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Mücken und Zecken auf dem VormarschRKI-Chef warnt vor gefährlicher Infektionskrankheit in Deutschland

Droht eine Malaria-Rückkehr in Deutschland? Durch den Klimawandel könnten sich exotische Infektionskrankheiten hierzulande ausbreiten.

Müssen wir uns in Deutschland nach Corona auf neue, gefährliche Erkrankungen einstellen? Das zumindest erwartet der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, der von einer Ausbreitung exotischer Infektionskrankheiten in Deutschland infolge des Klimawandels ausgeht.

Der Klimawandel führe in Deutschland zu einer Ausdehnung der Lebensräume von Mücken und Zecken, sagte Wieler den Zeitungen der Funke-Gruppe (Montagausgaben). Viele Mücken- und Zeckenarten könnten virale, bakterielle und parasitäre Infektionserreger übertragen.

Droht Malaria-Rückkehr in Deutschland? RKI-Chef warnt

Ärzte müssten für das Auftreten exotischer Infektionskrankheiten „sensibilisiert werden“, die sonst nur nach Reisen aufträten. Als Beispiele nannte der RKI-Chef Zika-, Dengue- oder das West-Nil-Virus sowie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Aber auch eine Rückkehr der Malaria sei möglich.

Die Vermehrung von Viren in Mücken sei temperaturabhängig, sodass mit höheren Temperaturen über längere Zeiträume die Wahrscheinlichkeit von Infektionen durch Mückenstiche steige.

Der FDP-Gesundheitspolitiker und Mediziner Andrew Ullmann erwartet ebenfalls, dass aufgrund der klimabedingten Ausbreitung von Zecken- und Mückenpopulationen Krankheiten vermehrt in Europa und Deutschland auftauchen, „die in unseren klimatischen Regionen bisher unbekannt waren“.

Ullmann forderte, auf die Entwicklung zu reagieren. Notwendig seien „weitere Forschungs- und Innovationsinitiativen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ausbreitung von Krankheitserregern besser zu verstehen und wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Ullmann den Funke-Zeitungen. (mac/afp)