Schrank, Matratze...Welche Geldverstecke Einbrecher kennen

Geld unter der Matratze zu verstecken, ist laut Kriminalpolizei fahrlässig. Am besten werden Geld, Gold und Schmuck, Sammlungen, Verträge und Urkunden in einem Bankschließfach aufgehoben.

Unter der Matratze, zwischen der Bügelwäsche oder sogar im Toiletten-Spülkasten: Viele Deutsche verstecken reichlich Bargeld zu Hause. Doch sicher vor Dieben ist es dort nicht.

Nachwirkungen der Finanzkrise, wenig Vertrauen und niedrige Sparzinsen: Für einige Sparer sind das Gründe genug, ihr Erspartes nicht mehr zur Bank zu bringen. Ein Drittel der Deutschen hortet laut Sparerkompass 2014 „größere Barreserven“ zu Hause. In der Regel halten die Bundesbürger fast die Hälfte ihres Geldes (49 Prozent) in bar vor, zeigt eine Studie der amerikanischen Depotbank State Street.

Mit Vorliebe werden Banknoten in den eigenen vier Wänden versteckt. Dabei gilt: „Verschiedene Generationen, verschiedene Verstecke“, sagt Entrümpler-Profi Roland Beuge, der durch seine WDR-Sendung „Der Trödel-King“ bekannt wurde. „Den Klassiker, den wir von Oma und Opa kennen, gibt es nicht mehr so oft: Das Geld war im Kopfkissen, in der Matratze, in Teddybären oder Büchern versteckt. Gerne war es auch in Wandbildern verborgen, aber mittlerweile sind auch die Alten etwas vorsichtiger geworden.“ Zu Recht, denn wirklich sicher ist das Vermögen an diesen Orten nicht.

„Es gibt kein Versteck, dass der Einbrecher nicht kennt“, sagt Helmut Rieche von der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir“ in Berlin. Es helfe auch nicht, Geld möglichst ungewöhnlich im Gesellschaftsspiel zu verstecken oder Wertvolles im Ofen oder zwischen den Dachsparren zu verstauen.

Auch Bargeld im Kissenbezug, unter der Matratze sowie im Wäscheschrank werde mit Sicherheit gefunden. Geldkassetten und Schatullen machen es dem Einbrecher zudem leicht, denn seine Beute kann er mit einem Griff einstecken.

Das gleiche gilt für Tricks aus Filmen: Wertsachen im Tiefkühlfach oder umhüllt von einem Plastikbeutel im Spülkasten sind so oft im Fernsehen und Kino gezeigt worden, dass solche Verstecke nicht mehr originell sind. Auch Hohlräume hinter Bildern und Wandverkleidungen finden Diebe instinktiv. Und Geräte werden von Gelegenheitseinbrechern fast immer mitgenommen. Deshalb sollte kein Schmuck im Computerkasten oder in DVD-Hüllen versteckt werden.

„Am besten sind diese Sachen in einem Wertschutzschrank untergebracht, der von der Versicherung zugelassen ist“, sagt Rieche. So ein Schrank hat am besten mindestens 200 Kilogramm Gewicht. Alles darunter bezeichnet der Sicherheitsexperte als Spielerei. Kleinere Tresore werden zudem oft aus Wänden oder Schränken gehebelt und mitgenommen. Safes haben aber auch einen Nachteil: Diebe glauben, hier müsse etwas zu holen sein. Und daher suchen sie nach dem Schlüssel oder der Zahlenkombination, wodurch die Wohnung schlimm verwüstet werden kann.

Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart empfiehlt, auf geprüfte und zertifizierte Safes zu achten. Solche Wertschutzbehälter erkennt man beispielsweise an Plaketten an der Türinnenseite, entweder von der European Security Systems Association oder von der VdS-Schadenverhütung. Beide sind nach der Norm DIN-EN 45011 akkreditierte Zertifizierungsstellen.

Am besten geeignet sind Einmauerschränke, die man in Wand und Boden verankern muss. Von Geldkassetten und einfachen Blechschränken rät Kriminaloberrat Schmidt ab, da sie nicht befestigt sind und somit mitgenommen werden können. „Dies gilt insbesondere, wenn sie weniger als 1000 Kilogramm Eigengewicht aufweisen.“

Wertsachen der Versicherung melden

Sicherheitsexperte Sebastian Brose von der VdS-Schadenverhütung in Köln empfiehlt, den Safe an einer Stelle zu befestigen, wo ihn nicht jeder sieht. „Je weniger Menschen von dem Geldschrank wissen, desto besser.“ Zum Öffnen des Safes bietet sich entweder ein Schloss mit Schlüssel oder Zahlenkombination an. Letzteres empfiehlt Schmidt, am besten mit persönlichem Code. „So entfällt das Problem einer sicheren Verwahrung des Schlüssels.“ Wer doch ein System mit Schlüssel wählt, sollte diesen bei Abwesenheit nicht in der Wohnung aufbewahren. „Auch das vermeintlich sicherste Schlüsselversteck wird vom Täter gefunden.“

Vor der Anschaffung eines Wertschutzschranks sollte der Hausbesitzer mit der Versicherung Kontakt aufnehmen. Denn sie gibt vor, welche Werte sie in welchem Safe versichert, erklärt Brose. „Dabei spielt vor allem der Widerstandsgrad des Behältnisses eine entscheidende Rolle.“

In Zusammenarbeit mit der Polizei und den Versicherern beruft sich die VdS-Schadenverhütung auf Erfahrungswerte: Demnach genügt bei Wertsachen bis 1000 Euro ein einfacher Verschluss. Für höhere Werte sind Sicherheitsschränke nötig, und zwar Modelle der Stufe S1 bis 5000 Euro und S2 bis 30.000 Euro. „Danach empfiehlt es sich, den Safe mit einer Einbruchmeldeanlage zu kombinieren.“

Und Polizei-Kriminaloberrat Schmidt weiß: „Viele Versicherungen fordern für die Aufbewahrung von bestimmten Werten einen Wertschutzschrank, der einer Mindestklassifizierung von zum Beispiel Grad II entspricht.“ Wertschränke haben dickere Wände mit einer Füllung, die diese sicherer macht als Sicherheitsschränke. Sie eignen sich laut VdS für die Lagerung von Werten ab 40.000 Euro.

Große Summen besser ins Bankschließfach

Helmut Rieche rät grundsätzlich, große Summen an Bargeld in einem Bankschließfach zu lagern. Die Kosten für Schließfächer unterscheiden sich stark - je nach Geldinstitut und Größe. In der Regel müssen jedoch schon für die kleinste Variante mindestens 30 bis 40 Euro jährlich bezahlt werden. Hinzu kommen Kosten für eine Police: Um die Wertsachen vor Einbruch, Wasserrohrbruch oder Feuer zu schützen, verkaufen die Banken den Kunden meist eine zusätzliche Schließfachversicherung zu unterschiedlichen Konditionen.

Wer sich dennoch lieber einen Safe anschaffen will, sollte den Einbruchschutz der Wohnung nicht vernachlässigen. So kommt der Täter erst gar nicht in die Nähe der Wertsachen. „Die häufigsten Fehler, die Einbrecher animieren, sind gekippte Fenster und nicht verschlossene Türen“, sagt der Einbruchsexperte. Mechanischen Schutz bieten zusätzliche Sicherungsbeschläge an Fenstern und Türen. „Wer mehr Schutz möchte, sollte über eine Alarmanlage nachdenken.“

Die Versicherungen bieten dazu eine Beratung an, was zum Schutz von Wertsachen in der Wohnung notwendig ist, erklärt Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Einen Schutz für Wertsachen bietet die Hausratsversicherung. In der Regel seien bis zu 1500 Euro Bargeld, 3000 Euro für Wertpapiere und Schmuck im Wert von maximal 20.000 Euro versichert, sagt Jarosch. „Wertsachen, die darüber hinaus versichert werden sollen, können mit einer Valorenversicherung abgedeckt werden.“ (gs/mit Material von dpa)

Seit Jahren hat die D-Mark als Zahlungsmittel ausgedient – doch die alte Liebe zur Währung der Deutschen lebt fort. Nach Zahlen der Deutschen Bundesbank waren Ende November 2012 noch rund 171 Millionen D-Mark-Scheine und rund 23,7 Milliarden D-Mark-Münzen im Umlauf. Der Gesamtwert liegt bei stolzen 13,2 Milliarden D-Mark oder umgerechnet 6,75 Milliarden Euro. Oft führen aber nicht Treue oder Sammlerleidenschaft, sondern schlicht die Vergesslichkeit dazu, dass das ausgediente Geld nicht umgetauscht wird. Es bleibt jahrelang verschollen und wird dann zufällig bei Umzügen irgendwo im Keller oder in alten Koffern entdeckt.

Die Bundesbank berichtet von Geldschein-Funden im Wert von mehreren Tausend D-Mark, die etwa nach dem Tod der Großeltern beim Tapezieren hinter der alten Tapete entdeckt wurden. Eine Frau stieß nach dem Tod der Mutter auf eine außergewöhnlich wertvolle Gardine: In den Vorhang waren von oben bis unten 1000-DM-Scheine eingenäht.

Andere Hinterbliebene wunderten sich nach dem Tod von Oma und Opa darüber, dass der Arzneischrank vollgestopft war mit Tabletten-Röhrchen. „Als sie beim Ausräumen zufällig ein Röhrchen öffneten, stellten sie fest, dass sich in allen fein säuberlich eingerollt Banknoten befanden“, berichtet ein Experte der Notenbank. Auf 2500 D-Mark stieß ein Mann beim Verkauf seines Wohnwagens. Bei der Endreinigung entdeckte er die längst vergessenen Scheine, die ursprünglich für einen Urlaub gedacht waren, den er am Ende doch nicht antrat.

Die Bundesbank vermutet aber auch größere Mengen der D-Mark-Scheine im Ausland, betont ein Fachmann: „Die D-Mark wurde vor allem im damaligen Jugoslawien sowie seinen Nachfolgestaaten und in anderen Teilen Osteuropas zum Teil als Zweitwährung und weltweit als Transaktions- und Wertaufbewahrungsmittel genutzt.“

Dabei halten die Menschen vor allem ihre Münzen zurück. Im Vergleich zum Wert des D-Mark-Bargelds Ende 2000 befanden sich im November 2012 noch rund 2,4 Prozent der Banknoten, aber rund 43 Prozent der Münzen irgendwo auf der Welt im Umlauf.

Die Bundesbank wechselt das alte Geld weiterhin und unbefristet kostenlos in Euro - entweder direkt in einer ihrer Filialen oder postalisch über die Hauptverwaltung Mainz. Der Versand geschieht allerdings auf Risiko des Kunden. In Deutschland wurde von diesem Angebot in den ersten elf Monaten 2012 knapp 215.000 Mal Gebrauch gemacht. Dabei wurden Scheine und Münzen im Wert von 121,7 Millionen D-Mark (62,22 Mio. Euro) aus dem Verkehr gezogen - pro Geschäft gingen demnach bei der Bundesbank durchschnittlich rund 570 D-Mark ein.

Nicht alle Notenbanken des Eurosystems nehmen frühere nationale Währungen bis zum Sankt Nimmerleinstag an: Wer noch Französische Francs, italienische Lira oder griechische Drachmen hat, kommt zu spät. Wer noch Pesetas aus einem Spanien-Urlaub hat, kann sich hingegen Zeit lassen: Die Banco de España will wie die Bundesbank auf unbegrenzte Zeit alte Scheine und Münzen gegen Euro-Bargeld tauschen.