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Haus- oder WohnungkaufSparkasse KölnBonn mit wichtiger Änderung

Eingang der Sparkassen-Filiale am Kölner Rudolfplatz

Die Sparkasse KölnBonn – hier ein undatiertes Foto der Filiale am Rudolfplatz.

Wer ein Haus baut oder eine Wohnung kaufen will, muss derzeit bei den Zinsen ganz genau hinschauen. Die Sparkasse KölnBonn hat jetzt eine Änderung bekannt gegeben.

Rasant gestiegene Zinsen, hohe Baupreise und eine Rekordinflation: Für viele Menschen ist der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung nicht mehr finanzierbar.

Das macht sich im Geschäft mit Baufinanzierungen immer stärker bemerkbar.

Immobiliendarlehen: Neugeschäft ist radikal eingebrochen

Das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen an Privathaushalte und Selbstständige ist radikal eingebrochen.

Auch Kreditvermittler berichteten von viel Zurückhaltung bei Verbrauchern und Verbraucherinnen. Jetzt hat die Sparkasse KölnBonn reagiert und senkt die Mindesttilgung.

Seit Mai 2022 betrug die Mindesttilgung jährlich 1,5 Prozent nach zuvor 2 Prozent in der Niedrigzinsphase.

Jetzt reduziert die Sparkasse KölnBonn auf 1,0 Prozent und schafft damit bei steigendem Zinsniveau mehr Freiraum für alle, die eine Finanzierung für eine selbstgenutzte Immobilie benötigen. Das hat das Unternehmen am Mittwoch (26. April 2023) mitgeteilt.

Mindesttilgung: Rechenbeispiel der Sparkasse KölnBonn

  1. Bei einer zehnjährigen Laufzeit ergab sich im Mai 2022 bei einer anfänglichen Mindesttilgung von 1,5 Prozent und einer Standardkondition von rund 3,0 Prozent eine kalkulierte Darlehenslaufzeit von 36,7 Jahre.
  2. Unter Berücksichtigung des aktuellen Zinssatzes von circa 4,5 Prozent ergibt sich inzwischen eine Gesamtlaufzeit der Finanzierung von nur noch 30,9 Jahre. Bei einer Mindesttilgung von 1,0 Prozent ergibt sich eine Gesamtlaufzeit von 38 Jahren.

Bereits 2022 erklärte die Interhyp: „Mit den steigenden Zinsen haben viele Menschen neu kalkuliert, sind bei der Immobilie Kompromisse eingegangen oder haben vom Immobilienkauf vorerst Abstand genommen.“

„Über alle Kanäle hinweg reduziert sich aktuell die Nachfrage am Markt“, sagte auch Michael Neumann, Vorstandschef bei Dr. Klein. Das Unternehmen Hüttig & Rompf beobachtet „definitiv eine deutliche Verunsicherung bei Verbrauchern, Verbraucherinnen und Immobilieninteressenten“.

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Als wäre das nicht genug, macht Bauherren auch der starke Anstieg der Baupreise zu schaffen. Viele Wohnbauprojekte werden bereits abgesagt.

Im September 2022 meldeten laut Ifo-Institut 16,7 Prozent der befragten Baufirmen stornierte Aufträge, deutlich mehr als im August 2022. Mit den raueren Zeiten am Immobilienmarkt herrscht viel Nervosität, wie es weiter geht, nachdem die Preise jahrelang hochgeschossen waren.

1555 Milliarden Euro für Baufinanzierungen

Für deutsche Banken sind Baufinanzierungen ein sehr wichtiges Geschäft. Private Immobiliendarlehen bilden mit rund 40 Prozent den größten Anteil in ihrem Kreditbuch. Nach Jahren des Booms lag der Bestand laut Barkow im September bei 1555 Milliarden Euro.

Der Rückgang bei den Baufinanzierungen macht den Banken Sorgen. „Die Nachfrage ist von einem Tag auf den anderen eingebrochen. Viele Projekte im Planungsstadium werden storniert“, sagte Sparkassenpräsident Helmut Schleweis dem „Handelsblatt“.

Und der Vizechef der Deutschen Bank, Karl von Rohr, geht davon aus, „dass das Immobiliengeschäft branchenweit nicht nur kurzfristig, sondern auf mittlere Sicht schwächer ausfallen wird“. (mt/dpa)