausnahme: Windhunde, die eher Kurzsprinter sind. Wichtig: Die Hunde im Übermut nicht überfordern.
Wollen Sie dagegen einen Hund, der ihre Bewegungs-Unlust teilt, könnten gemütliche ältere Labradore, Herdenschutz- und Hütehunde oder auch Chow-Chows die richtige Wahl sein.
Welche Fehler wir beim Hundekauf machen
Häufig beobachtet Expertin Claudia Ludwig, dass Menschen sich beim Hundekauf von Äußerlichkeiten leiten lassen – und ignorieren, dass sie als Halter gar nicht die Anforderungen erfüllen können, die die Rasse an sie stellt.
„Sich nicht zu überfordern, ist das Allerwichtigste“, sagt sie.
Ihr Tipp: Probeweise einen Hund von Bekannten oder Verwandten in Pflege zu nehmen. „Dann kann man sehen, ob die eigenen Kinder als Halter nur annähernd das halten, was sie versprechen.“
Die 57-Jährige rät zu einer Vermittlung über den Tierschutz. „Dort arbeiten Experten, die aufpassen, dass keine Unsinns-Entscheidungen getroffen werden und bei denen Sie Probe-Wochenenden vereinbaren können.“