Statt PlastikRewe verkauft Metall-Trinkhalme, aber nicht alle sind begeistert
Köln – Rewe reagiert auf das Verbot von Trinkhalmen aus Plastik. Nun verkauft der Supermarkt Trinkhalme aus Edelstahl.
Kampf gegen Vermüllung: EU verbietet Einweg-Plastik: Welche Produkte betroffen sind (hier mehr lesen)
Vier Stück kosten 3,99 Euro. Dazu gibt es noch eine Reinigungsbürste. Seit Montag (8. April) sind die Metallhalme im Sortiment. Etwas später soll noch eine weitere Alternative aus FSC zertifiziertem Papier folgen, erklärt das Unternehmen.
Damit löst Rewe ein Versprechen aus dem Sommer 2018 ein, sukzessive keine Plastikhalme mehr anzubieten, von denen bisher jährlich 40 Millionen Stück über die Kasse gingen.
In Deutschland werden pro Jahr rund 4,8 Milliarden Plastikhalme weggeworfen. Damit liegen die Plastikhalme hinter Einwegflaschen und Zigarettenfiltern auf Platz drei der Wegwerfprodukte aus Einwegplastik.
Mehrweghalme sind Bakterien-Schleudern
Seit längerer Zeit gibt es bereits wiederverwertbare Halme aus verschiedenen Materialien – allerdings warnt das Verbraucherschutzministerium in Stuttgart vor dem Gebrauch: „Trinkhalme werden häufig für zucker- oder andere nährstoffhaltige Getränke verwendet, die eine ideale Grundlage für das Wachstum von Bakterien bieten.“
Bei der Verwendung kämen sie auch mit Bakterien der Mundhöhle in Kontakt. Das Halminnere sei aber für die Reinigung nur schwer zugänglich und je nach Material von außen nicht sichtbar. „Mutmaßlich dürfte eine Reinigung in der Spülmaschine ohne spezielle Reinigungsdüsen schwierig werden“, hieß es vom Ministerium. Viele Anbieter verkauften die Mehrweghalme daher direkt mit speziellen Reinigungsmöglichkeiten, zum Beispiel kleinen Bürsten.
Mehrwegstrohhalme bisher noch ein Nischenprodukt
Bisher seien die Mehrweghalme vom zuständigen Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart weder auf ihre chemische Unbedenklichkeit noch auf ihre mikrobiologische Beschaffenheit untersucht worden, sagte die Sprecherin. „Wir werden dieses Thema aber nun in den Fokus nehmen, da wir mit einem vermehrten Einsatz der benannten Mehrwegtrinkhalme rechnen.“
Hier lesen: Schwangere Walkuh hatte 22 Kilo Plastik im Bauch – Baby tot
Bislang hätten Mehrwegstrohhalme eher ein Nischendasein geführt. „Aus praktischen Gründen waren bisher fast ausschließlich Einweghalme im Handel“, sagte die Sprecherin. Allerdings hatte das EU-Parlament kürzlich ein Verbot von Einweg-Plastikprodukten auf den Weg gebracht, für die es geeigneten Ersatz gibt.
(mt)