Studie enthülltSchmerzmittel wirken schlechter als Placebos – und bergen ein großes Risiko

Dieses Foto, des «U.S. Attorneys Office for Utah» zeigt gefälschte, mit Fentanyl gestreckte Oxycodon-Pillen, die als Beweismittel im Aaron-Shamo-Prozess dienen.

Opiode bergen eine hohe Suchtgefahr. (Symbolfoto)

Opioide wie Tramadol und Tilidin gelten als starke Schmerzmittel. Doch eine aktuelle Studie sorgt für Aufsehen: Opioide zeigen keine signifikante Wirkung gegen Rückenschmerzen und bergen ein hohes Abhängigkeitsrisiko.

von Klara Indernach  (KI)

Opioide werden oft als wirksame Wundermittel gegen starke Rückenschmerzen angesehen. Doch eine kürzlich durchgeführte australische Studie bringt neue Erkenntnisse ans Licht: Opioide wirken demnach nicht besser als Placebos.

Hierzulande kommen vor allem die Opioide Tramadol und Tilidin bei Rückenschmerzen zum Einsatz, schreibt die „Pharmazeutische Zeitung“. Allerdings ist ihr Einsatz streng reglementiert: In Deutschland, wie auch in anderen Industrieländern, sollten Opioide erst dann verschrieben werden, wenn andere Schmerzmittel keine ausreichende Wirkung zeigen.

Opioide bei Rückenschmerzen: Studie kommt zu erschütterndem Ergebnis

Dennoch scheint die Praxis in Bezug auf die Verschreibung von Opioiden laut einer kürzlich im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlichten Studie anders auszusehen.

Die australischen Forscherinnen und Forscher gaben an, dass weltweit durchschnittlich 40 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Schmerzen im unteren Rücken irgendwann Opioide als Schmerzmittel erhalten. Besorgniserregend: Diese Medikamente bergen ein enorm hohes Abhängigkeitsrisiko.

Die australischen Forschenden führten eine Studie mit 347 Patienten durch, die teilweise bereits bis zu zwölf Wochen unter Rücken- oder Nackenschmerzen litten. Die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielt über einen Zeitraum von sechs Wochen das Schmerzmittel Oxycodon, während die andere Hälfte ein unwirksames Placebo erhielt. Die Studie wurde nach dem Doppelblindverfahren durchgeführt, bei dem weder die Ärztinnen und Ärzte noch die Patientinnen und Patienten wussten, welcher Gruppe sie angehörten.

Die Ergebnisse waren schockierend: Nach sechs Wochen zeigte die Behandlung mit dem Opioid-Schmerzmittel keine signifikant bessere Wirkung als die Gabe des Placebos. Im Gegenteil, in vielen Fällen wurde eine bessere Schmerzlinderung in der Placebo-Gruppe festgestellt.

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Auch nach einem Jahr zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Schmerzstärke zwischen den beiden Gruppen. Zusätzlich war das Risiko für einen Missbrauch in der Opioid-Gruppe deutlich erhöht. Von den 106 Patientinnen und Patienten, die nach einem Jahr immer noch unter Schmerzen litten, nahm jeder vierte weiterhin ein Opioid-Schmerzmittel ein.

Die Studienleiterin, Professor Dr. Christine Lin von der Universität Sydney, betont, dass nicht nur die empfohlene Schmerzlinderung nicht erreicht wird, sondern auch die Verschreibung von Opioid-Schmerzmitteln, selbst für einen kurzen Zeitraum, das Risiko eines langfristigen Opioid-Missbrauchs erhöht.

Die klare Aussage der Forschenden lautet, dass Opioide bei akuten unspezifischen Schmerzen im unteren Rücken oder Nacken nicht empfohlen werden sollten, da kein signifikanter Unterschied in der Schmerzstärke im Vergleich zu Placebos festgestellt wurde. (KI)

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