Neue Studie erschrecktGift in Millionen Tampons gefunden

Wie eine Studie ergab, können Tampons verschiedener Marken toxische Metalle wie Arsen und Blei enthalten.

von Eva Gneisinger  (eg)

Forscherinnen und Forscher von der University of California haben eine beunruhigende Entdeckung gemacht: Menstruationsprodukte, die monatlich von mehreren Millionen Menschen benutzt werden, können womöglich gesundheitsschädigend sein.

Das Team untersuchte, ob Metalle in Menstruationsprodukten wie Tampons enthalten sind. Das Ergebnis ist eindeutig: In allen getesteten 14 Tampon-Marken fanden die Forscherinnen und Forscher teils toxische Metalle.

Giftige Metalle in Tampons entdeckt

Wie die Studie zeigt, untersuchte das Forschungsteam den Gehalt von insgesamt 16 Metallen (Arsen, Barium, Kalzium, Cadmium, Kobalt, Chrom, Kupfer, Eisen, Mangan, Quecksilber, Nickel, Blei, Selen, Strontium, Vanadium und Zink) in 30 Tampons von 14 verschiedenen Marken aus den USA, der EU und Großbritannien.

„Besorgniserregend ist, dass wir Konzentrationen aller Metalle gefunden haben, auf die wir getestet haben, einschließlich giftiger Metalle wie Arsen und Blei“, so die Forscherin Jenni A. Shearston.

Die Konzentrationen der Metalle schwankten je nach organisch oder anorganischen Tampons. Dabei fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass die Blei-Konzentration in anorganischen Tampons höher ist. In organischen Tampons konnte eine höhere Konzentration von Arsen festgestellt werden.

Die Ergebnisse der Studie sind äußerst besorgniserregend: Durch die Schleimhäute der Vagina können die Schadstoffe in den Menstruationsprodukten sehr schnell vom Körper aufgenommen werden.

Die Aufnahme von Metallen erhöht das Risiko an Demenz, Diabetes und Krebs zu erkranken. Auch das Herz-Kreislauf- und Nerven-System kann durch die Metalle angriffen werden. Unfruchtbarkeit kann ebenfalls auftreten.

Wie die Metalle in die Tampons gelangt sind, ist nicht geklärt. Es ist jedoch möglich, dass das Baumwoll-Material die Metalle durch die Umwelt oder durch eine nahegelegene Verunreinigung aufgenommen hat. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Metalle durch bestimmte Herstellungsverfahren in die Menstruationsprodukte gelangt sind.

„Ich hoffe wirklich, dass die Hersteller verpflichtet werden, ihre Produkte auf Metalle zu testen, insbesondere auf toxische Metalle“, so Shearston. „Es wäre spannend zu sehen, wie die Öffentlichkeit dies fordert oder eine bessere Kennzeichnung von Tampons und anderen Menstruationsprodukten verlangt.“