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Durchbruch in der Krebsforschung?Neue Studie macht Hoffnung – Verfahren hat „enormes Potenzial“

Der Radiologe Gerhard Dilbat deutet am 13. Mai 2014 in Pleinfeld (Bayern) auf einer Röntgen-Aufnahme einer Brust auf eine gutartige Fettzellen-Verkalkung.

Der Radiologe Gerhard Dilbat deutet am 13. Mai 2014 in Pleinfeld (Bayern) auf einer Röntgen-Aufnahme einer Brust auf eine gutartige Fettzellen-Verkalkung. Die Aufnahme dient als Symbolfoto.

Krebs fordert jedes Jahr viele Menschenleben weltweit – bisher ohne Heilmittel. Einem englischen Team könnte es nun gelungen sein, ein schmerzloses Verfahren zu entwickeln, das zumindest Brustkrebs frühzeitig erkennen kann.

von Lara Hamel  (hl)

Krebs ist wohl mit eine der Krankheiten, die die Menschheit schon seit Langem auf eine harte Probe stellt, weil es bislang nicht gelungen ist, ein wirksames Heilmittel gegen die oft tödlich endende Erkrankung zu entwickeln.

Die Forschungen laufen aber weiter. So stieß eine englische Professorin nun auf ein Verfahren, das künftig eingesetzt werden könnte, um Brustkrebs zu erkennen und die Schwere der Krankheit zu bestimmen – allein mit einem Fingerabdruck. Die Studie wurde nun in dem Fach-Magazin „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Brustkrebs: Tödliche Krankheit per Fingerabdruck erkennen

Simona Francese ist Professorin für forensische und bioanalytische Massenspektrometrie an der Sheffield-Hallam-Universität in England. In den vergangenen 15 Jahren arbeitete sie mit der Polizei zusammen, wenn es darum ging, Informationen aus Fingerabdrücken zu erhalten, die beispielsweise an Tatorten hinterlassen wurden. Franceses womöglich bahnbrechender Fund war dabei eher ein Zufall: „Bei der Suche nach Molekülen, die uns das Geschlecht einer Person verraten, sind wir auf einige Moleküle – kleine Proteine und Peptide – gestoßen, die auch als potenzielle Biomarker für Brustkrebs infrage kommen.“

Ihr Team führte daraufhin eine Studie mit 15 Teilnehmerinnen durch. Fünf von ihnen hatten gutartige Knoten in der Brust, fünf weitere hatten Brustkrebs im Frühstadium und bei den anderen Frauen hatte sich der Brustkrebs bereits im Körper ausgebreitet. Der schweißhaltige Fingerabdruck der Studien-Teilnehmerinnen auf einer Probenplatte wurde mit einer chemischen Beschichtung eingesprüht. Ein Hochleistungslaser in einer Massenspektrometer wandelte die Schweißprobe dann in Gas um. In diesem Gas ließen sich Proteine nachweisen, anhand derer festgestellt wurde, ob die Frauen Brustkrebs haben und wenn ja, in welchem Stadium. Das neue Verfahren kam zu 98 Prozent auf das Ergebnis der Diagnosen.

Da die Studie mit nur 15 Teilnehmerinnen recht klein angelegt war, soll es nun größere Studien geben, um die Entdeckung zu bestätigen. Kommen diese Studien zum selben Ergebnis, könnte das Fingerabdruck-Verfahren die schmerzhafte Mammografie ersetzen. Der Fingerabdruck könnte sogar zu Hause gemacht und per Post zur Untersuchung geschickt werden. Außerdem, so berichtet die „Sunday Times“, könnten dann auch Hausärztinnen und Hausärzte mit dem neuen Verfahren erst mal das Brustkrebsrisiko ihrer Patientinnen und Patienten bestimmen, bevor sie sie zu einer Gewebeentnahme schicken.

Das unkomplizierte Fingerabdruck-Verfahren könnte dazu führen, dass sich mehr Frauen regelmäßig auf Brustkrebs testen lassen.

Lynda Wyld, ebenfalls Professorin an der Sheffield-Universität und mit an der Studie beteiligt, die in der Fachzeitschrift „Scientific Report“ veröffentlicht wurde, spricht von „vielversprechenden Daten“ mit „enormem Potenzial“. Das Team soll nun prüfen, ob das Fingerabdruck-Verfahren auch andere Krebsarten erkennen kann.