Fitness-Experte erklärtWarum wir nachts besser nicht trainieren
Köln – Einige Fitnessstudios haben sogar 24 Stunden geöffnet. Sportfans sollten solche Öffnungszeiten aber nur in Ausnahmefällen nutzen. Das Training in der Nacht bringt den Körper unnötig aus dem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Und: Nachmittags sind wir viel leistungsfähiger.
Sport mitten in der Nacht kann den Schlaf-Wach-Rhytmus des Körpers stören. Die „innere Uhr“ des Menschen gebe vor, wann er am leistungsfähigsten ist. Darauf weist Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln hin.
Körperliche Funktionen laufen auf Hochtouren
In der Regel sei das morgens die Phase zwischen 9 Uhr und 11 Uhr sowie am Nachmittag von 16 Uhr bis 19 Uhr. Der Nachmittag sei für das Training noch besser, weil dann alle körperlichen Funktionen auf Hochtouren laufen, sagt Froböse. Gesteuert wird die innere Uhr von zwei Hormonen, die von der Epiphyse im Hirn ausgeschüttet werden. Melatonin bewirkt, dass man sich langsam in den Nachtmodus begibt. Das Hormon Serotonin hat den gegenteiligen Effekt: Seine Ausschüttung gibt dem Körper das Signal zum Wachwerden.
Manche Berufstätige - Schichtarbeiter etwa - haben allerdings Arbeitszeiten, die normale Trainingstermine nicht immer zulassen. Wenn sie spätabends oder nachts Sport machen, sollten sie diesen Hinweisen von Froböse folgen: Den eigenen Körper überlistet man durch ein verlängertes Aufwärmen. Dadurch lasse sich die Körperkerntemperatur wieder anheben und die Leistungsfähigkeit auch zur späteren Stunde steigern, sagt der Experte. Wichtig sei auch, dass zwischen Trainingsende und Schlafengehen etwa zwei bis drei Stunden liegen. Sonst kann das Einschlafen problematisch werden.
Außerdem rät Froböse von intensiven Einheiten am späten Abend oder in der Nacht ab. Besser sei dann ein Training für die Grundlagenausdauer: Yoga und Gymnastik seien dafür geeignet. Technisch anspruchsvolle Übungen lassen nächtliche Freizeitsportler aber auch in diesen Bereichen lieber sein.