Kölner Chirurg schnürt die Pfunde wegBandage soll Magen verkleinern – ganz ohne OP
- Die Bandage verspricht eine Magenverkleinerung ohne OP. Durch die gezielte Konstruktion, die Cebe weiter optimieren möchte – in Kürze kommt die dritte Entwicklungsstufe.
- Auf seiner Homepage berichten Patienten von 15 und sogar 25 Kilo Gewichtsabnahme in nur drei Monaten.
Köln – Abnehmen? Ja klar, aber wie? Sport ist zeitaufwendig und essen tun wir alle doch auch sehr gerne. Ein Kölner Arzt will jetzt mit einem recht einfachen Mittel unserem Hunger zu Leibe rücken und die Pfunde purzeln lassen. Wer gegen die Kilos kämpft, probiert es gerne mit Sport. Das reicht oft nicht – sagt der Kölner Chirurg Dr. med. Fevzi Cebe: „Häufig werden beim Sport nur die Glykogenspeicher verbrannt – und eine Stunde später hat man Hunger und füllt sie wieder auf. Effektive Fettverbrennung durch Sport ist enorm zeitaufwendig. Ernährungsumstellung und vor allem -reduzierung sind das A und O.“
EFE: Essen für Energie
Die Reduzierung der Nahrungsaufnahme ist laut Harvard-Absolvent Cebe ganz einfach – mit der von ihm entwickelten und patentierten Kompressions-Bandage „EFE“. Soll heißen: Essen für Energie.
„Wer sein Leben lang Sättigung vermeidet, lebt gesünder und länger“, sagt Cebe und verweist auf die japanische Lebensweisheit „Hara Hachi Bu“: „Auf den Okinawa-Inseln leben prozentual die meisten und gesündesten Über-100-Jährigen der Welt. Sie lassen bewusst 1/5 ihres Magens beim Essen leer – sie hören bewusst früher auf. Die EFE-Bandage bringt jeden Anwender dazu, dieses Prinzip auch unbewusst einzuhalten.“
Die Bandage verspricht eine Magenverkleinerung ohne OP. Durch die gezielte Konstruktion, die Cebe weiter optimieren möchte – in Kürze kommt die dritte Entwicklungsstufe auf den Markt – übt die Bandage stetigen Druck auf das Epigastrium (Bauchraum zwischen Rippenbogen und Bauchnabel) aus, sodass die Luft im Mageninneren entweichen kann.
Luft entweicht über Speiseröhre
„Jeder, der hier auf dem Chlodwigplatz rumläuft, hat Luft im Magen, das ist so“, erklärt Cebe beim EXPRESS-Besuch: „Luft ist das einzige im Körper, das wir komprimieren können.“
Und diese Luft befindet sich im menschlichen Körper nur im Rachenraum, im oberen Magen und im Dickdarm. Irgendwie plausibel, dass man mittels Kompression wohl nur die Luft im Magen erreichen kann. Durch das Tragen der Bandage werde die Luft komprimiert und über die Speiseröhre abgegeben, erklärt Cebe: „Das Magenvolumen wird verkleinert und gleichzeitig eine Verringerung des Hungergefühls erreicht.“
Patienten berichten über Erfolge
Auf seiner Homepage berichten Patienten von 15 und sogar 25 Kilo Gewichtsabnahme in nur drei Monaten. Cebe, der die Bandage auch selber trägt, ist von seiner Erfindung überzeugt und möchte damit auch bald die Krankenkassen überzeugen, die Kosten (derzeit 370 Euro) für den Patienten zu übernehmen: „Eine Magen-OP kostet 7000 Euro plus mögliche Folgekosten und ist immer enorm risikoreich. Da ist meine Bandage vergleichsweise ein Schnäppchen, ohne jedes Risiko.“
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Auch das häufig praktizierte Einsetzen eines Magenballons, der zwar weniger risikoreich ist als eine chirurgische Magenverkleinerung, sieht Cebe kritisch, da dies „fast zwangsläufig einen Jojo-Effekt“ nach sich ziehe: „Der Ballon muss nach sechs Monaten entfernt werden, dann muss der Magen wieder anders befüllt werden, um das alte Sättigungsgefühl zu erreichen…“
Seine Bandage hingegen ist justierbar, kann je nach Komfort-Empfinden geschnürt werden – und nachts zum entspannten Schlaf abgelegt werden. Für eine maximale Wirkung empfiehlt Cebe das Tragen der Bandage von morgens bis abends, mindestens aber „eine Stunde vor dem Essen bis eine Stunde danach. Der Effekt der früheren Sättigung tritt schon beim ersten Tragen ein.“
Hier lesen: Das Experten-Urteil zur EFE-Bandage
„Die Bandage erzielt die beschriebene Wirkung“
Den Magen verkleinern und den Appetit zügeln nur mit Hilfe einer Bandage – kann das funktionieren? EXPRESS fragte nach bei Prof. Dr. Ingo Froböse (61), Muskel-, Fitness- und Stoffwechselexperte von der Deutschen Sporthochschule in Köln. „Ja, das Einschnüren hat sicherlich temporär den gewünschten Effekt“, meint Froböse: „Kompression hilft immer. Und mit der Luft im Magen ist Dr. Cebe hundertprozentig auf dem richtigen Weg, das erzielt die von ihm beschriebene Wirkung.“
Allerdings möchte Froböse das Problem Adipositas gerne weiter fassen: „Es geht bei diesem System nur um die Quantität, nicht aber die Qualität der Nahrung. Die Symptome, nicht aber die Ursachen unseres Übergewichts werden bekämpft. Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft lernt, sich bewusst und hochwertig zu ernähren und den eigenen Körper nicht an irgendwelche Werkzeuge wie eine Bandage abgibt.“ Dem pflichtet auch Erfinder Cebe bei: „Der Professor hat völlig recht. Aber eine hochwertige, proteinreiche Ernährung ist auch eine Kostenfrage – und das eine schließt das andere ja nicht aus.“
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Auch das Krebsrisiko steigt
Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Deutschen gelten als stark oder krankhaft übergewichtig, kosten unser Gesundheitssystem jährlich 29,39 Milliarden Euro. Häufig auftretende Folgeerkrankungen sind Fettstoffwechselstörungen, Lebererkrankungen, degenerative Gelenkerkrankungen, Diabetes, Gallensteine, Bluthochdruck und Koronare Herzkrankheit.
Auch das Risiko von Krebserkrankungen steigt mit dem Übergewicht. In den letzten 33 Jahren konnte kein einziges Land die Anzahl adipöser Menschen erfolgreich senken.