6 VorschlägeWas Sie nun mit dem Weihnachtsbaum anstellen können
Das große Aufräumen beginnt: Der Weihnachtsbaum muss raus aus dem Wohnzimmer. Doch wohin mit ihm, wenn die Feiertage vorüber sind? Für den Müll ist er eigentlich viel zu schade – zumal er an die zehn Jahre braucht, um zu einem stattlichen Baum heranzuwachsen, gibt Catrin Fetz von der Organisation PEFC, die Holz- und Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zertifiziert. Der alte Baum findet etwa Verwendung ...
... als Deko-Element
Mit Fantasie und Geschick bietet der Nadelbaum Do-It-Yourself-Fans viele Optionen. „Im Gegensatz zu Eiche oder Buche ist Nadelholz recht weich und eignet sich gut zum Schnitzen“, erläutert Fetz. So kann er beispielsweise Kleiderständer im Flur weiterleben. Die Ast-Achsen dienen als Haken, an denen auf verschiedene Ebenen Mäntel und Jacken, Taschen, Schals und Mützen hängen. „Wenn man den geschälten und abgeschmirgelten Stamm noch in weißer Kalkfarbe tüncht, sieht er schick und edel aus“, rät Fetz.
... für Tiere
Stärkere Zweige lassen sich auch zu Sitzstangen für Vögel oder kletterfreudige Haustiere umfunktionieren. „Das sorgt für ein bisschen Abwechslung im Käfig“, so Fetz. Auch größere Tiere freuen sich über Abwechslung. Daher nehmen einige Wildtiergehege, Wildparks, Zoos und Förster Weihnachtsbäume an – als Spielzeug oder Futter etwa für Elefanten, Kamele oder Hirsche. „Die Bäume dürfen nicht chemisch behandelt und müssen komplett abgeschmückt sein“, sagt Karl Görnhardt, Geschäftsführer des Deutschen Wildgehege Verbands. Ob die ausrangierten Bäume willkommen sind, sollte man vorher klären.
... im Freien
Draußen im Garten kann altes Tannen- und Fichtengrün beispielsweise Beete und Blumenkästen vor Frost schützen. „Auch als winterlicher Grabschmuck machen sich die Zweige der Nadelbäume gut“, sagt Joachim Wuttke vom Umweltbundesamt. Eine weitere Möglichkeit: „Wer den Baum schreddern kann, kann mit dem Material die Beete mulchen“, sagt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW.
... auf dem Kompost
Alte Zweige helfen bei der Kompostierung – vor allem wenn man dort viele Obst- und Gemüsereste entsorgt. „Küchenabfälle sind in der Regel sehr matschig. Mit Ästen als strukturierendes Material wird der Kompost besser durchlüftet und zersetzt sich besser“, erläutert Heldt. Auch die Überreste von Apfel, Karotte und Kartoffel leisten ihren Beitrag: „Feuchte Küchenabfälle sorgen dafür, dass die trockenen Zweige und Nadeln wieder feucht werden und besser von den zersetzenden Organismen angenommen werden.“
Doch nicht jeder Weihnachtsbaum ist für den Kompost geeignet. Magnus J. K. Wessel vom BUND rät, dort nur Bäume aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen oder aus ökologischer Waldwirtschaft zu entsorgen. „So verhindert man, dass im Garten ein ungewolltes Pestizidendlager entsteht.“ Eine Übersicht zu FSC-zertifizierten Forstbetrieben und Baumschulen sowie Gärtnereien und Höfen, die nach Bio-Richtlinien produzieren, gibt es bei der Umweltschutzorganisation Robin Wood.
... im Ofen
Der Nadelbaum lässt sich auch verfeuern. „Vor der Nutzung im Ofen muss das Holz allerdings so lange richtig abgelagert werden, bis es trocken ist – ideal sind zwei bis drei Jahre Lagerung“, sagt Wuttke. Zu frisches Holz erzeuge aufgrund der noch enthaltenen Restfeuchtigkeit zu viel Rauch.
... in Sammelstellen
Wer keine Möglichkeit hat, den Baum selbst zu verwenden, kann ihn entsorgen lassen – von Pfadfindergruppen, der Freiwillige Feuerwehr oder etwa Entsorgungsbetrieben. In vielen Städten und Gemeinden sammeln sie die Bäume kurz nach dem Jahreswechsel ein. „Solche Sammlungen sind die beste Möglichkeit, den Baum ohne großen Aufwand loszuwerden. Die Termine findet man entweder im Abfallkalender oder in der Lokalzeitung“, sagt Heldt.
Auch Recyclinghöfe oder Annahmestellen für Grünschnitt nehmen die Bäume ab. Dort werden sie meist geschreddert und kompostiert. Mancherorts kann man Nadelbäume über die Biotonne entsorgen – aber längst nicht überall. Man sollte sich vorab informieren, rät Heldt.
Den ehemaligen Weihnachtsbaum im Wald zu entsorgen, ist letztlich die schlechteste Lösung. „Dort würde er zwar verdorren, sich aber nur langsam zersetzen“, erklärt Wuttke. Diese Entsorgungsweise ist nicht erlaubt: „Die örtlich zuständigen Behörden haben Bußgelder festgelegt.“ Sie liegen zwischen 5 und 100 Euro pro Baum.
(dpa)
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