Es sieht wie gewöhnliches Unkraut aus. Doch wer die Pflanze im Garten entdeckt, sollte unbedingt vorsichtig sein. Denn die Verwechslung hat schmerzhafte Folgen für den Menschen.
Sie sieht aus wie UnkrautAchtung, Verwechslungsgefahr! Gefährliche Pflanze breitet sich aus
von Jan Voß (jv)
Die Verwechslungsgefahr macht eine tückische Pflanze, die sich gerade in Deutschland auszubreiten beginnt, so gefährlich. Die wärmeliebende Ambrosia artemisiifolia, so der wissenschaftliche Name, stammt eigentlich aus Nordamerika.
Die durch den Klimawandel verursachten höheren Temperaturen in Europa sorgen allerdings dazu, dass sich Ambrosia inzwischen auch in Deutschland stark verbreitet. Mit schlimmen Folgen für viele Menschen.
Pflanze breitet sich aus und wird „zunehmend zu einem Gesundheitsproblem“
„Sie wird zunehmend zu einem Gesundheitsproblem“, sagt Aljoscha Kreß vom Fachzentrum Klimawandel und Anpassung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden. Die Pollen der Beifuß-Ambrosie könnten bei sensibilisierten Menschen schwerwiegende Atemwegsallergien bis hin zu Asthma auslösen.
Sie sei „ein Neubürger mit besonderer Gesundheitsgefahr“, urteilt das Julius-Kühn-Institut, eine Forschungseinrichtung des Bundes. „Auch Menschen, die sonst nicht allergisch auf Pollen reagieren, können eine Allergie entwickeln.“
Dabei reichten schon geringe Konzentrationen von fünf bis zehn Pollen pro Kubikmeter Luft aus, um einen allergischen Anfall auszulösen.
Die Pflanzen können bis zu etwa zwei Meter groß werden, die meisten Exemplare sind aber weniger als einen Meter hoch.
Ambrosia breitet sich aus: Verwechslungsgefahr mit diesen Pflanzen
Die Blätter des Unkrauts sind fiederschnittig und grün, an den Stängeln finden sich feine Härchen. Zu Beginn ähnelt Ambrosia Kamille-Arten, später sieht sie dann aus wie sogenannte Beifüße, die frei wachsend in Unkrautbeständen entlang von Wegen oder Bahndämmen wachsen.
Ihre Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Damit verlängern sich Pollenflugsaison und Pollenkonzentration insgesamt. Das kann eine längere Leidenszeit im Jahr für Allergiker bedeuten.
„In privaten Gärten findet man sie vor allem unter Vogelfutterplätzen“, erläutert das Julius-Kühn-Institut. Das liege daran, dass Vogelfutter mit Ambrosia-Samen verunreinigt sein kann.
Ambrosia: Ärzteverband Deutscher Allergologen warnt – „hochaggressiv“
Die Ausbreitung bedeutet vor allem für Menschen mit Atemwegsallergien eine Gefahr. Ambrosia-Pollen seien „besonders klein und hochaggressiv“, erklärt Ludger Klimek, Präsidenten des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen.
Wer Ambrosia in seinem Garten entdeckt, sollte die Pflanze mit der Wurzel aus dem Boden beseitigen. Wenn möglich, noch vor der Blüte. Dabei sollten unbedingt Handschuhe getragen werden.
Bei der Entsorgung ist zu beachten, dass Ambrosia nicht im Biomüll, sondern im Restmüll entsorgt werden muss, da sich die Pflanze bei der Kompostierung weiter verbreiten würde.