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Ohne SchwarzarbeitWie finde ich eine gute Putzfrau für meine Wohnung?

Haushaltshilfe Putzfrau Schwarzarbeit

Eine Putzhilfe schwarz zu beschäftigen, kann viele Probleme bringen.

Eine gute Haushaltshilfe ist für viele Menschen eine große Entlastung. Doch eine seriöse und vertrauenswürdige Person zu finden, die die Hausarbeit übernimmt, ist nicht einfach.

Das Problem: In Deutschland arbeiten viele Putzhilfen schwarz. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln sind schätzungsweise zwischen 75 und 83 Prozent der im Haushalt beschäftigten Helfer nicht angemeldet. Zum einen betrachten viele es als Kavaliersdelikt und wollen sich nicht mit lästiger Bürokratie plagen, um schnell mal durchwischen zu lassen. Zum anderen wollen manche Putzhilfen selbst nicht angemeldet arbeiten, um der Steuer zu entgehen.

Jemanden schwarz zu beschäftigen, kann aber richtig teuer werden. Misstrauische Nachbarn oder Bekannte könnten die illegale Beschäftigung zur Anzeige bringen: „Schwarzarbeit im Haushalt ist eine Ordnungswidrigkeit. Zuwiderhandlungen können mit einer Geldbuße von bis zu 300.000 Euro belegt werden“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.

Putzhilfe schwarz beschäftigt – und dann passiert etwas

Ein weiteres Problem: Die schwarz beschäftigte Haushaltshilfe ist nicht versichert. Wenn sie sich während der Arbeit schwer verletzt, kommen auf auf den Arbeitgeber unter Umständen hohe Forderungen für die Krankenbehandlung und eventuell Rentenzahlungen zu, so die Verbraucherschützer. „Um größeren finanziellen Schaden zu vermeiden, kann es im Falle eines Falles sogar günstiger sein, sich selbst anzuzeigen und das illegale Beschäftigungsverhältnis nachträglich bei der Unfallversicherung zu melden. Dann werden zwar Geldbußen und Nachzahlungen für den Versicherungsschutz fällig, aber die Versicherung übernimmt die anfallenden Kosten“, raten sie.Auch wenn etwas Wertvolles gestohlen wurde, wird im Falle einer Anzeige die Polizei ebenfalls auch sehr wahrscheinlich die Schwarzarbeit aufmerksam.

Wo finde ich eine seriöse Putzhilfe?

So einen genauen Einblick in den Haushalt wie die Putzhilfe haben sonst nur Familie und Freunde. Es ist also wichtig, einen guten Draht zur Person zu haben. Andererseits muss man sich auch auf ihre Arbeitsqualität verlassen können. Doch wo findet man eine solche Putzhilfe?

Die Stundenlöhne sind regional verschieden, in Großstädten sind sie oft höher als in ländlicheren Regionen.

Haushaltsnahe Dienstleistungsunternehmen

Hier sind die Reinigungskräfte angestellt und das Unternehmen vermittelt sie an Privatpersonen. Die Angestellten sind sozialversichert und haftpflichtversichert. Eine Übersicht der Unternehmen finden Sie auf der Seite des Bundesverbandes Haushaltsnaher Dienstleistungsunternehmen e.V..

Stundenpreis: Kann zwischen 17 und 22 Euro die Stunde liegen, also etwas höher als von nicht-angestellten Haushaltshilfen, dafür sind die Arbeitsbedingungen für die Angestellten sehr gut. Außerdem kümmern sich die Unternehmen um die Vermittlung und tragen Verantwortung bei eventuellen Problemen.

Über Kleinanzeigen oder privat - Minijobber und Selbstständige

Viele Haushaltshilfen bieten ihre Dienste über Kleinanzeigen-Portale an. Auch private Empfehlungen sind eine Möglichkeit, um eine gute Putzhilfe ausfindig zu machen. Dabei ist es aber wichtig, dass die Haushaltshilfe entweder selbstständig oder auf Minijob-Basis arbeitet und nicht schwarz. Bei den Selbstständigen bekommt der Auftraggeber dann eine Rechnung der Haushaltshilfe, für ihre Sozialabgaben und Versicherungen muss sie selbst sorgen.

Stundenpreis: Durch diese Abgaben inklusive Mehrwertsteuer können die Stundenpreise für Selbstständige oft zwischen 12 und 19 Euro liegen.

Als Minijob gilt eine Arbeit, wenn die Haushaltshilfe bei der Mini-Job-Zentrale angemeldet ist und damit nicht mehr als 450 Euro im Monat verdient werden. Der Privathaushalt, in dem sie putzt, ist ihr Arbeitgeber. Minijobber haben Anspruch auf Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Mindestlohn. Außerdem bietet die Minijob-Zentrale eine Haushaltsjob-Börse als kostenlosen Service, wo Sie Haushaltshilfen ihre Dienste und Lohnvorstellungen in ihrer Nähe finden können.

Preise: In der Regel liegt der Stundenlohn hier zwischen 8 und 13 Euro, hinzu kommen allerdings noch die Sozialabgaben.

Online-Plattformen wie Helpling und Co.

Seit einigen Jahren bieten auch Online-Plattformen die Vermittlung von Haushaltshilfen an. Bei „Helpling“ sind die Putzhilfen jedoch nicht angestellt, sie arbeiten selbstständig. Deshalb stehen diese Portale immer wieder in der Kritik, sie würden mit dem Modell Tarifverträge und Mindestlohn umgehen. 12,90 Euro soll bei Helpling eine Putzhilfe in Berlin kosten. Davon gehen 20 Prozent Provision an Helpling ab, die Kosten für Versicherung, Krankenkasse, Rente, Reinigungskosten und Fahrtkosten müssten aber zusätzlich aufgebracht werden, womit die Putzhilfen dann unter dem gesetzlichen Branchenmindestlohn liegen dürften, erklärt Nadine Müller von „ver.di“.

Ein Vorteil der Plattform ist, dass die Reinigungskräfte von ihren Kunden bewertet werden und Interessenten sich so einen ersten Eindruck zur Arbeit der Putzhilfe verschaffen können.

Das Portal „Book a Tiger“ hat auf diese Kritik reagiert und stellte inzwischen hunderte seine Putzkräfte fest an. Je nach Region kostet eine Stunde Hausputz unter guten Arbeitsbedingungen dort dann ab 17,90 Euro die Stunde.

Preise: Helpling: Ab 12,90 Euro die Stunde, Book a Tiger: Ab 17,90 Euro die Stunde

Auf der nächsten Seite lesen Sie, was Sie beachten müssen, wenn Sie eine selbstständige Haushaltshilfe anstellen und wie die Anmeldung bei der Minijob-Zentrale abläuft

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Eine Haushaltshilfe kann eine große Entlastung sein.

Haushaltshilfe von der Steuer absetzen und bis zu 500 Euro im Jahr sparen

Ein weiteres Argument gegen die Schwarzarbeit: Eine legal beschäftigte Haushaltshilfe kann auch von der Steuer abgesetzt werden. In der Einkommensteuererklärung kann hierfür ein Steuerbonus von 20 Prozent der Aufwendungen bis zu 4000 Euro im Jahr beansprucht werden. Voraussetzung ist, dass eine Rechnung vorliegt und diese Rechnung auf das Konto des Leistungserbringers beglichen wird.

Bei der Vermittlung über Online-Portale wird die Rechnung oft von der Agentur oder dem Portal an den Kunden gestellt und der fällige Betrag auch an diese bezahlt. „Die Rechnung der Vermittlungsagentur oder des Online-Portals wird von den Finanzämtern als Nachweis anerkannt“, erklärt Uwe Rauhöft vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) in Berlin.

Voraussetzung ist allerdings, dass sich aus der Rechnung der Agentur der Name des Erbringers der Leistung mit Anschrift und Steuernummer ergibt. Außerdem muss daraus der Name des Empfängers der Leistung hervorgehen sowie Art und Inhalt der empfangenen Leistung. Auch der Zeitpunkt der Leistungs-Erbringung und die jeweiligen Entgelte, gegebenenfalls aufgeteilt nach Arbeitszeit, Material sowie Fahrtkosten, müssen aus dieser Abrechnung ersichtlich sein. „Wenn diese Rechnung dann mittels Überweisung oder Lastschrift an die Agentur bezahlt wird, steht dem Steuerbonus nichts mehr im Wege“, erklärt Rauhöft.

Was muss ich beachten, wenn ich eine selbstständige Putzfrau privat einstelle?

  1. Personalausweis zeigen lassen, am besten Kopie erstellen
  2. Polizeiliches Führungszeugnis bestätigt Seriosität
  3. Klären Sie den Stundenlohn ab – berechnen Sie dabei, welche laufenden Kosten die Haushaltshilfe hat, um einen fairen Preis zu machen
  4. Klären Sie, wie oft und wann die Putzhilfe kommen soll
  5. Welche Aufgaben soll die Haushaltshilfe übernehmen? Erstellen Sie eine genaue Auflistung
  6. Arbeitsvertrag: Sie sollten die wesentlichen Vereinbarungen mit schriftlich festhalten,
  7. Erstellen Sie ein Dokument, auf dem die Arbeitszeiten erfasst und von beiden Seiten unterschrieben werden können

Wie melde ich meine Haushaltshilfe bei der Minijob-Zentrale an?

Eine Haushaltshilfe anzumelden ist einfach: Auf der Homepage der Minijob-Zentrale findet sich ein Formular – der sogenannte Haushaltsscheck – der von Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgefüllt und unterschrieben werden muss. Die Minijob-Zentrale übernimmt dann die Anmeldung bei den Sozialversicherungen.

Im Gegenzug erteilt der private Arbeitgeber der Minijob-Zentrale eine Einzugsermächtigung für alle fälligen Abgaben. Darin enthalten sind Beiträge zur Renten- und Krankenversicherung, eine Pauschalsteuer und der Beitrag für eine Unfallversicherung, die die Minijob-Zentrale abschließt. Der Arbeitnehmer muss nichts weiter zahlen.

(chs mit Material der dpa)