Robbie Williams hat seine Diagnose veröffentlicht. Der Pop-Star leidet an Dysmorphophobie. Erfahre hier, was es mit der Krankheit auf sich hat, welche Symptome und Ursachen es gibt sowie was dagegen getan werden kann.
DysmorphophobieRobbie Williams leidet unter schlimmer Krankheit: „Verdammtes Desaster“
Lange waren die Fans in großer Sorge um den beliebten Sänger – kürzlich hat Robbie Williams seine Diagnose bekannt gegeben. Der 49-Jährige leidet an Dysmorphophobie. Doch was ist Dysmorphophobie überhaupt?
In den letzten Monaten gab es jede Menge besorgniserregende Schlagzeilen um den starken Gewichtsverlust des Entertainers. „Mein Idealgewicht ist, wenn sich Menschen um mich Sorgen machen“, nahm Robbie Williams seine Krankheit in einer auf Instagram am 17. Juli 2023 veröffentlichten Zeichnung mit schwarzem Humor, wurde in dem Beitrag dafür aber umso deutlicher. In dem emotionalen Post schilderte er sein Leiden unter Dysmorphophobie.
Was ist Dysmorphophobie?
„Ich könnte ein Buch über Selbsthass schreiben, wenn es um mein Körperbild geht“, erzählt Robbie Williams und gibt seine Diagnose bekannt: „Ich leide an Dysmorphophobie.“ Der Musiker sei eigenen Angaben zufolge manchmal über 40 Pfund (knapp 20 Kilo) übergewichtig. „Ihr könnt euch also vorstellen, was mein Geist sieht. Oder vielleicht könnt ihr es nicht. So oder so ist es ein verdammtes Desaster“, so die Pop-Ikone.
Derzeit sei er dünn, sein Kopf sage ihm dann aber: „Verdammt toll Rob, du hast es geschafft dünn zu werden und nun bist du alt. Glückwunsch.“ Schon sein ganzes Leben kämpfe er damit „und es lässt nicht nach“. Aber was genau macht Dysmorphophobie so schlimm?
Der emotionale Beitrag von Robbie Williams auf Instagram:
Bei Dysmorphophobie handelt es sich um eine Störung, bei der Betroffene die starke Angst empfinden, nicht schön genug zu sein. Der Gedanke, hässlich oder sogar entstellt zu sein, dominiert und beeinträchtigt das ganze Leben.
Dysmorphophobie wird auch als körperdysmorphe Störung oder auch Entstellungssyndrom bezeichnet. Das eigene Aussehen wird anders wahrgenommen, als vom Umfeld. Betroffene fixieren sich dabei auf vermeintliche Makel, mit denen sie übermäßig unzufrieden sind. Dabei kann es sich um so ziemlich jedes Körper-Merkmal, wie Gewicht, Gesicht, Beine, Hüfte, Genitalien oder auch Körperbehaarung handeln.
Dysmorphophobie: Was sind die Symptome und Merkmale?
Betroffene leiden unter einer verzerrten Körperwahrnehmung, die weit über gewöhnliche Unzufriedenheit mit Körper-Merkmalen hinausgeht. Typische Symptome von Dysmorphophobie sind:
- Ständiges Grübeln über das eigene Aussehen und vermeintliche Makel, die vom Umfeld nicht oder nur in Teilen nachvollzogen werden können
- Zwanghaftes Vergleichen mit dem Aussehen anderer und das Ableiten irrationaler Schlüsse
- Schamgefühle und Ängste
- Wiederholte Versuche, das eigene Aussehen mithilfe medizinischer Mittel bis hin zu schönheitschirurgischen Eingriffen anzupassen
- Übertriebenes Sport- und Diät-Verhalten
- Sozialer Rückzug aus Angst und Scham
Dysmorphophobie kann vollkommen plötzlich, aber auch schleichend entstehen. Die Symptome beginnen oft in der Jugend oder im frühen Erwachsenen-Alter, wenn Menschen besonders sensibel bezüglich Körperbildprobleme und sozialen Druck sind.
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Wie entsteht Dysmorphophobie? Das sind mögliche Ursachen
Die Entstehung von Dysmorphophobie kann völlig verschiedene Ursachen haben. Häufig sind negative Erfahrungen in der Kindheit für die Krankheit verantwortlich. Vernachlässigung, Missbrauch und Mobbing sind hier als Beispiele zu nennen. Auch ein starker Fokus der Eltern auf das eigene Erscheinungsbild oder das Aussehen der Kinder kann eine mögliche Ursache sein.
Auch neurochemische Ursachen können zu Dysmorphophobie führen. Beispielsweise ein Ungleichgewicht im Serotonin-Haushalt. Nicht zuletzt ist auch die Beeinflussung durch Social Media ein möglicher Faktor, wird das dort vermittelte, scheinbare Idealbild regelmäßig mit dem eigenen Aussehen verglichen.
Behandlung und Therapie von Dysmorphophobie
Was können Menschen tun, die unter Dysmorphophobie leiden? Betroffene begeben sich leider eher selten in Behandlung, dabei ist eine Therapie durchaus erfolgversprechend.
Für eine erfolgreiche Behandlung von Dysmorphophobie empfehlen Experten und Expertinnen eine kognitive Verhaltenstherapie und Medikamente. Die Therapie kann entweder ambulant oder stationär erfolgen.
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In der Therapie lernen Betroffene, die negativen Gedanken als solche anzuerkennen und zu verändern. Außerdem wird nach der möglichen Ursache der Dysmorphophobie gesucht. Auch die Konfrontation mit den Ängsten der Betroffenen – zum Beispiel, die verhassten Körperstellen nicht zwanghaft zu verstecken – kann helfen, zu erkennen, dass die enormen Unsicherheiten unbegründet sind.
Als Medikamente gegen Dysmorphophobie haben sich verschiedene Antidepressiva bewährt. Sie erhöhen den Spiegel des stimmungsaufhellenden Botenstoffs Serotonin im Gehirn und können so zu einer Verbesserung beitragen. Die Medikamente sind verschreibungspflichtig. So oder so empfiehlt es sich, bei entsprechenden Anzeichen schnellstmöglich Hilfe aufzusuchen. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit in vielen Fällen chronisch und kann sich zu einem lebensverändernden Wahn entwickeln. (gr)
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